Dieser Beitrag muss einfach mit dem Bild - Hund in Sonne - und nicht mit Worten beginnen.
Denkwürdig ist das Datum. Man sollte es rot im Kalender markieren. Samstag 24. März 2017 und endlich scheint die Sonne, dass man Lust bekommt, draußen zu sein. Sie ist warm und angenehm und hat uns dazu verleitet, den Nachmittag im Garten mit Gartenarbeiten zu verbringen.
Der Schnee ist fast überall verschwunden. Nur an schattigen Stellen liegt noch welcher. Jetzt wird es bald richtig bunt in der Blumenwiese. Die Narzissen und jetzt auch die Wildtulpen sind ganz schön gewachsen.
Die Mini-Narzissen blühen wieder als Erste.
Die Schale im Gewächshaus mit den Elfenkrokussen und den gleichen Wildtulpen, wie sie in der Wiese stehen, ist jetzt in voller Blüte. So sollte die Wiese auch aussehen. Warum die Krokus dort aber nicht aufgegangen sind, weiß ich nicht. Jetzt hoffe ich, dass die vielen Wildtulpen auch so hübsche Blüten bekommen, wie hier in der Schale.
Gestern ist das erste Paket mit lebenden Pflanzen daheim angekommen. So haben wir also den wunderbaren Tag heute genutzt, sie zu pflanzen. Ein paar erste Stauden habe ich im Beet verbuddelt. Die waren aber nur Beiwerk bei der Bestellung. Hauptdarsteller waren die beiden Johannisbeerbüsche. Nun sind die Pflanzen für die Erweiterung vom Obstspalier am Nachbarzaun komplett. Auch die Zutaten für das Spalier gab es endlich im Baumarkt. Die Einschlaghülsen versuchten wir seit Wochen zu kaufen. Leider waren sie nie vorrätig, weil der Baumarkt diese Dinge auch erst zur Saison vorhält.
Die Einschlaghülsen mit dem vielleicht 50 oder 60 Zentimeter langen Dorn werden in den Boden gerammt. Und ja! Der Boden ist zu meiner großen Überraschung tatsächlich komplett aufgetaut. Bevor wir uns an die Arbeit machten, zückte ich den Spaten für einen Probe-Stich. Ich befürchtete, dass der Boden nach der Kälte in den letzten Tagen, wieder komplett gefroren ist. Aber nein, ist er nicht. Sicher hat die dicke Schneeschicht ein Durchfrieren verhindert.
In die Hülsen werden dann druckimprägnierte Pfähle gesteckt und angeschraubt. Das hält sehr fest und die Hölzer sind nicht in der Erde oder in der Nässe. Dadurch werden sie länger halten. Sind sie irgendwann doch reif zum Austauschen, kann man dies leicht bewerkstelligen. Die Hülsen bleiben im Boden, sie sind verzinkt und verrotten daher ja nicht.
Oben quer wird ein dünnerer Pfahl verschraubt. Somit kann man dann die Spanndrähte für die Pflanzen mit Hilfe von Spannschlössern richtig fest anziehen und spannen. Die senkrechten Stützen können sich dadurch nicht zusammen ziehen. Unten verhindern das die Hülsen im Boden und oben der stabile Querpfosten.
Fertig ist die Erweiterung meines Obstspaliergerüstes.
In den ersten beiden Feldern steht jeweils ein Apfelbäumchen. Sie stehen jetzt den dritten Sommer hier. Ein wenig über deren Geschichte, die wirklich auch spannend ist, kann man HIER und HIER nachlesen.
Ganz links in dem Feld stehen seit dem Herbst zwei Himbeerruten von einer lieben Kollegin. Es sind, anders als meine Himbeeren im Gemüsegarten, Dauertragende oder Mehrmalstragende. Bei meinen Himbeeren ist im Juni während 2 Wochen Saison. Da gibt es massenhaft Himbeeren und ansonsten das ganze Jahr nicht. Also frische Beeren im Sommer zum Naschen oder für den Kuchen habe ich nicht. Daher wollte ich noch eine Herbsthimbeere oder eben diese dauertragenden Büsche. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln.
Daneben steht die Stachelbeere mit den süßen Früchten und dem unmöglichen Namen. " Hinnonmäki rot" ist ihr Name.
Die Beeren sind schön rot und wenig behaart. Sie schmecken aromatisch und süß. Der Strauch wächst stark und verzweigt sich gut. Eigenschaften, die für den Anbau am Spalier von Bedeutung sind. Sie steht seid ein paar Jahren im Gemüsegarten unterm Walnuß. Dort aber wird sie vom Topinambur überwuchert und selbst wächst sie eben wegen besagten Baum schlecht.
Johannisbeeren und Stachelbeeren lassen sich, was mir neu war, als Spalier erziehen. Das reizte mich und nun habe ich den Busch ausgegraben und zum übrigen Spalier gepflanzt.
Im nächsten noch freien Feld kommen jetzt die weißen Johannisbeeren zum Zuge. Bei den Johannisbeeren ist es so wie mit den Himbeeren. Ich habe eine sehr frühe Sorte im Gemüsegarten. Der Strauch trägt reich und zuverlässig. Leider, sehr früh im Jahr, wie die Himbeeren. Auch hier wieder gibt es den ganzen Sommer keine frischen Beeren für den Kuchen.
Nun habe ich extra späte Sorten fürs Spalier ausgesucht, daß sich die Ernte etwas entzerrt. Schwarze und Rote Johannisbeeren habe ich ja ausreichend. Fehlen nur die weißen.
Ich habe mich für die "Blanka" entschieden. Große Beeren mit später Reife ab Mitte Juli. Sie hängen an langen Trieben heißt es und sind sehr lange am Strauch haltbar. Das sind doch gute Eigenschaften für eine Nasch- und Kuchenbeere im Sommer, finde ich. Der Geschmack ist nur leicht säuerlich und sehr aromatisch. Natürlich sollte die Sorte auch für die Spaliererziehung geeignet sein. Weil sie straff aufrecht wächst und sich gut verzweigt, hat sie optimale Eigenschaften.
Die Zweite heißt "Weiße aus Jüterbog" und ist wohl eine wirklich sehr alte Sorte, was mir immer zusagt. Wieder nur fein säuerliche Beeren (also eben "Naschbeeren") mit gutem Aroma.
Sie reift auch erst ab Juli. Früher hat man die Beeren zur Weinproduktion und zur Herstellung von Obstbrand benutzt. Das finde ich ja schon mal interessant....
Die Sträucher werden 3-triebig gezogen.
Über meine Obstplantage in Form von platzsparendem Säulen- und Spalierobst an der Grenze zum Nachbarn (Sichtschutz) freue ich mich sehr. Und vielleicht ermöglicht das späte Frühjahr 2018 auch einmals eine Ernte an den immer reich blühenden Kirsch- bzw. Birnen-Säulenbäumen. Jedes Jahr zerstörte der Spätfrost die Blüten und die Ernte ist ausgefallen. Apfel und Zwetschge haben noch gar nicht geblüht. Vielleicht wird dieses Jahr ja ein gutes Obstjahr? Das Wetter am morgigen Sonntag verspricht das sogar. Mehr hierzu dann aber im nächsten Beitrag.
Im Gewächshaus habe ich wieder das Vlies über dem Salat entfernt. Doch hoffentlich nun wirklich zum letzte Mal. Jetzt ist der erste Kopfsalat erntereif und wird kommende Woche verspeist. Der erste eigene Kopfsalat dieses Jahr! Das ist immer ein besonderes Ereignis. Gepflanzt im September, geerntet im März. Wenn das mal kein slowfood mit genügend Zeit zum Gedeihen und Entwickeln ist!
Den Winterkopfsalat im Gewächshaus habe ich ja schon oft erwähnt. Ich hatte genügend Pflanzen und bin noch am Testen. Daher kamen im September auch ein paar Pflanzen ins Freie. Einfach in das abgeerntete Gemüsebeet. Einziger Schutz war ein Stück altes Gemüse-Vlies, was den Winter über darüber lag.
Gut, den Unterschied zum Anbau im Gewächshaus mit zusätzlich Vlies und dann auch noch den Solarschläuchen, sieht man. Wäre ja auch schlimm, wenn so ein teures Haus keinen Nutzen brächte.
Aber! Die Freilandpflänzchen haben den wirklich harten und sehr langen Winter überstanden. Mehrmalige Frostperioden mit fast 15 Grad Kälte und Dauerfrost, zum Teil als Kahlfrost ohne schützende Schneedecke darüber.
Die Pflänzchen sind klein, ja, aber als ich sie gepflanzt habe waren sie bedeutend kleiner und zarter.
Ich werde auf alle Fälle auch wieder im Freiland anbauen, neben dem Gewächhausssalat. Diesmal dann aber mit einem stabileren Vlies-Tunnel oder einem Frühbeetkasten darüber. Das sollte langen.
Die kleinen hier werden jedenfalls noch wachsen und sind dann sicher nach dem Gewächshaussalat erntereif.