Was für ein goldener Oktober. Ein Herbst, wie im Bilderbuch. Er kam so unverstellbar plötzlich. Jetzt ist er da und man hat sich daran gewöhnt. Er selbst ist gleichförmig, ruhig und ausgeglichen (wenn nicht gerade Orkan ist). So empfinde ich ihn.
Der ruhige Zustand gerade macht nachlässig. Mein Kopf muß eingeschaltet werden, sogar für die Gartenarbeit. Sonst laufen da die meisten saisonalen Arbeiten ja automatisch. Aber welche liegen gerade an? Eine kurze Auszeit hat mich vollends aus dem Rhythmus gebracht und jetzt muß ich mich erst einmal umsehen. Welche Arbeiten stehen die nächsten Tage an. Das wunderbar warme Wetter mit blauem Himmel und übe 20 Grad kann ja nicht ewig anhalten. Dass der Frost und der Winter kommen, ist gewiss.
Traumhafter Herbst im Landgarten- warm und golden
Zuerst aber ein paar Eindrücke vom goldenen Oktober und den Herbstblüten in meinem Garten.
Ja ja, die Eiche und die Esche. Oft habe ich dieses Jahr über beide berichtet. Nun ist die Esche, die ja nach der Eiche grünte, fast kahl, während die Eiche noch immer ihr Laub hat. Vieles davon bleibt bis zum Frühjahr an ihr hängen.
Wie mickrig gegen die beiden Bäume meine großen Palmen doch aussehen.
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Herbst im Landgarten |
Und auch noch ein Bäumchen ist der Baumhasel, der unser Hausbaum werden soll. Aber ich tue ihm unrecht. Er ist in den wenigen Jahren nun schon doppelt so groß wie damals beim Pflanzen.
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Baumhasel als Hausbaum |
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Herbstgarten |
Wieder der Nero die Toscana. Aber er ist dieses Jahr auch wirklich schön geworden. Da springt die nächsten Tage wieder einmal ein Mittagessen raus denke ich.
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Federkohl Nero die Toscana |
Auch meine Wintersalate sind gewachsen. Hätte ich gerade Zeit, könnten die ersten schon ins Beet. Oder setze ich sie ins Gewächshaus? Oder halbe/halbe, damit ich sehe, was besser ist?
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Wintersalat Jungpflanzen |
Die Herbstchrysanthemen haben jetzt ihren großen Auftritt. Die rosa Clara curtis ist verblüht. Oft hatte ich sie bereits hier abbilden können.
Jetzt glühen- und es ist ein wirkliches Glühen und Leuchten- über all die "Bienchen". So heißt diese hübsche kleine Chrysanthemensorte.
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Herbstchrysantheme Bienchen |
Der Schwabenstolz ist noch in Knospe und wird beim Erblühen einen gelben Punkt in der Mitte zeigen, mit dem er ebenfalls leuchtet.
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Herbstchrysantheme Schwabenstolz |
Meine Myrtenaster im Beet ist längst verblüht. Da fängt gerade diese Aster hier an zu erstrahlen. Sie ist winzig, etwa 5 cm hoch und 30 cm lang. Es ist die Teppichmyrtenaster Snowflurry. Sie steht in der Wanne bei den winterharten Kakteen und ist wirklich bezaubernd.
Hier habe ich bereits darüber geschrieben und man sieht ihre Entwicklung ganz schön. sukkulente 1, sukkulente2, sukkulente3,
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Teppichmyrtenaster Snowflurry |
Auch meine großen Herbstastern sind allesamt mittlerweile verblüht. Hier am Foto gefällt mir vor allem der Kontrast mit der bäuerlichen Herbstaster und der exotischen Bananenstaude. Ja gerade die Bananestaude gefällt mir. Warum?
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bäuerliche Herbstaster und exotische Bananenstaude im Garten |
Urlaubserinnerungen
Wenn ich sie sehe schwelge ich in Erinnerungen an den vergangenen Urlaub. Und im Urlaub erinnerten mich diese Stauden überall an Zuhause. Ein verbindendes Element sozusagen.
Ja, ich kann auch Urlaub. Wir waren auf den Kanaren und Madeira. Und wie habe ich allen daheim erzählt, immer war schlechtes Wetter. Nicht einen Tag kletterte das Thermometer über die 30 Grad, immer blieb es ganz knapp darunter oder exakt dabei stehen....
Aber diese Inseln sind wirklich eine Wucht. Einen Tag Madeira oder La Palme mit einer unwahrscheinlichen Vielfalt an Vegetation, die auch jetzt noch in voller Pracht da steht. Dann wieder Lanzarote mit Lava-und Aschefeldern, so weit das Auge reicht. Gemüseanbau nur mit den unmöglichsten Tricks möglich und heimische Vegetation nicht annähernd so üppig, wie bei uns auf einer Bauschuttdeponie. Als natur- und gartenbegeisterter Mensch kam ich aus dem Staunen und Schauen die Tage gar nicht heraus.
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Heckwelle |
760 sind es! 760 Fotos, die ich gemacht habe. Warscheinlich lag ich sogar nachts im Bett noch mit den Armen in dieser Stellung.....
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Achim beim Fotografieren |
Aber sagt selbst, muß man das nicht ablichten? Wer hat ein Fensterblatt daheim oder im Büro stehen, oder kennt jemanden, der eines hat. Jeder oder? Und dann das, was sagt man dazu. So kann also ein Fensterblatt auch aussehen.
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Fensterblatt |
Oder Hibiskus? Der Besen mit hellgelben,wenigen Blättern, den man mal blühend erstanden hat. Seither geht es immer nur bergab mit ihm. Wie wär's? Einfach mal in den Garten pflanzen! Scheint zu helfen....
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Hibiskus |
Das hier kennt ihr auch. Doch, ihr kennt es. Sicher hängt es bei vielen von euch in irgendeiner Ampel. Ja eigentlich ist es wie Efeu ein Kletterer mit Saugwurzeln. Der Klettergummibaum. Hier begrünt er eine Terrassenwand im botanischen Garten auf Madeira.
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Klettergummibaum |
Den muß aber jeder kennen. Wir hatten auch mal einen. Immer war das Fensterbrett voll von den abfallenden Nadeln, bis er selbst Abfall war. Wenn er dort steht, wo es ihm gefällt, sieht er aber wirklich hübsch aus der Zierspargel.
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Zierspargel |
Natürlich habe ich auch all meine Kübelpflanzen wieder gefunden.
Allüberall in Gärten oder Parks, neben Denkmälern oder als Straßenbaum wächst er, der canarische Drachenbaum. Ich habe ihn 2010 oder früher einmal als Same mitgebracht. Meiner ist etwa brusthoch und sehr kräftig. Hier ein schönes Exemplar in einem Garten. Bis dahin braucht meiner noch etwas. Hoffentlich lange!
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Drachenbaum auf Lanzarote |
Und so wird er wohl niemals werden im Kübel.
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Drachenbaum auf Teneriffa |
Die buntesten Früchte wachsen hier am Straßenrand.
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Kaktusfrüchte |
Und weil ich auch so einen Kaktus im Kübel habe, ein Urlaubsmitbringsel von einer anderen Insel, habe ich sie natürlich fotografieren müssen. Hier einmal als Hängepflanze über einer Klippe.
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Feigenkakteen hängend |
Bei mir sind sie dieses Jahr, dem Erstversuch, nichts geworden. Weil viele sie wohl aber anbauten, wie ich immer wieder lesen oder sehen konnte, gibt es jetzt ein Foto von einem Garten auf La Palma. Hier werden die Süßkartoffeln in größerem Stil angebaut.
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Süßkartoffelanbau im Garten |
Und für die vielen Chili-Liebhaber unter den Bloggern und Vloggern habe ich natürlich auch ein Foto.
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Chiliplanze im Garten |
Und wie in meinem Garten auch, geht es ohne eine ausgeklügelte Bewässerung nicht. Hier rauscht das frische Gebirgswasser gen Tal. Es dient dort als Bewässerung für die Plantagen und Felder.
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Bewässerungskanal |
Und dann so was hier. Also wirklich, da ist mir mein Weinberg ja viel lieber, egal wie klein er ist.
So sehen Weinberge auf Lanzarote aus. Durch die Ascheschichten muß man einen Kegel graben, bis runter zum Boden. In den Kegel pflanzt man eine einzelne Pflanze und säumt den Kegelrand mit einem Steinwall. Der Wind und die Hitze verdorren sonst alles. Jeder Kegel eine Pflanze. Irre oder?
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Weinanbau auf Lanzarote |
Natürlich ist hier nicht der Platz um alle Fotos zu zeigen und so beende ich meine Urlaubserinnerungen mit der Pflanze, die mich in Gedanken wieder fort zog. Die Banane. Überall Bananenplantagen. Besonders viele waren es auf La Palma. Hier wachsen sie ohne Schutzvlies. Von Gran Canaria kenne ich sie nur unter Vliesgewächshäusern. Sie dienen nicht wie bei uns dem Schutz vor Kälte sondern vor dem austrocknenden Winden.
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Bananenplantage auf La Palma |
Ich wünsche allen ein schönes sonniges und ruhiges Herbstwochenende.
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Sonnenuntergang am Meer |