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Channel: Achimsgarten - der Selbstversorger- und Garten-Blog
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mein erster selbst gemachter Ketchup - Tomaten-Basilikum-Ketchup

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Etwa zwei Wochen ist es her, dass ich anfing, die unreifen Tomaten ab zu nehmen. Sie kamen in Primaklima Behälter von Tupperware. Da liegen sie wegen den Rillen am Boden nicht direkt auf. In jede Box gab ich noch eine Banane oder einen Apfel und legte den Deckel nur lose auf. Das ausströmende Reifegas von Apfel und Banane verhilft den Tomaten zu einer zügigeren Nachreife. 
Lüftungsschlitze ganz geöffnet, damit es nicht zu feucht in der Box wird und die Tomaten schimmeln. 

Tomaten nachreifen (c) by Joachim Wenk
unreife Tomaten Ende September

So standen sie in der Speisekammer und sind inzwischen alle feuerrot geworden. Es ist Zeit endlich einmal den Ketchup zu probieren. Selber machen wollte ich ihn schon längst, habe es nur ganz vergessen vor lauter Leidenschaft beim Tomatensauce konservieren. 

Tomaten nachgereift (c) by Joachim Wenk
die nachgereiften Tomaten Anfang Oktober


Selbst Ketchup machen, das weiß ich jetzt ist wirklich kinderleicht. Wie bei der Tomatensauce gab ich die Tomaten in einen großen Topf. Für den Ketchup allerdings, habe ich mir die Mühe gemacht, den Glibber mit den Kernen zum Großteil vorher zu entfernen. Schließlich muß ja der Ketchup am Ende schön eindicken. 

Beim Ketchupkochen kommen jetzt pro Kilogramm Tomaten 180g Zucker und 200ml Weißweinessig sowie 1/2 Teel. Salz dazu. Etwas Chili sorgt für eine angenehme Schärfe.


Tomaten-Basilikum-Ketchup (c) by Joachim Wenk
hier entsteht köstlicher Tomaten-Basilikum-Ketchup


Das ganze kocht im offenen Topf (oben drauf so ein Fettspritzschutzgitter für die Pfanne, damit die rote Pampe nicht überall in der Küche herum spritzt) bei gelegentlichem Umrühren. Nach 1-1,5 Stunden sind die Tomaten zerkocht. Jetzt gebe ich grob gehackten Basilikum, den ich noch im Gewächshaus fand dazu. Wieder lasse ich es etwa eine halbe Stunde köcheln.

Dann passiere ich es und habe schon eine herrlich duftende, dunkelrote Masse.

Die gebe ich zurück in den Topf und will sie noch weiter einkochen, weil sie mir für Ketchup noch zu flüssig ist.

Gottseidank fällt mir ein, daß im Rezept eigentlich steht, daß man statt zu passieren alles mit dem Pürierstab zerkleinern soll. Das las ich auch in anderen Rezepten. Ich will aber lieber passieren, daß die groben Bestandteile vom Basilikum oder anderen Würzkräutern heraus kommen.

Ich nehme aber nun, weil  ich es wirklich nicht noch länger kochen lassen will, einmal den Pürierstab zur Hand und behandle mit ihm den Ketchup. Was für ein Effekt. Mit einem mal wird er wunderbar fein, cremig und fast schon zu dick. Durch das Mixen mit dem Pürierstab wird die Konsistenz einfach perfekt. Beim nächsten mal, mache ich das gleich nach dem Passieren und muß dann garnicht mehr so lange einkochen.


Tomaten-Basilikum-Ketchup (c) by Joachim Wenk
Tomaten-Basilikum-Ketchup 


In Flaschen gefüllt habe ich jetzt meinen ersten eigenen Ketchup. Der Geschmack ist einfach köstlich und ohne Zusätze und ohne Stärke, die ja in etlichen billigen Gewürzketchupsorten bei den Zutaten an erster Stelle steht. Nicht etwa Tomaten, wie man meinen könnte.

Bei mir sind aus gut 3kg fertig gereinigter und entkernter  Tomaten etwas 1,5l Ketchup geworden.

Tomaten-Basilikum-Ketchup (c) by Joachim Wenk
perfekte Konsistenz ohne angedickt zu werden


Das hübsche Buch "Einmachen" ,welches ich bei "mein schönes Land" gewonnen habe, lieferte mir die Idee für den  Tomaten-Basilikum-Ketchup.

Man kann den Ketchup ganz nach eigenen Geschmacksvorlieben würzen. Ich zum Beispiel gab eine gute Portion meines Lieblingsgewürzes Piment dazu und etwas gemahlene Nelken. Etwas weniger Zucker werde ich beim nächsten mal verwenden.

Tomaten-Basilikum-Ketchup (c) by Joachim Wenk
Rezept zum Ketchup

(c) by Joachim Wenk
viele Rezept in schön bebildertem Einmachen-Buch


Erntedank

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Am Sonntag war ja Erntedank, was aber  nicht heißen muß, daß die Ernte bereits vorüber ist.

Im Gegenteil, da steht noch so viel im Garten und nach der letzten recht ruhigen Zeit im Garten werde ich gerade wieder etwas hektisch.

Kommende Woche sind wohl die ersten richtigen Nachtfröste von bis zu -2°C angesagt.

Davor würde ich gern noch einiges abernten und auch die ersten Kübelpflanzen reinholen. Bei manchen bin ich mir da nie sicher, wie weit sie Frost aushalten. Das macht aber garnichts. Ich fange immer mit den empfindlicheren an. Das heißt,  das "Palmenhaus" den Überweinterungsraum vorbereiten. rauskehren, aufräumen, Platz schaffen. Und heute habe ich die Zitrusgewächse, das Zitronengras, den Jasmin und die Strelitzie reingestellt.

Somit ist ein Teil der Arbeit erledigt und ich muß dann nicht, wenn noch mehr oder auch Tags Frost kommt auf einmal alles erledigen. Das geht schon auch wegen der Berufstätigkeit ja zeitlich nicht.

Die genannte Hektik kommt dabei auf, weil ja auch im Gemüsegarten noch viel zu tun ist.

Im  Freiland die Tomatenpflanzen sind bereits entfernt und die Früchte reifen in der Speisekammer nach.

Im Gewächshaus wird jetzt auch Ordnung geschaffen. Wieder eine Kiste mit Tomaten zum Nachreifen. Es wird wohl noch eine Weile Mittags "irgendwas mit Tomaten" geben.

Die Paprika lasse ich noch stehen, lasse die  Tür im Gewächshaus zu. Sie sind dieses Jahr so üppig mit Früchten besetzt, die aber noch unreif sind. Wohl wegen der übergroßen Hitze im Sommer sind sie nicht gewachsen.

letzte Tomaten im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk
jetzt werden die Tomaten im Gewächshaus abgeerntet und die
Pflanzen entfernt
letzte Tomaten im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk
über Tomatenmangel konnte ich mich dieses Jahr wirklich nicht beklage

letzte Paprika im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk
reife Paprika werden geerntet, die anderen bleiben noch ein wenig
stehen. Ob die noch was werden?




Glockenpaprika im Gewächshaus (c) by Joachim Wenk
auch die Glockenpaprika trägt überreich, aber noch nicht ein einzige reif. Und das trotzt Pflanzung im Mai und sehr heißem Sommer, wahrscheinlich einfach zu heiß zum Wachsen

Tomaten und Paprika aus dem  Gewächshaus (c) by Joachim Wenk
die reifen Tomaten und Paprika aus dem Gewächshaus


Nach der Ernte im Gewächshaus, hatte ich Lust, weiter zu ernten. Und diese Lust wurde mehr als befriedigt. Das kann ich euch sagen!

herbstliche Ernte im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
herbstliche Ernte im Gemüsegarten - der Lohn für monatelanges ausdauerndes Gießen!


Im Beet konnte ich den Sellerie ernten. So herrlichen und , für mich, großen Sellerie hatte ich noch nie. Leider ist eine weitere Reihe, die ich etwas später gepflanzt habe noch nicht so weit.

Sellerie Ibis (c) by Joachim Wenk
Sellerie Ibis


Aus dem Laub der Sellerie mache ich Würzpaste. Pro  100 Gramm Grün mit 10g Salz und etwa 100 ml (oder mehr) Öl zu einer grünen Masse mixen. In Schraubgläser gefüllt hält sich das bei mir im Kühlschrank über Monate und wird zum Würzen verwendet.

Die kleinen Knollen habe gleich fein gehackt und getrocknet. So langsam habe ich alles für meine Gemüsebrühe getrocknet ein einem Behälter. Wenn nichts mehr dazu kommt, gebe ich Salz dazu und verarbeite das trockene Gemüse im Mixer zu groben Pulver. Meine selbstgemachte Gemüsebrühe zum Würzen bis zum nächsten Ernten im Sommer und Herbst.



Die Roten Rüben sind im Beet nicht aufgegangen. Ich habe sie dann vorgezogen, aber da war es schon so heiß und nichts wuchs mehr richtig. Ein paar konnten ins Beet umgepflanzt werden. Jetzt sind sie erntereif. Eine ist schon verarbeitet und die anderen kommen  ebenfalls raus. Auch hier habe ich von einigen das Laub aufgehoben. Das kommt die nächsten Tage in den grünen Smoothie.

rote Beete (c) by Joachim Wenk
Rote Beete




Auch die Möhren keimten ja einmal wieder überhaupt nicht. Was habe ich  seit Anfang März Möhren gesät. So lange es nach Packungsaufschrift  eben bis in den Sommer möglich war. Immer wieder und wieder eine Reihe angelegt und gehofft. Jedesmal vergebens. Nichts kam. Nur eben hier und da ein  Möhrchen. Das ließ ich dann stehen, pflanzte noch anderes in die leeren Reihen. Die Möhren wuchsen, so nebenher. Das Laub blieb klein und ich sah keine Möhrenschulter aus dem  Boden blinzeln.

Möhren (c) by Joachim Wenk
Möhren 

Aber ich habe die letzten Tage hin und wieder schon mal daran gezogen und schöne Möhren geerntet. Heute war der Rest dran. Wahnsinn. Davon war überirdisch nichts zu sehen!  Weil sie schon viel zu lange in der Erde waren, sind manche geplatzt. Die kleinen und geplatzten werden sofort küchenfertig eingefroren und die größeren kommen in feuchten  Sand.

Das ist dieses Jahr Prämiere. ich habe mir Behälter zum Stapeln besorgt und mit Sand gefüllt. Mit etwas Wasser wurde er jetzt leicht befeuchtet und die Möhren eingelegt. Wenn es gut geht, dann wird das künftig vermehrt gemacht. Auch der Sellerie und die Roten Rüben liegen jetzt im Sand.  Leider habe ich keinen kühlen Keller und schon gleich keinen Erdkeller, der ja mein Traum wäre. So steht das nun in der Garage, die kühler ist, als der Keller.


Walnüsse. Wie schön, daß man die nicht vom Baum pflücken muß. Allerdings ist es auch wieder unpraktisch, wenn sie überall am Boden herum liegen. Klaubt man sie nicht täglich auf, zertritt man sie in der Wiese und auf den Wegen und das ist auch nicht schön. Also fange ich das große Walnuß-Klauben an.

Die vom letzten Jahr haben wir alle entsorgt. Sie waren einfach nicht zu knacken und wenn man sie aufbekam, gelang es nicht, das Innere ordentlich aus den Schalen heraus zu fieseln. Nur winzige Bruchstücke, so als hätte man sie schon fertig gehackt für den Kuchen, waren das Ergebnis der abendlichen Nußknackbeschäftigung beim Fernsehen. Weil ich ja ungern etwas entsorge, habe ich damit dann doch weihnachtliches Gebacken. Bei der Knackerei mit anschließendem Pulen mit dem Messer gelangten aber so viele Schalenbrösel mit in die fertigen Nüsse, dass das Gebäck eher kein Genuß war. Also ließen wir es. Das Backen und das weitere Knacken.

Damit ich mir nicht wieder die Mühe mache mit dem Aufklauben der Nüsse, dem Trocknen und dem hin und herschleppen der Säcke und Körbe,  um sie dann nur  den Wildschweinen zu verfüttern, machte ich einen Test. Die ersten Nüsse von diesem Jahr wurden gleich über der Heizung getrocknet und geknackt. Immerhin waren oder sind die Bäume durch die Sommerhitze und Dürre fast am Vertrocknen (hoffentlich überleben sie den Winter) . Wie wirkt sich das wohl auf die Nüsse aus? Jedenfalls sind sie recht klein. Etwa die Hälfte der geknackten Nüsse war hohl, oder nur eine getrocknete Mumie steckte in ihnen. Die andere Hälfte aber war wohl gefüllt und ich habe den Inhalt leicht in großen Stücken, ja sogar manchmal in kompletten Hälften entnehmen können. Das sieht gut aus. Also wird wieder gesammelt und getrocknet. Immerhin sind die Nüsse doch so wertvoll und schmecken köstlich.


Walnüsse zum Trocknen (c) by Joachim Wenk
die Walnußernte beginnt

Die Walnußernte wird wohl noch  ein paar Tage andauern.

Was dringend gemacht werden sollte, bevor der Bodenfrost kommt, ist die Kartoffelernte.

Im Sommer beinahe vertrocknet, fast kein Laub mehr und bei den Frühkartoffeln winzige Knöllchen. Wie wird es mit den Lagerkartoffeln aussehen?

Der Boden ist nur etwa 2cm tief feucht. Die Knollen selbst liegen in trockenem Boden und lassen sich daher noch leicht ernten. Also ran an die Grabegabel und weg mit dem Kartoffeldickicht.


Kartoffelernte im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
Kartoffelernte im Gemüsegarten

Kartoffelernte im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
das Laub ist noch super

Kartoffelernte im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
wirklich? jetzt wo sie so erholt und frisch grün aussehen, soll ich sie ausgraben?

Kartoffelernte im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
Ja! Wat mut dat mut oder wie sagt man da?

Kartoffelernte im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
also zu früh war ich jedenfalls nicht dran mit der Ernte
Ich habe mir wirklich keine großen Hoffnungen gemacht. Die Frühkartoffeln lecker aber sehr klein. Der irre Sommer und diese schlechten Bedingungen zum Wachsen und gedeihen.

Und dann diese Überraschung. Viele Kartoffeln waren es nicht. Aber so große, wie noch nie. Herrliche Kartoffeln von jeder der drei Sorten, die noch im Beet standen. Was für eine Freude.

Kartoffel  Sarpo Mira (c) by Joachim Wenk
Kartoffel  Sarpo Mira 

Kartoffel  Setanta (c) by Joachim Wenk
Kartoffel Setanta

Kartoffel  Cara (c) by Joachim Wenk
Kartoffel Cara

Normaler Weise hätten die drei Kisten jeweils zu dreiviertel gefüllt sein müssen. Aber bedenke ich, wie der Sommer war, bin ich wirklich so stolz über diese wunderbaren Kartoffeln. Ich freue mich schon auf all das Leckere, was ich davon zubereiten werde. Pellkartoffeln (meine Lieblingsbeilage), Kartoffelbrei, Gratins, Pommes, Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kartoffel-Hefezopf, Kartoffel-Waffeln, Kartoffel-Pfannkuchen, Kartoffelsuppe, Klöße, Eintöpfe, mit Möhren und mit Sellerie und....

Wißt ihr was? Ich verabschiede mich für heute, ich muß jetzt dringend in die Küche! Bis die Tage, denn.

Apfelsaft 2015 - der "drei-Generationen-Saft"

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Äpfel habe ich geerntet. Mein Baum im Gemüsegarten brachte nicht einmal eine halbe Obstkiste aus Holz voll mit Äpfeln. Allerdings sind diese recht groß, sehr saftig und wohlschmeckend. Leider aber lassen sie sich nicht lagern und müssen demnächst verarbeitet werden. 

Anders sah die Ernte auf dem Familien-Feld aus. Hier hingen die Bäume voller Äpfel und so beschlossen mein Bruder und ich vor kurzem, einmal wieder Saft zu machen. Das letzte Mal ist, so glauben wir, etwa 6 Jahre her. 

Samstag war dann der Termin. Mein Bruder mit Familie, gefolgt von unseren Eltern machten sich am Feld an den Äpfeln zu schaffen. Auch die Quitten sind reif. Sehr sehr klein, wegen der Dürre im Sommer, aber reif. Einen ganzen Korb voll, habe ich bekommen. Das gibt mal wieder leckeres Gelee und Marmelade und Saft. 

Den ganzen Anhänger voller Säcke und Körbe mit Obst haben sie dann gegen 13 Uhr bei uns vor dem Grundstück abgestellt. Ob wir die alle schaffen? Wieviel Saft gibt das wohl und reichen die Flaschen dafür? Wie lange werden wir brauchen. 

Es ist am Samstag recht frisch, keinerlei Sonne weit und breit zu sehen und abends wird es bald dunkel. Am besten, wir fangen einfach an und entscheiden dann während des Prozesses wie viel wir verarbeiten wollen. 

Zuerst müssen die Säcke hoch auf die obere Wiese geschleppt werden. 


Äpfel für Apfelsaft (c) by Joachim Wenk
frisch  geerntet Äpfel


 Wasser-Marsch, das gefällt vor allem dem Kleinsten. Er bekommt daher den Auftrag immer wieder den Bottich mit Wasser zu füllen. Die Aufgabe wird sehr gewissenhaft erledigt.

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
erst mal waschen


Jemand sollte auch die Mühle bedienen. Es stellt sich bald heraus, dass derjenige (ich würde zu viel verraten, wenn ich sagen würde, die jenige) absolut die A-Karte gezogen hat. Die Armen-Karte, denn der arme Mensch muß die Äpfel wirklich einzeln einwerfen und dennoch springt immer wieder der Keilriemen ab. Dieser hängt ohne Spannung über den Antriebsrädern, welche eiern, als wären sie nicht ständig von Apfelsaft sondern von Apfelmost umspült und seit Jahren im Vollrausch. Es gibt da wohl tatsächlich einen Reparaturbedarf, sollte die Mühle einmal wieder eingesetzt werden. 

Das nützt im Moment aber alles nichts, die Äpfel müssen zermatscht werden, sonst geht es nicht weiter. Zum Reparieren und Basteln ist keine Zeit. Nach ein paar Stunden an der Maschine ist meine Schwägerin so etwas wie an Profi an der Mühle geworden. 

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
vor dem Pressen müssen die Äpfel zerkleinert werden

Wanne für Wanne liefert sie fein säuberlich kleingehackte Apfeschnitze an die darauf folgende Arbeitsstation.....

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
zermahlene Äpfel vor dem Pressen


.... die eigentliche Presse. Ich habe nicht gezählt, wie oft wir sie befüllt haben, bis wir kurz vor 19 Uhr das gepresst hatten, zu was wir uns entschieden haben.


Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
die Saftpresse wird befüllt


An so einem Tag wird jede helfende Hand willkommen geheißen. Und jede Hand tut das, wozu sie eben in de Lage ist. Entweder hilft sie beim Befüllen...

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
jeder will mithelfen


.... oder dreht mit souverän männlicher Kraft den Hebel der Presse immer wieder und wieder und wieder im Kreise herum. 
Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
beim Drehen will nicht mehr jeder mithelfen und wenn doch, dann klappt das nicht besonders gut. Klar, wenn sich die Kurbel in Armlänge über dem eigenen Kopf befindet.....

Auch hier hilft Arbeitsteilung, wenn jeder einen halben Kreis nimmt geht es einfacher.
Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
gottseidank klappt es bei anderen ausdauernder


Und während hier beim Pressen das letzte gegeben wird, ist die Apfel-Wasch-Abteilung mittlerweile mit tänzerisch-gymnastischen Übungen beschäftigt.
Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
wenn ich schon die Kurbel nicht bewegen kann, dann bewege ich mich eben selbst irgendwie und vor allem im Kreis....







 Und scheinbar lagen die Lieferstockungen an gemahlenen Äpfeln nicht immer am abgesprungenen Keilriemen, sondern am Smartphone der Mühlenbedienung....



Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
eigentlich haben wir ja so gut wie keinen Handyempfang bei uns im Garten, erstaunlich, daß doch immer wieder eine
geeignete Stelle gefunden wird

 Letztendlich aber läuft der Saft.
Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
frisch gepresster Apfelsaft

Und der erste Kanister beginnt sich zu füllen.

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
frisch gepresster Apfelsaft

Wenn die Presse sich nicht mehr weiter drehen lässt, wird zurück gedreht, die Presshölzer entnommen und die Pressrückstände in einer Wanne gesammelt. Die sitzen ganz schön fest und müssen mit viel Geklopfe herausgehauen werden. 

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
Entleeren der Saftpresse

Das bleibt dann übrig, wenn der Saft heraus gepresst ist.

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
Press-Rückstände


Es ist bereits dunkel, als die letzten Geräte weggeräumt sind. Mein Bruder nimmt seinen Saft mit nach Hause und ich verarbeite meinen auch gleich noch. Die Mutter bekommt dann vom fertigen Saft auch ihren Teil. 

Den Saft am Herd im Kochtopf zu erhitzen und mit dem Thermometer die Temperatur im Blick zu halten war früher. Diesmal nehme ich den Topf vom Einkochen.  Hier kommen meine 14 Liter Saft rein. Deckel drauf und auf 80°C gestellt. Jetzt kann ich in Ruhe abwaschen und Räumen. Als sich der Topf abschaltet kontrolliere ich mit dem Thermometer, rühre ein wenig um, dass der Saft gleichmäßig erhitzt wird. 

Und wie praktisch ist der Hahn im Topf. Direkt in die schon gestern vorbereiteten Flaschen läuft der Saft. Das geht sehr schnell. 
Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
Im Einkochtopf wird der frische Saft erhitzt

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
gut dass der Saft unten durch den Hahn abfließt, so bleibt der Schaum immer oben auf im Topf und nicht in der Flasche


 Hier stehen sie, die gefüllten Flaschen. Ich habe 14 Liter Saft und mein Bruder 27 Liter. Zuerst sah es ja garnicht so aus, als ob eine nennenswerte Menge zusammenkommt. Je besser wir aber eingespielt waren, desto zügiger füllten sich die Behälter. Über 40l handgepresster Bio-Apfelsaft. Ein stolzes Ergebnis für einen sehr schönen Tag mit der ganzen Familie.

Apfelsaft selber pressen (c) by Joachim Wenk
der fertige Saft in Flaschen. So hält er mindestens ein Jahr, oder zwei


Kälte, Nebel, Poltern und Klopfen, Huschen und dann das Monster im Gras...

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Was bin ich froh, daß ich vergangene Woche noch rasch die Kartoffeln ausgegraben konnte. Eigentlich hatte ich nicht die  Zeit dazu, aber der Boden war gerade noch so schön trocken genau wie das Wetter. 

Ganz anders sieht es heute aus. Der Schlechtwettereinbruch mit Kälte kam mir wirklich ein wenig zu früh. Aber er hat mich nicht "kalt erwischt", ich bereite mich und meine Pflanzen ja seit Tagen darauf vor. Und es sieht gut aus, was zu erledigen war ist erledigt und was noch getan werden muß kommt die  Tage auch noch dran. Dieses anstrengende Jahr freue ich mich wirklich schon richtig auf die ruhige Zeit, wenn draußen alles erledigt ist und ich mich nach drinnen vor den Ofen verziehe. 

Zu den Arbeiten im Garten gehörte auch das Wegräumen der Kübelpflanzen genau wie das Entfernen der Geranien. Mangels Platz werden sie nicht wieder überwintert. Zwei Schubkarren gehäuft voll Geranien waren das in dem einen Steinkübel. Sie waren schon viele Jahre alt und haben dieses Jahr trotz Trockenheit und Wärme nicht mehr richtig geblüht. Nur Kraut und ein paar Blüten. Ein richtiges Gestrüpp einfach. Damit der Trog nicht so leer da steht, sitzen jetzt ein paar Winterpflanzen darin. 

Ich finde das ein eigenartiges Bild. Die Rosen und Hecke sind noch grün und davor leuchten die Pflanzen, die ich eigentlich mit  November und Nebel verbinde. 

Herbstbepflanzung im Kübel (c) by Joachim Wenk
Novemberbepflanzung vor den noch blühenden Rosen


Apropos November und Nebel. Heute morgen bei 2°C tobte ein heftiger Schneesturm. Diese Wetterstimmung hat dann doch wieder ganz hervorragend zu Trogbepflanzung gepasst. 

erster Schnee im Oktober (c) by Joachim Wenk
der erste Schnee 2015 im Oktober

Das neue Vogelfutterhäuschen durfte schon einmal Probesitzen auf der Vogeltränke. Seit wir sie im Mai bekamen, sagten wir, daß es die ideale Kombination wäre. Die Tränke als Basis, abgedeckt von der Bodenplatte des Häuschens, damit sie nicht auffriert. 

Jetzt ist es also schon so weit. Das Häuschen passt hervorragend darauf. Nur müssen unten noch ein paar Latten verschraubt werden, damit es nicht herunter rutschen kann. So haben die lieben Kleinen Sommer und Winter hier ihren Treffpunkt. Und baden wollte schon länger niemand mehr darin. 

Vogelfutterhaus und Vogeltränke (c) by Joachim Wenk
das neue Vogelfutterhaus auf der Vogeltränke in Winterpause


 (c) by Joachim Wenk
Tagestemperatur...


Bis jetzt wollte ich es innerlich nicht wahrhaben, daß die Paprika nun auch weg müssen, genau wie die  Andenbeeren. Herrlich grün, voller Blüten und mit einer Vielzahl unreifer Früchte besetzt. 

Und dann kommt immer zur rechten Zeit auch innerlich der Schwenk. Es  ist, wie es ist. Weg müssen sie ohnehin irgendwann.  Also habe ich die halbreifen Früchte der Paprika geerntet. Zum Kochen können sie gut verwendet werden. Dann kam die Schere zum Einsatz. Alles muß raus, war die Devise. Schließlich wird mit der Pendelhacke das Unkraut abteschnitten, mit dem Rechen entfernt und mit dem Sauzahn  der Boden gelockert. Etwas Gesteinsmehl auftragen und reifen Kompost verteilen. Wieder rechen und befeuchten. 

Fertig ist das Gewächshaus für den Winter. Ich will hier noch Feldsalat sähen, der laut Beschreibung bis Dezember  im Gewächshaus gesät werden kann. Im vergangenen Jahr war er zu der Zeit schon im Boden und keimte. Mal sehen, ob das diesmal auch noch klappt. 

Gewächshaus im Spätherbst  (c) by Joachim Wenk
Gewächshaus fertig für den Winter

Ein einziger kleiner Kopf Weißkraut konnte geerntet werden. Etwa 6 apfelgroße Blaukrautköpfe. Es war kein Kraut-Jahr. Das Blaukraut koche ich demnächst zu meinem geliebten Gewürzrotkohl und friere es ein. Aus dem Weißkraut hab ich Sauerkraut angesetzt. Dazu hatte ich die Sorte extra angebaut. Leider mag Kohl ja keine trockene Hitze und so ergab das Köpfchen nur ein einziges Glas. Da werde ich mir wohl einen anständigen Kopf noch kaufen müssen. Denn das Sauerkraut im Glas hat mit total begeistert im vergangen Winter. Hier könnt ihr noch mal die Anleitung dazu nachlesen: Sauerkraut im Glas selbst herstellen


Herbst im Landgarten  (c) by Joachim Wenk
ruhig-dunstige Herbststimmung mit Störgeräuschen

Echt grauslig die Stimmung. Ich sitze im Gemüsegarten und schaue vor mich hin. Jeder Windhauch erzeugt Poltern, wenn die Wassertropfen von dem Eichenlaub herunter stürzen und auf das Dach des Gewächshauses klatschen. Kaum ist wieder Ruhe eingekehrt, knallt es hier und knallt es dort. Laufend fallen reife Walnüsse vom Baum.  Auf dem neuen Weg kracht das ganz schön in der neblig gedämpften Ruhe dieses Herbsttages. Noch lauter wird es, wenn sie vom Weg abprallen und an das metallene Tor der Scheune schleudern.

Über mir ist auch etwas. Sicher eine Meise oder eine Amsel. Ich blicke hoch in den  Nußbaum und sehe etwas Dunkles huschen. Seit wir hier wohnen ist es das erste, was ich zu Gesicht bekomme. Ein Eichhörnchen. Ich frage mich schon immer, warum wir mit all den Haselnußsträuchern und Walnußbäumen keine Eichhörnchen im Garten haben. Jetzt habe ich eines zu Gesicht bekommen.

Ein Gesicht glotzte mich auch zur Mitternacht an. Riesig waren die Augen. Erschrocken sind wir wohl beide und dann flog es davon. Ich war zu der Gruselstunde draußen, weil ich den Hund noch einmal rauslassen wollte. Da saß das Monster ein paar Schritte vor mir im Gras, geblendet von mir oder dem Hausscheinwerfer. Auch das habe ich noch nie gesehen. Aber gerade im Sommer, Abends, wenn es spät dunkel wird hört man es und seine Kollegen immer schreien, daß mir das Blut in den Adern stockt. Zu Halloween wäre der Grusel perfekt. Ich bin mir aber sicher, daß die arme Eule sich wohl mehr vor mir fürchtet, als ich es vor ihr tun müsste. Zumindest nehme ich an, daß es eine  Eule war. Das alles ging sehr schnell, wobei mir diese riesigen runden Augen im Gedächtnis blieben, die mich anstierten. So wie sie Eulen wohl charakteristisch haben, wenn man im Internet etwas nachliest.




Herbst im Landgarten  (c) by Joachim Wenk
der mediterrane Platz im Spätherbst


Unser schöner mediterraner Platz ist jetzt wieder ziemlich leer. Die Kübelpflanzen sind eingeräumt. Hier steht nur noch der gestutzte Oleander, die viel, viel zu große Palme und der Agapanthus. Vielleicht passt sie noch einen Winter ins Haus und dann? Ich habe einfach keinen Platz für sie. Die beheizten Palmenüberwinterungszelte mit Wurzelheizung sind zwar eine Lösung aber auch unbezahlbar. Sie hatte ein einzige Keimblatt, als ich sie bekam und jetzt kann ich sie nicht mehr händeln. Wenn also jemand eine Lösung weiß, wenn jemand so eine große Palme unterbringen kann (und wer kann das schon), dann könnt ihr euch gerne mal bei mir melden. Denn spätestens im Winter 2016 passt sie bestimmt garnicht mehr ins  Haus.

Die Feige, zwei andere Palmen und die  Banane bleiben noch draußen, bis es auch tagsüber Frost hat. Das Palmenhaus ist nämlich schon fast voll und wenn die gigantischen Kübelpflanzen dann wieder drin sind, bin ich froh um jeden Tag den sie noch nicht drin sein müssen.



Wie schnell das Wetter sich so ändert zeigt das Bild des Hausbaumes. Eines ist am Sonntag aufgenommen und das andere am Donnerstag. Ob es im Frühjahr wohl auch so schnell anders herum geht?
Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk
Baumhaselnuß in Herbststimmung am Donnerstag

Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk
Baumhaselnuß in Herbststimmung am Sonntag







Unser Hausbaum - erst eineinhalb Jahre bei uns und schon so viel erlebt

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Eineinhalb Jahre steht er jetzt bereits bei uns im Garten. Der Hausbaum, eine Baumhaselnuß.

Für die kurze Zeit ist er schon wirklich deutlich gewachsen. Wir sind richtig stolz auf ihn und unsere Idee, überhaupt einen Hausbaum zu pflanzen.

Am Wochenende habe ich einmal wieder etwas bei ihm verändert. Klar, daß ich darüber hier schreiben will. Und wie ich so überlege, was ich schreiben werde oder wie ich ihn in Szene setzen könnte, merke ich, daß der kleine Baum ja schon wirklich viel in den letzten Monaten bei uns erlebt hat.

Also werde ich nicht nur vom vergangenen Wochenende berichten, sondern ihm einen eigenen Beitrag gänzlich widmen.

Begonnen hat es im Mai 2014. Wir haben uns schon länger entschieden, daß in der großen Wiese ein freistehender Baum wachsen soll. Als Nachfolger für die riesige, uralte und vor etlichen Jahren durch einen Sturm gefällte Birne.

Wir wußten nur noch nicht so ganz, was es für ein Baum werden soll. Ein Obstbaum? Ein anderer Laubbaum? Jedenfalls kein Nadelbaum! In irgendeinem Gespräch am Stammtisch sagte ein  Freund uns, daß bei Ihm noch ein ausgegrabener Sämling einer Baumhaselnuß am Hof stehe. Er selbst hat nun doch keine Verwendung dafür. Schade wäre es auch um das Bäumchen, wenn er im Kübel kaputt ginge.

Wir haben riesige Haselnußsträucher überall am Gelände, auch Walnußbäume und ich weiß auch, daß es von der Haselnuß eine Baum-Art gibt. Warum also kein Haselnußbaum? Nach ein paar Recherchen über deren Wuchsform und Standortansprüche beschlossen wir, das Bäumchen zu nehmen. So ist die Entscheidung gefällt und der Hausbaum kommt in den Garten.

In seinem Kübel darf er erst einmal  hier und da in der Wiese "probestehen", damit wir das von allen Seiten und aus allen Perspektiven begutachten können.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk
Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß



Das wird immerhin eine Entscheidung für immer. Dort, wo wir ihn eingraben, wird er den Rest seines Lebens stehen.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Fertig. Er steht. Der Stützpfahl ist jedenfalls nicht unterdimensioniert und im Vergleich zu den anderen Bäumen ist es noch ein süßes kleines Bäumchen.



Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




 Auch von oben macht er eine gute Figur

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Ja wo ist er denn? Ach ja, da ist er ja. Man muß schon genau hinsehen, um das Bäumchen zu entdecken.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Der erste Sommer geht zu Ende. Es wird herbstlich im Garten. 


Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Auch unser Hausbäumchen färbt seinen Kittel....
Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



... und verliert ihn schließlich. Ganz nackig steht er da im grünen Rasen.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Und kaum ist er nackig, geht das Schmuddelwetter los. Schnee und Eis regnen auf ihn herab.


Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk


Der erste Winter mit Hausbaum.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Jetzt im Schnee sieht man ihn wieder ganz gut.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Viel Schnee gibt es im Winter 2014/15 nicht. Es wird Frühjahr. Zumindest werden die Tage länger, aber leider bleibt lange, lange, sehr lange die nötige Wärme aus. 

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Klar das gehört auch dazu, noch einmal Schnee, wo ihn niemand mehr haben möchte.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Mittlerweile ist es April und die Maschinen halten Einzug im Garten. Hier wird mächtig gehämmert, wahrscheinlich kribbeln dem Bäumchen die Wurzeln nach dem Tag so, wie uns die Finger.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Spätestens jetzt wird dem Hausbaum sicher Angst geworden sein. Was wird das wohl alles?

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




 Man erkennt, was da gemacht wird und es wird wieder ruhiger.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Oh nein, gerade will er genüsslich austreiben, schmückt sich mit frühlingshaftem Grün, da kommen schon wieder diese Monstergeräte. Und dann stellen die auch noch so hässliche Boxen neben ihn.


Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Der erste Geburtstag am neuen Standort ist vorüber. Im Juni sind die Wege ganz schön weit voran geschritten. 

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



"Hilfe, jetzt fangen die an meine Füßen an zu graben."

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Ach so, nichts Größeres nur ein schmückender Ring aus Granit, damit der Rasen in seinen Schranken gehalten wird.
Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Ein ganz besonderes Foto. Das war der letzte Regen im Sommer 2015.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Er wächst und ist prächtig grün.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Und er steht  den ganzen lieben langen Tag in der prallen Sonne. Da muß regelmäßig gegossen werden. Seine Wurzeln sind ja noch nicht so richtig groß im Boden umhergekommen.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Damit der olle Stützpfahl nicht so dominant herüber kommt, erhält eine Kappe. Ein Gockel nimmt auf ihm Platz.
Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk



Es ist August. Seit Monaten steigen die Tagestemperaturen weit über die 30°C. Viele Tage erreichen sie 35 °C und mehr. Der Himmel strahlend blau. Nicht eine Wolke liefert willkommenen Schatten. Es regnet niemals. Alles verbrennt. Der Rasen ist kaputt und selbst die großen Freunde vom kleinen Hausbaum haben welke Blätter - wie die Walnüsse - oder bekommen gelbe Blätter - wie die Esche und Eiche und Birken oder die Haselsträucher.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Schön ist das alles nicht und fühlt sich auch nicht schön an. Bekäme er nicht mehrmals die Woche viel Wasser, wie sähe dann wohl das Bäumchen aus.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Ein typisches Bild für den Herbstgarten in den ersten......Nein nicht Oktobertagen, es ist Anfang August. Der Garten liegt voller Herbstlaub und ein Haselnußstrauch steht schon nackig da.
Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Im September beruhigt sich das Klima langsam. Es hat ab und an einmal 1-2 l/qm geregnet. Der Boden ist nur ganz oben feucht. Aber die Tage werden kürzer und so brennt die Sonne nicht mehr so viele Stunden unerbärmlich auf den Garten herunter.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Was bleibt, ist der blaue Himmel.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Mitte Oktober  färbt sich auch der Hausbaum nun zum zweiten Mal an seinem Standort in herbstlichen Farben. Die Cosmea unterstreicht das in schrillem Pink.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk





Schon drei Tage später ist Schluß mit Sonne. Es ist kalt, sehr kalt und der blaue Himmel ist verschwunden.
Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




Da der Boden mittlerweile bis in etwa 10cm Tiefe feucht (keineswegs nass) ist, beginne ich zu pflanzen. Im Juni beim Schneiden der Buchskugeln im Gemüsegarten nahm ich einige Ästchen als Stecklinge. Sie haben mittlerweile mehr oder weniger gut Wurzeln ausgebildet. Jetzt kommen sie an den für sie angedachten Platz. Das wird einmal ein ganz niedrige Buchshecke auf der Baumscheibe.

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk




In dem vom Buchs gebildeten Ring sollen niedrige, langeblühende Geraniums uns den ganzen Sommer über mit kleinen Blüten erfreuen. So ist der Plan und ich bin gespannt auf den nächsten Sommer und die Fotos, die ich euch dann vom Hausbäumchen und dem, was um ihn herum passiert, zeigen kann. 

Unser Hausbaum, die Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk
frisch bepflanzte Baumscheibe unseres Hausbaumes

Zum Vergleich seht ihr hier das Foto kurz nach dem Pflanzen und ein Foto von vor wenigen Tagen.


Hausbaum im Mai 2014 (c) by Joachim Wenk
Mai 2014

Hausbaum im Oktober 2015 (c) by Joachim Wenk
Okober 2015

Die unbändige Lust zum Gärtnern - wenn sie jemand gefunden hat, bitte bei mir melden

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Also mich würde doch wirklich einmal interessieren, wie es euch in der Hinsicht so geht. 

Ich habe meine bestimmten wöchentlichen Gartentage. Das sind meine freien Tage, die ich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Garten rackernd verbrachte. So weit so gut. Aber im Moment gibt es zwar eben auch diese Tage aber ich stehe im Garten, schlorche hier hin und dort hin und irgendwie wird nichts so richtig erledigt. Ja, ich mache sogar dann einfach Feierabend und gehe rein ins geheizte Wohnzimmer und setze mich aufs Sofa. Ich habe gerade tatsächlich keine rechte Lust im Garten etwas zu machen. Sie ist weg die  Gartenlust!

Wenn ich dann schauen möchte, was die anderen so treiben und ich bei Google und Co. herum lungere, stelle ich fest, daß auch hier tote Hose ist. Kommentare, Fotos, Blogbeiträge, Posts. Egal wo ich hinsehe, sehe ich Flaute. Also geht es euch wohl so ähnlich wie mir gerade. 

Also wenn da draußen noch jemand ist und das hier liest, berichte mir doch mal über deine momentane  Gartenlust, und Aktivitäten oder hast du auch eher Sofalust und Passivität. 

Jedenfalls geht es dem Garten wie mir, es geht alles recht langsam. Langsam aber stetig. 

Im Gemüsegarten sind fast alle Flächen abgeerntet. Der Gründünger steht schön saftig im Beet und auf den leeren Flächen keimt er gerade noch. 


Gemüsegarten im Herbst (c) by Joachim Wenk
Gemüsegarten im Herbst

Im Winter werden dann je nach Witterung hier die Platten ausgetauscht. Die zusammengewürfelten Wegeplatten unterschiedlichen Formates werden durch die alten Waschbetonplatten von der Terrasse ersetzt.

Gemüsegarten im Herbst (c) by Joachim Wenk
Gemüsegarten im Herbst



Meine zuletzt gepflanzten Kohlrabi stehen herrlich gesund und kräftig im Beet. Sie kamen zu spät an Ort und Stelle wegen Dürre und Hitze. Vielleicht werden die Kohlrabi noch etwas. Sie wachsen wirklich noch. Es ist ja auch eine Herbstsorte.

Etliche Kohlrabi haben aber nicht einmal Knollenansatz. Wäre  auch verwunderlich, denn das waren dann, wie ich jetzt glaube, doch eher Brokkoli- oder Blumenkohlpflänzchen. Die sahen beim Auspflanzen alle so elend und kläglich aus. Ich habe sie einfach in die Erde gesetzt und regelmäßig gegossen. Wären sie doch nur zur rechten Zeit auch so toll gesund und ohne Schädlinge.

Kohlrabi und anderer Kohl (c) by Joachim Wenk
Kohrabi und anderer Kohl


Im Schneckenzaunbeet stehen noch Rosenkohl und Endivien, ein paar Winterrettiche und Asiasalat sowie Lauch. Manchen mag es verwundern, wie es dort aussieht. Ich versuche dieses Jahr einmal die Ernterückstände gleich an Ort und Stelle als Mulch liegen zu lassen. Sie sollen hier verrotten. Meine Kompostbehälter waren alle übervoll. Platz, noch den Letzten aufzustellen hatte ich nicht, da der an dieser Stelle liegende, reife Kompost hätte verteilt werden müssen. Erwähnte ich schon, daß mir gerade die Lust zur Gartenarbeit fehlt? Jedenfalls bezeichne ich das Durcheinander jetzt einfach als Test und werde sehen, ob es zerfällt und vielleicht verrottet und wie es im Frühjahr sein wird, wenn ich neu pflanzen will.

Herbst im Gemüsebeet (c) by Joachim Wenk
Ernteabfälle als Mulch im Gemüsegarten


Ein wenig  Platz habe ich frei gelassen. Hier sollen Spinat und Feldsalat wachsen. Gesät habe ich rechtzeitig allerdings, wie alles was ich in meinen Gartenboden direkt sähe, ging das Zeugs nicht auf. Jetzt keimt es endlich. Zwar lückenhaft aber man erkennt die Reihen. Wächst das wohl noch?

Herbst im Gemüsebeet (c) by Joachim Wenk
da kommt er also doch , der Spinat

Herbst im Gemüsebeet (c) by Joachim Wenk
der ist früher gesät und daher schon größer


 Endivien, Asiasalat "Green in Snow" (c) by Joachim Wenk
links ein Endivien, rechts Asiasalat "Green in Snow"

Endivien (c) by Joachim Wenk
Endivien



Der Hopfen sollte auch abgeschnitten werden.

Herbst im Landgarten (c) by Joachim Wenk
Hopfen und Palme am Carport


Und natürlich die Stauden. Aber die sind ja fast alle noch saftig grün. War das vergangenes Jahr auch so? Wann habe ich sie abgeschnitten? Jetzt jedenfalls finde ich es einen unpassenden Zeitpunkt zum Abschneiden. Die sollen erstmal ihr Laub  verfärben und die Kräfte daraus zurückziehen.   So lange warte ich mal lieber auf dem Sofa...

Herbst im Landgarten (c) by Joachim Wenk
Herbst im Landgarten


Neben ein paar Stauden versuchte ich auch eine Rose und zwei Sträucher vom Bauernjasmin zu pflanzen. Was soll ich sagen, es müsste halt endlich einmal regnen. Unter der Grasnarbe ist der Boden leicht feucht. Wenn man aber einen Strauch oder eine Rose pflanzen möchte, sticht man natürlich mit dem Spaten in den Boden. Der ist steinhart und total trocken da unten. Super, schon wieder gießen, gießen, gießen. Hört das denn gar nicht auf? 

Herbst im Landgarten (c) by Joachim Wenk
in der Bildmitte die neue Rose "Parfum de l'Hay" - was bin ich gespannt, wenn sie das erste mal blühen wird



Etwas das dieses Jahr auch nicht aufhören will, ist das Blühen überall im Garten. Juchhu. Endlich vom Frühjahr bis fast zum Winter Blüten. Auch wenn es mir  den Eindruck macht, als ob so manche Farbe jetzt im Herbst irgendwie schräg ist, anders als im Sommer.

Auf alle Fälle  interessant ist die Farbkombination hier in der einen Ecke des Staudenbeetes. Schrill könnte man es schon bezeichnen. Bescheiden  ist jedenfalls anders, eher aufmerksamkeitsheischend. Schön farbig und bunt eben, so mag ich es.

Herbst im Landgarten (c) by Joachim Wenk
Blütenpracht Ende Oktober



Die Stauden und Büsche im Mäuerchenbeet, dem heißesten und trockensten Teil des Gartens, haben sich wirklich erstaunlich erholt und stehen im Beet, als wäre nichts gewesen. Welch ein Erleichterung für mein besorgtes Gärtnerherz. 

Und wie üppig das schon die ganze Zeit hier wächst. 

Herbst im Staudenbeet (c) by Joachim Wenk
üppiges Wachstum im Staudenbeet, aber  von Unkraut keine Spur


 Und wisst ihr, was super ist, mindestens so gut, wie die vielen noch blühenden Gewächse? Hier im Mäuerchenbeet und im Staudenbeet wuchern die Stauden derart, daß Unkraut gar kein Thema ist. Es kommt einfach nicht hoch. Was habe die Jahre zuvor hier und im oben gezeigten Staudenbeet viele  Male in der Saison eimerweise das Unkraut entfernt. Dieses Jahr zupfe ich mal hier und da ein Pflänzchen raus. Das war's. Genial oder? Da müssen die anderen Staudenbeete auch noch hinkommen. Dieser Zustand ist super. Schon gleich jetzt mit meine akuten Unlust zum Gärtnern....


Herbst im Staudenbeet (c) by Joachim Wenk
Herbstastern geben den Ton an


Gleicher Blickwinkel andere Jahreszeit. Das Foto entstand vor 3 Monaten im Juli. 

Staudenbeet (c) by Joachim Wenk
Staudenbeet im Juli



ein herbstlicher Samstag Nachmittag im Garten.

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Ein milder Samstagnachmittag hat mich dazu verleitet, in den Garten zu gehen. Und tatsächlich gelangen mir ein paar kleinere Arbeiten. Die Gartenlust hängt halt doch vom Wetter ab. 

Auch wenn sich die Sonne am Himmel nur noch sehr selten sehen lässt, diese  Sonnenblume hier gleicht das doch auf ganz charmante Weise aus. So viele Blüten vom Boden bis hoch hinaus. 


Sonnenblume und Astern im Spätherbst (c) by Joachim Wenk
Sonnenblume und Astern im Spätherbst



Mein Alpenveilchen hat mittlerweile zu seinen unentwegt neu erscheinenden Blüten auch wieder Blätter bekommen. Dieses kleine zierliche Pflänzchen ist verdammt hart im Nehmen. Im Winter friert dich Knolle durch. Im Sommer stand es in der glühenden Hitze und absoluter Trockenheit an einer gen Süden geneigten Böschung. Da war es dann auch verschwunden. Umso mehr überraschten mich im Spätsommer erste Blüten, die einzeln aus der Erde wuchsen. Es lebte! Und jetzt ist es wieder ein wundervolles Pflänzchen mit Blüten und Blättern.
Alpenveilchen (c) by Joachim Wenk
Alpenveilchen
Hier steht es, das Alpenveilchen. Wenn man so auf das Beet und die Rose de Resht blickt, steht es zu ihren Füssen vorne rechts. Ein winziger weißer Fleck ist im Foto dort erkennbar.
Terrasse, Weg und Beeteinfassung neu (c) by Joachim Wenk
neuer Weg zur neuen Terrasse mit neuer Beeteinfassung. 

Ja die Rose de Resht. Sie blüht nun schon den ganzen Sommer. Eine tolle Rose mit eben so tollem Duft.
Rose de Resht (c) by Joachim Wenk
Bildunterschrift hinzufügen


In den letzten beiden Jahren habe ich einige Herbstanemonen gepflanzt. Leider haben nur zwei weiße Exemplare überlebt. Eine davon steht unterm Khakibaum im neuen Staudenbeet unter der Terrasse. Sie blüht wirklich ausdauernd und sehr hübsch.

Herbstanemone (c) by Joachim Wenk
Herbstanemone 


Nicht mehr ganz so prächtig sind die Dahlien in ihrem Trog. Hier haben sie vor den Schnecken Zuflucht nehmen müssen. So richtig gut gefallen hat ihnen das Quartier nicht. Jetzt warte ich noch auf die ersten Fröste und räume sie dann ein. Sonst hatte ich sie immer vor dem Frost ausgegraben und im Überwinterungsraum aufgestellt. Weil man aber immer wieder liest, daß sie mancherorts den ganzen Winter draußen bleiben kam ich zu dem Entschluß, daß die ersten Fröste sie nicht umbringen werden. Ich bin froh wenn nicht alles auf einmal in das ohnehin immer zu kleine Palmenhaus gebracht werden muß. Also dürfen sie ihren morbiden Charme noch ein wenig verstrahlen.

morbide Schönheiten Dahlien im Herbst (c) by Joachim Wenk
morbide Schönheiten - Dahlien im Herbst


So langsam werden meine Staudenbeete so, wie ich es mir vorstelle. Sie sehen nicht mehr so neu bepflanzt aus. Wie hier, wenn die einzelnen Stauden sich selbst vermehren und dann dann ihre Blüten durchs Laub der anderen Pflanzen schieben, gefällt es mir am besten. Die Katzenminze mag ich besonders. Sie blüht den ganzen Sommer und Herbst, säht sich offensichtlich selbst aus und die Blütenfarbe passt sehr schön zu den anderen Stauden in Rosa, Rot, Pink, Blau oder Weiß.


Katzenminze (c) by Joachim Wenk
Katzenminze hat sich selbst ausgesät


Vorne rechts im Bild ist die Ecke des Staudenbeetes, in dem die Katzenminze sich ausgesät hat. Schön, wie sich nun, da die Blüten weniger werden die Blätter so schön bunt verfärben und damit die Farbe im Beet wieder beleben.

Das Laub hier unterm Nußbaum und auf der Terrasse habe ich übrigens auch schon mal weggekehrt. Das wird nicht das letzte mal sein, wie mir schon klar ist. Aber ich habe tatsächlich Lust gehabt etwas Ordnung zu machen.

Herbst im Staudenbeet (c) by Joachim Wenk
Herbst im Staudenbeet


Wenn die Sonne nicht scheint, wird es doch rasch trist im Garten. Dennoch eine schöne Stimmung, wie ich fand.
Herbst im Landgarten (c) by Joachim Wenk
Herbst im Landgarten


Die Ramblerrose Rose Marie Vieaud im Walnußbaum. Mächtig gewachsen ist sie, üppig geblüht hat sie. Schöne Erinnerungen an den Sommer ruft sie jetzt hervor, wenn ich auf dem Bänklein im Gemüsegarten sitze und sie anschaue. Dann erinnere ich mich gern an die Fliederfarbene Blütenpracht bis hoch in die Krone des Baumes. Wer Lust hat, die gleichen Bilder wie ich vor meinem inneren Auge zu sehen, der kann gerne einmal hier klicken. Die Rose im Juni, ein toller Anblick.

Rose Marie Vieaud (c) by Joachim Wenk
Rose Marie Vieaud




Herbst ist es auch in unserem "Obstgarten". Die vier Säulen-Obstbäume sind im ersten Jahr zwar mächtig gewachsen, haben aber nur wenig geblüht und bis auf drei Birnen und einen Apfel nichts getragen. Meines Erachtens sind sie sogar zu sehr gewachsen. Und die Birne hatte schwarze Läuse. Ein Spritzmittel mit Spülmittel war zu stark und so verlor sie vor der Dürre im Sommer einen Großteil der Blätter. Kein gutes Jahr für die vier. Ich muß mich nächstes Jahr besser um sie kümmern. Die Ramblerrose an der Scheunenwand hatte schön geblüht und ist nochmal schön gewachsen. Besonders gespannt bin ich nun auf die Rose, die ich zwischen die Ramblerrose und den ersten Baum pflanzten. Parfum de l'Hay heißt sie und soll auch den ganzen Sommer blühen. Der Strauch soll den Platz dort gerne ausfüllen. Sicher passt das Bild, wie ich es mir vorstelle, ganz toll in einen Landgarten. Ein kräftiger Rosenstrauch, überhängende Triebe über dem grünen Rasen vor der Scheune. Und dann besetzt mit ganz vielen locker gefüllten roten Blüten die einen starken Duft verströmen.


die vier Säulen-Obstbäume (c) by Joachim Wenk
die vier Säulen-Obstbäume




Im Gemüsegarten sieht es, wie schon einmal erwähnt gerade unordentlich aus. Daher wollte ich die Bilder erst gar nicht zeigen. Ich sehe es aber wirklich als Test, ob das gut ist oder nicht und werde daher in regelmäßigen Abständen mit aktuellen Fotos davon berichten.

Anstatt alle Ernterückstände auf zu klauben und zum Kompost zu tragen, lasse ich sie an Ort und Stelle liegen. Die Bodenlebewesen sollen sie zersetzten und in Nährstoffe verwandeln. Genau wie am Kompost auch, aber mit dem Nebeneffekt, daß der Boden im Beet nicht schutzlos den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist. Zudem muß ich nicht erst alles zum Kompost schleppen, diesen dann mindestens einmal umzuschaufeln um dann den fertigen Kompost wieder in die Beete karren zu müssen. Für den Boden hat ja eine Mulchschicht immer enorme Vorteile.

Jetzt lasse ich mich überraschen, wie das über den Winter zerfällt, wie im Frühjahr die Bodenbeschaffenheit ist und wie es dort wächst. Ich halte euch am Laufenden, auch wenn es unordentlich aussieht.

Ihr könnt auch den noch keimenden Roggen erkenne. Das ist die andere Art der winterlichen Bodenbedeckung im Gemüsegarten, die ich ausprobiere.

Erntereste als Mulch im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
Erntereste als Mulch im Gemüsegarten

Erntereste als Mulch im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
Erntereste als Mulch im Gemüsegarten 

Wie man hier sehen kann, gibt es trotzdem sehr wohl Kompostbehälter bei mir. Gerade jetzt im Herbst fällt das organische Material für den Kompost in rauhen Mengen an. Drei Behälter sind voll, ein Vierter füllt sich gerade und in einem sackt der reife, im Sommer umgeschlichtete Kompost in sich zusammen, bevor er im Frühjahr verteilt wird.

Das ganze ist sozusagen meine Düngerfabrik mit unzählbaren fleißigen Helfern, die im Hintergrund - oder besser Untergrund - rackern.


Kompostmieten - die Düngerfabrik im Biogarten (c) by Joachim Wenk
Kompostmieten - die Düngerfabrik im Biogarten


Eine weitere Düngerfabrik steht im Überwinterungshaus. In ihr geht die Produktion rund ums Jahr von statten. Meine Wurmfarm produziert am laufenden Band frischen Wurmhumus. Dieses System mit den übereinander gestapelten Schalen ist super. In dem alten Bokashieimer, den ich mit Luftlöchern für die Würmer durchbohrte klappt die Produktion nicht. Es ist zu feucht, die Entnahme umständlich bis unmöglich. Eine sehr unschöne Angelegenheit. Für mich ist diese auch in der Literatur beschriebene Methode mit nur einem Behälter als Wurmkiste nicht praktisch. Daher nehme ich jetzt die Eimer um den geernteten Wurmhumus zwischen zu lagern. Unter das Gitter lässt den immer entstehenden Wurmtee, die Flüssigkeit aus dem Humus, gut abtropfen und die Luftlöcher lassen Sauerstoff für die Organismen hinzu. Den am Wochenende geernteten Wurmhumus werde ich beim Pflanzen meines Zwetschgenbaumes verwenden. Bestellt ist er, mal sehen, wann die ihn liefern. 
Wurmfarm und frisch geernteter Wurmhumus (c) by Joachim Wenk
Wurmfarm und frisch geernteter Wurmhumus

Im Palmenhaus, dem Überwinterungsraum haben schon etliche Kübelpflanzen ihr Quartier bezogen. Jetzt kommen noch zwei sehr große Palmen, die Banane und die große Feige hinein. Der Oleander steht ebenfalls noch im Freien, wie der Rosmarin, die Zitronenverbene oder die Schmucklilie. Gerade die großen Kübel sind jedesmal ein mortz Aufwand sie zu transportieren. Gut dass wir jetzt so schöne Wege haben und  mit dem Sackkarren oder Möbelroller direkt auf die Terrasse fahren können. Ich lasse diese weniger empfindlichen großen Gewächse,  so lange wie irgend möglich draußen. Sobald sie eingeräumt sind, wird es unsäglich eng im Palmenhaus, man kommt zu Gießen nirgends mehr hin und die Luftfeuchte steigt, daß die Wände nass werden. Daher ist jeder Tag gut, an dem sie noch draußen bleiben können. 

Die ganz riesig große Palme mit über 3,50m Höhe bleibt jetzt draußen. Heizkabel um den Stamm, das Herz und den Kübel werden mit spezieller Isolierung umwickelt und der ganze Schopf kommt in einen Vlies-Sack. So soll es klappen. Wir werden sehen. Das ist das erste Jahr. Wenn es nicht klappt ist es auch das letzte Jahr. Aber im Haus hat sie keinen Platz mehr. Sie ist jetzt endgültig zu hoch um selbst in das extra umgebaute Palmenhaus hinein zu passen. 

Kübelpflanzen im Palmenhaus  (c) by Joachim Wenk
Kübelpflanzen im Palmenhaus

Kübelpflanzen im Palmenhaus  (c) by Joachim Wenk
Kübelpflanzen im Palmenhaus 

Weil es jetzt schon wirklich zeitig dunkel und kalt wird, komme ich eher dazu in der Küche meine Vorräte weiter aufzustocken. Die restliche Apfelernte habe ich eingekocht. Leider ist der Apfel zum Lagern nicht geeignet und muß rasch verarbeitet werden. Saft und Muß habe ich schon. Das Kompott schmeckt sehr gut zu Griesbrei, Milchreis oder Pfannkuchen. Und es hält sich sehr gut.

Äpfel eingekocht (c) by Joachim Wenk
Äpfel eingekocht




Heute einmal Vorher-Nachher-Bilder

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So, nun ist es vorüber das markante Datum im späten Herbst, an dem sich einmal wieder die Geister schieden.

Halloween, Allerheiligen oder Samain sind ein paar Namen für den Beginn der dunklen und düsteren Monate. Monate die mit Tod und Dunkelheit,  mit mystischen Erfahrungen, Besinnung und Resümee verbunden sind. 

Egal, wie man es nennt. Egal ob man den 31.10 oder den 1.11. als Fixpunkt nimmt oder eben die beiden Wochen beim Wechsel von Oktober zum November. Eines ist immer wieder fest zu stellen. Es ändert sich draußen in der Natur etwas endgültig. Und das haben die Menschen schon immer wahrgenommen und dann zu deuten versucht. 

Die Kälte kommt. Frost hält Einzug und kehrt regelmäßig zurück. Die Bäume verlieren endgültig das Laub. Mit einem Mal war die Eiche dunkelorange, und die Walnüsse (fast) nackig. Mit einem mal sind etliche Stauden eingezogen oder ganz stark dabei. Alles, was noch grün ist hat ein ganz anderes, lebloses Grün. Das Licht wird anders.  Klar es blüht sogar hier und da noch wunderschön. Aber das sind Überbleibsel aus einer anderen Zeit. Entweder sie sind zu verträumt und haben den Wechsel verpasst oder die Pflanze ist eine herbstliche Kämpfernatur und öffnet unerschrockendie letzten Blütenkronen um dem trotz allem doch gewissen Ende der Blühsaison entgegen zu wirken. 

Das Wachstum stockt, kommt nahezu zum Erliegen. Die Ernten sind fast alle eingeholt. Die Tage sind sehr kurz und oft nebelig. Man spürt wahrlich den ganzheitlichen Rückzug in sich zum Beispiel das Verfärben des Laubes, in dem der Baum die Kräfte zurück in seine Mitte holt. Man sieht die Rückkehr unter die Erde wenn Stauden "verschwinden", weil sie alles aus den oberirdischen Teilen abgezogen haben. Man hört den Rückgang sogar in andere Länder, wenn sich hunderte Stare vor dem Abflug in der alten Eiche versammeln. Der Garten leert sich, wird wieder flach und überschaubar, während er noch vor wenigen Monaten einem undurchdringlichen Dschungel glich. Also partiell natürlich nur. 

Viele Worte für das, was zwei Fotos auch ganz gut zeigen. Das obere Foto ist vom Wochenende (31.10.), Samain,  und das untere liegt gerade mal 3 Wochen zurück (11.10). 


Staudenbeet im Spätherbst (c) by Joachim Wenk
Staudenbeet an Samain - Allerheiligen- Halloween

Staudenbeet im Herbst (c) by Joachim Wenk
Staudenbeet 3 Wochen vor Samain - Allerheiligen- Halloween



Auch selbst fühlt man an sich  diesen Rückzug, das Besinnliche, das Langsamer werden, die Einkehr und das Resüme. 

Daher gibt es diesmal ein paar Vorher - Nachher-Fotos der anderen Art. Sie haben mit meinem Garten zu tun, mit dem Selbstversorger-Garten und dem was aus dem Geernteten so gemacht wird. 

Mein Ziel ist die weitestgehende Selbstversorgung mit Obst und Gemüse und das so gut es geht rund ums Jahr. Wenn man also mit so viel Mühe und Sorgfalt seine  Ernten selbst heranzieht, wird man achtsamer gegenüber seinen Nahrungsmitteln. Einen Rest vom Kohl der übrig ist wegwerfen, nachdem ich monatelang daran gerarbeitet habe? Kommt nicht in Frage. Dieses Bewußtsein überträgt sich zumindest bei mir auch auf käuflich erworbene Lebensmittel. Möglichst wenig oder garnichts verkommen lassen und wegwerfen ist hier das Ziel. 

Alte Semmeln und Brezeln fallen laufend an. Sie werden getrocknet und zwischengelagert. Eines, was immer sehr lecker ist und aus diesen Abfällen hergestellt wird, sind Semmelknödel. 

Ich bereite davon eine größere Menge zu. Sie werden dann roh eingefroren und wenn ich mittags schnell Semmelknödel als Beilage benötige, kann ich sie einzeln entnehmen und 20 Minuten im Dampfgarer zubereiten. 

Knödelgrundlage (c) by Joachim Wenk
Knödelgrundlage

Semmelknödel (c) by Joachim Wenk
Semmelknödel

Wenn man also eine Selbstversorgergarten zum Ziel hat, muß man natürlich auch so viel wie möglich konservieren, um in all den Monaten ohne frische Ernte aus dem Garten auch etwas für die Küche zu haben.

Meine Äpfel sind keine Lageräpfel. Bereits seit dem ersten Fallobst bereite ich Apfelmuß, Apfelgelee und Apfelsaft daraus zu. Der Rest wurde jetzt eingekocht. Das ist eine leckere Beilage für Süßspeisen oder als Apfelkuchenbelag und zwar im ganzen Jahr.

Äpfel am Baum  (c) by Joachim Wenk
Äpfel am Baum

Äpfel im Glas  (c) by Joachim Wenk
Äpfel im Glas

Neulich ging es wieder rund im Geschäft und ich brauchte dennoch für mich ein schnelles Mittagessen. Geschwind zum Metzger gehen und etwas fertiges auf die Hand einzukaufen mag ich nicht. Also habe ich schnell eine leckere Suppe aus Ufokürbis, Kartoffel und Lauch geöffnet und warm gemacht.
Suppengrundlage  (c) by Joachim Wenk
Suppengrundlage

Eingekochte Gemüsesuppe  (c) by Joachim Wenk
eingekochte Gemüsesuppe


Gewürzrotkohl bereite ich schon seit längerem selbst zu und friere ihn ein. Zu diesem Zwecke ziehe ich ab dem zeitigen Frühjahr mein Blaukraut im Garten. Dieses Jahr, in dem ich mich zum ersten mal mit dem Einkochen beschäftige, kam mir der  Gedanke, es nicht mehr einzufrieren.

Und ich kann nur sagen, daß hier das Einkochen viel einfacher ist. Das über Nacht marinierte Blaukraut kommt roh in die Gläser. Deckel drauf und ab in den Einkochtopf. Am Ende habe ich fertig portioniertes Rotkraut, fertig zum Verzehr. Kein rechtzeitiges Auftauen mehr. Und dann das Kochen des Krautes vor dem Einfrieren. Zwei meiner größten Töpfe voll, immer wieder rühren, daß nichts anbrennt. In den Weckgläsern muß ich nicht rühren und es brennt nichts an.

Wir haben es am Sonntag gleich probiert. Exakt gegart, nicht zu weich, nicht hart und köstlicher Geschmack. Die Tiefkühltruhe ist ohnehin schon fast voll. Außerdem kommt zum Beispiel hier ganz deutlich noch ein Vorteil des Einkochens dazu.

Am Herd koche ich das Kraut unter Energieaufwand weich. Dann fülle ich es in Gefrierbehälter und muß es bis zum Verzehr auf -18°C  heruntergekühlt halten. Ununterbrochen! Das kostet Energie. Beim Einkochen brauche ich nur die Energie beim Garen und gleichzeitigen Einkochen. Danach nie wieder, selbst vor dem Essen muß ich - einmal theoretisch gedacht - nicht von -18°C auf +50°C erhitzen, sondern nur von etwa +15°C auf +50°C. Wenn das nicht energiesparend ist.

Blaukrauternte (c) by Joachim Wenk
Blaukrauternte

Rotkohl eingekocht (c) by Joachim Wenk
Rotkohl eingekocht
An was man also nicht alles denken muß, wenn man umweltbewußt leben möchte. Gottseidank kann man ja aber ohnehin nie perfekt sein. Das Gewissen jedoch beruhigt es schon, wenn man hier und da bewusst zum Beispiel Energie und Ressourcen einspart.

So und nun ist lange genug sinniert. Der Frühnebel hat sich verzogen. Es wird Zeit, sich in den Garten zu begeben. Lange wird sie nicht da sein die Sonne, dann verschwindet sie wieder auf der anderen Dorfseite hinter dem Wald.

Erinnert ihr euch, wie ich vor ein paart Tagen hier geschrieben habe, daß es  halt momentan etwas unordentlich im Gemüsegarten aussieht. Grund sind die als Mulch liegenbleibenden Ernterückstände auf dem Beet.

Da mache ich mir Gedanken, ob das wohl verrottet oder wie das aussieht. Und jetzt? Schaut mal, da hat mir "jemand" so richtig Mulch aufs Beet gefeuert. Meine Ernterückstände sind da längst Schnee von gestern. Das Herbstlaub ist ja auch nichts anderes wie Bohnengestrüpp und Umblätter vom Kohl, die ich zum Verrotten auf dem Beet habe liegen lassen.

Herbstlaub im Gemüsebeet (c) by Joachim Wenk
Herbstlaub im Gemüsebeet


Hier allerdings kann das nicht liegen bleiben. Darunter ist Rasen, welcher im Frühjahr mit samt dem Laub verschwunden wäre. Schön ist der Moment trotzdem, in dem die flach stehenden Sonne das gelbe Laub zum Leuchten bringt. 

goldenes Laub im Gemüsegarten (c) by Joachim Wenk
goldenes Laub im Gemüsegarten

Und immer dabei dieser wahnsinnig blaue Himmel. War denn der schon immer so? So wie in diesem Jahr ist mir das Blau noch nie aufgefallen. 

Spätherbst (c) by Joachim Wenk
Spätherbst


Mein Hausbaum, der Star einer meiner letzten Beiträge hier, hat auch bereits ohne großes Trara all sein Laub abgeworfen. Bislang hing es noch fest an den Ästen. Aber nun mit eben dem Eingangs angedachten Wechsel, der in der Natur stattgefunden hat, warf er mit einem Schlag alles ab. 

Hausbaum (c) by Joachim Wenk
Hausbaum



Die Palmen stehen noch immer im Freien. Diese hier soll draußen bleiben und ich muß anfangen, sie einzupacken. Wenn der Test gelingt, übersteht sie den Winter im Freien. Als erstes habe ich jetzt den Stamm von Oben bis unten mit Heizkabel eingewickelt. In den nächsten Tagen kommt noch die Stammisolierung, die Topfisolierung und die Kronenisolierung dazu. 

Palme mit Heizkabel (c) by Joachim Wenk
Palme mit Heizkabel

Mit einem letzten Vorher-Nachher-Bild werde ich mich für heute wieder verabschieden. Im Frühjahr fiesele ich die vielen einzelnen Triebe des Hopfens Stück für Stück den Draht hoch zum Querbalken. Immer wieder werden Klammern gesetzt und alles vorsichtig in die richtige Richtung geleitet. Das muß beim raschen Wachstum des Hopfens mehrmals die Woche geschehen. Auch mit der Leiter oben am Dach lang. Und jetzt muß ich alles wieder entwirren und vom Rankdraht abwzirbeln. Die Klammen einsammeln und für das nächste Frühjahr verwahren, da geht dann das Spielchen wieder in die andere Richtung. 

Carport mit Hopfen im Herbst (c) by Joachim Wenk
Carport mit Hopfen im Herbst

Carport ohne Hopfen im Herbst (c) by Joachim Wenk
Carport ohne Hopfen im Herbst 


Es ist vollbracht, die Palmen sind eingeräumt

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Zum Beginn der neuen Woche hatten wir bei uns ein paar richtig kalte Nächte mit deutlich Frost. 

Daß es richtig Frost gab, sehe ich immer an den Walnußbäumen. Sie schmeißen nach Frost auf einmal alles übrige Laub ab. Auch wenn ich selbst auf frostige Nächte gern verzichten könnte, so hat das gerade jetzt auch etwas gutes. Man kann das herabgefallene Laub entfernen und hat wieder Ordnung im Garten. Andere Bäume verlieren das Laub über einen längeren Zeitraum und man muß immer wieder und wieder mit dem Rechen seine Runden ziehen. Dieses Jahr habe ich mich schon längst gewundert, warum das Walnußlaub schon so lange und langsam fällt und ich immer wieder kehren muß. Es gab einfach noch keinen richtigen Frost. 


Herbst im Landgarten (c) by Joachim Wenk
immer nach dem ersten richtigen Frost werfen die Walnüsse das Laub komplett ab

Auch den  Dahlien hat man es angesehen, wie kalt es des nächtens gewesen sein muß. Alles Oberirdische war brauner Matsch. Jetzt konnte ich sie ausgraben, beschriften und für den Winter einlagern. 

Meinen beiden Palmen auf der Terrasse habe ich auch versprochen, sie diese Woche rein zu holen. Jetzt sind zwar die kalten Nächte wieder vorbei und die Tage sind traumhaft schön. Blauer Himmel und Temperaturen zwischen 16°C und fast 20°C sind zwar verwirrend im November, heitern aber das Gemüt noch einmal richtig auf. Sonne tanken, bevor die trüben Wochen und Monate Wirklichkeit werden. 

Dass wir richtig ins Schwitzen kamen, jetzt im November im Garten, verdankten wir nicht nur der Sonne und der milden Luft. Nein, Palmen-Einräumen oder im Frühjahr Palmen-Ausräumen, ist immer schweißtreibend. Und wie freuen wir uns über unsere neuen, tollen Gartenwege. Die haben im Frühjahr viel Schweiß produziert, erleichtern aber jetzt den Palmentransport richtig. 

Die Washingtonia hier im Bild habe ich als Junge damals aus einem Samen gezogen. Ich habe den Topf mit Palme einmal bewußt vor dem "Palmenhaus" fotografiert, damit die Ausmaße so richtig schön zur Geltung kommen. Wie lange sie wohl noch ins Haus passt? Um sie durch die Türe zu bekommen, mußt sie vom Bollerwagen auf einen niedrigen Möbelroller umgestellt werden. Der mittlere Trieb ist aber so senkrecht und kräftig, daß sie nicht aufrecht hineingehievt werden konnte. Wir mußen den Topf legen und dann so irgendwie durch die Türe schleifen. Innen haben wir sie wieder aufgerichtet. 

Palmen einräumen (c) by Joachim Wenk
und die soll durch diese Tür hindurch?

Washingtonia Palme (c) by Joachim Wenk
Größenvergleich Palmenhaus und (Washingtonia)-Palme

Hier stehen sie nun für die kalte Jahreszeit. Hinter ihr sieht man die andere große Palme, eine Dattelpalme aus dem Supermarkt.

Die Dattelpalme hatte noch auf dem Bollerwagen durch die Tür gepasst, weil sich ihre Wedel sehr flexibel bewegen lassen. Als sie so auf dem Wagen im Raum stand, stellten wir fest, daß es eigentlich viel besser ist, wenn sie erhöht stehen. Dann ist mehr Platz im Raum und ich kann zum Gießen  und anderen Aktivitäten ganz leicht an ihnen vorbei oder eher unter ihnen hindurch laufen. Daher suchten wir zwei stabile Podeste. Jetzt stehen sie auf einer Holzkiste und einem Betonring.

Phönix und  Washingtonia im Winterquartier (c) by Joachim Wenk
Phönix und Washingtonia im Winterquartier


So schön es ist, wie die Sonne noch scheint, darf man sich dennoch nicht täuschen lassen. Die Tage sind bereits wahnsinnig kurz und die Sonne rasch wieder verschwunden. Bevor das der Fall war, habe ich also das Walnußlaub weggekehrt und unseren neuen Weg wieder freigelegt. 


Staudenbeet im November (c) by Joachim Wenk
Staudenbeet im November

Staudenbeet im November (c) by Joachim Wenk
unermüdliche  Katzenminze blüht immernoch


Im Gemüsegarten lasse ich das Laub  einfach liegen und kehre auch hier nur die Wege frei.
Gemüsegarten im November (c) by Joachim Wenk
November im Gemüsegarten

Die große Eiche war auch plötzlich verfärbt. Sie verliert ihr Laub allerdings so nach und nach und hat auch im Frühjahr hier und da noch etwas davon an den Ästen hängen.

Eiche (c) by Joachim Wenk
die große Eiche

Start einer neuen Text-Serie: Der Selbstversorger in Küche und Vorratskammer

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Im Garten tut sich gerade recht wenig. Gleichzeitig möchte ich nicht schon wieder Herbstlaubfotos hier verbreiten. Genau die richtige Zeit also, etwas zu starten, das schon lange nötig war. 

Mein Blog ist ein Gartenblog, ein Selbstversorger-Garten-Blog in erster Linie. Seit geraumer Zeit erzähle ich von all den schönen und nicht so schönen Dingen, die ein Selbstversorger so im Laufe des Jahres im Garten erlebt. 

Zum Selbstversorgen - und auch wenn es nur ein Hobby- oder Teilzeitselbstversorgen ist, wie bei mir- benötigt man ebenso viel Zeit und Ideen und Organisation in der Küche, wie im Garten. Und dabei rede ich noch nicht einmal von Kochrezepten, die man parat haben muß. Ich denke vielmehr an eben typische Selbstversorger-Rezepte und Methoden zum Konservieren und Verarbeiten beziehungsweise Lagern von selbst angebautem Gemüse oder Obst aus dem Garten. 

Mein Erfahrungsschatz auf diesem Gebiet wächst genau wie meine Punktesammlung und auch die Freude daran, immer mehr selbst zu machen und selbst vorrätig zu haben. 

Genau darüber will ich unbedingt in meinem Garten - und eben auch Selbstversorger-Blog schreiben. 

Rezepte, Tricks, Methoden für die Vorratshaltung, Resteverwertung (denn wer wirft schon mühsam angebautes Gemüse fort, selbst wenn es nur ein Rest ist oder eine kleine geerntete Menge) oder andere Dingen, von denen ich überzeugt bin, daß ein Hobby-Selbstversorger das benötigt. 

Ihr merkt schon, ich sehe das mit dem Selbstversorgen nicht als todernste Angelegenheit ohne wenn und aber. Nein ich selbst habe riesig Spaß daran, Sachen einfach selbst zu erzeugen, anzubauen, zu kochen oder sonst zu verarbeiten und möchte diese Freude am "Handwerk" weitergeben. 

Heute berichte ich über etwas, was für mich seit über 10 Jahren zum Alltag dazu gehört. Etwas, das so einfach und vielfältig ist, daß es hier in diese Rubrik gehört. 

Die Rede ist von meinem Kefirpilzen. Joghurt selbst machen ist bekannt. Aber man braucht immer diese gleichmäßig hohe Temperatur und die Kulturen selbst verbrauchen sich, müssen immer wieder nachgekauft werden. 

Kefir unterscheidet sich hier in einigen Punkten, die aber auch den alltäglichen Umgang damit vereinfachen. Eigener Kefir gehört in den Selbstversorger-Haushalt. 

Während im Joghurt nur Milchsäurebakterien ihren Dienst leisten, teilen sich beim Kefir die Milchsäurebakterien mit Hefepilzen die Arbeit. Beide findet man zusammengeklumpt in kleinen Knöllchen, die unendlich weiter verwendet werden können und die sich immer weiter vermehren. 

Beim Kefir entsteht neben Milchsäure,  aufgrund der alkoholischen Gärung der Hefepilze, auch Alkohol und Kohlendioxid, das entweicht. Der im Kühlregal zu kaufende Kefir ist ein anderer, als der originale, mit den Knöllchen zubereitete! Weil die Knöllchen eben leben und nicht so einfach konserviert werden können. sind sie im Handel nicht (oder fast nicht?) käuflich erhältlich. Man muß jemanden kennen, der sie hat oder im Internet bei privaten Versendern sich welche schicken lassen. Hier werden sie in einer kleinen Mengen Milch verschickt. Da sie immer weiter arbeiten und dabei auch Kohlendioxid entsteht, ist das für den Transport immer heikel. Ich selbst hatte den ersten von einer Arbeitskollegin. Da mir dieser nach ein paar Jahren kaputt ging, habe ich im Internet welche bestellt. Die Nachfahren habe ich nun schon seit vielen vielen Jahren. 

Was benötigt man also zum Kefir zubereiten. 

  • 2 Behälter mit Deckel. Einen für fertigen Kefir und einen für die Milch mit den Knöllchen. Ich habe Kunststoffbehälter mit Trinkhalmdeckel. Durch dessen Öffnung kann Kohlendioxid bei Überdruck entweichen. Es können aber auch andere Gläser oder Schüsseln verwendet werden. Wenn der Deckel dabei aber fest schließt, kann der entstehende Überdruck ihn aufsprengen und herunter werfen. Daher Deckel immer nur lose auflegen. 
  • 1 Sieb aus Kunststoff. Allgemein sollte der Kefirpilz nie mit Metall in Berührung kommen, daher muß auch das Sieb aus Kunststoff sein. 
  • Kefirpilzknollen
  • Milch (jahrelang nahm ich die H-Milch, jetzt nehme ich die frische Kuhmilch mit natürlichem Fettgehalt aus der Milchtankstelle. Der Kefir ist jetzt unvergleichlich besser, als mit der H-Milch.). Die unbehandelte Kuhmilch erhitze ich, wie in der Milchtankstelle angeben auf 70°C und lasse sie wieder abkühlen. 


Die Tätigkeiten: 
  • Bereitstellen der benötigten Gegenstände, Milch zimmerwarm



Zutaten für die Kefirzubereitung (c) by Joachim Wenk
Zutaten für die Kefirzubereitung

  •  "Gärbehälter" bei mir mit Trinkhalmdeckel, daß Kohlendixid entweichen kann.

Gefäß zu Kefirbereitung (c) by Joachim Wenk
praktisches Gefäß für Kefir - mit Strohhalmloch im Deckel

  •  Sieb aus Kunststoff, daß Kefirpilzknollen nicht in Kontakt mit Metall kommen. Der fertige Kefir wird durch das Sieb gegossen. Er hat eine dicke Konsistenz. Manchmal ist er wie geliert. Wenn man ihn durch das Sieb mit dem Löffel hindurch gestrichen hat, ist er trinkfertig. Super leckere feine Säure, ein leichtes Bizzeln wegen der Kohlensäure und dickflüssige Konsistenz. 

Kunststoffsieb zur Kefirbereitung (c) by  Joachim Wenk
unverzichtbar: Sieb aus Kunststoff

  •  Im Sieb zurück bleiben die kleinen an abgebrochene Blumenkohlröschen erinnernde Knöllchen. Das ist der Pilz mit Milchsäurebakterien. Einzelne Knöllchen, die zu groß geworden sind, zerteile ich mit dem Plastiklöffel. Sie sollten  etwas größer als ein Stecknadelkopf sein. Das ist optimal.

    Die Knöllchen werden sofort wieder mit frischer Milch übergossen, daß sie nicht austrocknen. Meine Behälter fassen etwa   700 ml Milch. Dafür nehme ich einen gehäuften Teelöffel der Knöllchen. Haben sie sich zu rasch vermehrt und ich habe mehr, so entsorge ich den Rest. Ein wenig muß man da selbst mit seinem Geschmack und Vorlieben experimentieren. Je mehr Knöllchen drin sind, desto schneller stockt die Milch und wird dann sauerer und nicht mehr  "geliert" sondern von geronnener Konsistenz, das mir selbst nicht so gefällt.

    Sind diese Körnchen übrig, können sie auch an interessiert Mitmenschen zur Kefirbereitung abgegeben werden. 

Kefirknöllchen Kefirpilz (c) by  Joachim Wenk
Die Kefirknöllchen

Kefirknöllchen Kefirpilz (c) by  Joachim Wenk
Kefirknöllchen

  •  Die Knöllchen schwimmen jetzt in der Milch. So bleibt das Gefäß 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen. Am nächsten Tag geht die Prozedur von neuem los. Einmal am Tag erntet man so den leckeren Kefir. Welche Menge das ist,  hat man selbst in der Hand. Man muß es für sich herausfinden, wie viel Milch man ansetzt und wie viel Knöllchen man da hinein gibt. 

Kefir (c ) by Joachim Wenk
Kefir fertig zum  "gären"

  •  Ein Glas Kefir gibt es bei mir jeden Tag gleich zum Frühstück. Der Rest wird im Kühlschrank aufbewahrt. Der Kefir mit der Milchsäure ist ja sozusagen konservierte Milch. Man muß ihn also nicht im Kühlschrank aufbewahren, was von seinem Ursprung her ja auch nicht gemacht wurde. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Kefir nachsäuert da ja, auch ohne die Knöllchen nun noch immer Bakterien und Pilze in der Milch sind. Die Konsistenz und der Geschmack ändern sich rasch. Wer das nicht will, lagert im  Kühlschrank. Auch kann es ein, daß in sehr warmen Sommermonaten das Gärgefäß bereits mit den Knollen am Abend in den Kühlschrank gestellt werden muß, um eine zu starke Umwandlung der Milch zu verhindern. 
  • Wer sich also als Selbstversorger versuchen möchte, kann mit einer Kefirkultur anfangen, Erfahrungen sammeln. Es ist sehr oft beim Konservieren und Verarbeiten der Lebensmittel so, daß  es kein einzig gültiges Rezept oder genau die eine Methode geben  wird. Immer wieder muß man selbst etwas probieren, variieren und seinen eigenen Weg finden. 

fertiger Kefir (c ) by Joachim Wenk
fertiger Kefir

  • Man kann also jeden Tag die gewünschte Portion frischen Kefirs ernten. Wenn das anfänglich faszinierend klingt, so merkt man in der Praxis rasch zwei Dinge, die ich unbedingt noch ansprechen muß. 
  1. Ich bin über das Wochenende fort, beruflich muß ich ein paar Tage in einer anderen Stadt sein oder der Jahresurlaub zieht mich in die Ferne? Was mache ich in der Zeit mit dem Kefir?

    Ich nehme eine Mischung aus halb Milch und halb Wasser, gebe dahinein meine Kefirknöllchen und stelle das Ganze in den Kühlschrank. Eine gute Woche überstehen die Kulturen das gut. Allerdings sind sie danach erst langsam wieder an die Arbeit zu gewöhnen.  Daher gebe ich erst einmal ein wenig Milch zu den Knollen und gieße nach einem halben Tag etwa ab um neue Milch dazu zu geben. Man merkt rasch, wann sie wieder richtig durchstarten und die Produktion normal weiter geht.

    Es ist wohl möglich die Knollen in Milch einzufrieren. Nach dem Auftauen auch wieder langsam an die Produktion gewöhnen. Ich habe es einmal getestet, es hat geklappt, aber dauerte lange, bis sie wieder richtig produzierten. Diese Methode würde ich nur anwenden,wenn ich wirklich ein paar Wochen nicht daheim wäre. 7 bis vielleicht 8 oder 9  Tage habe ich sie schon im normalen Kühlschrank mit Milch aufbewahren können.
  2. Ich habe jeden Tag Kefir, was mache ich mit der Menge?

    Künftig weniger Milch ansetzen.

    Oder wenn, was immer wieder vorkommt, er nicht verbraucht wurde, so mache ich "Quark" daraus. Ich lasse ihn einfach bei Zimmertemperatur stehen, sammle vielleicht sogar von 2 oder 3 Tagen und wenn er richtig schön eingedickt  und geronnen ist, seihe ich ihn durch ein Mulltuch. Die Molke trinke ich und im Tuch verbleibt ein cremiger Quark oder Frischkäse. Den vermische ich mit irgend etwas, das gerade da ist. Mindestens mit Salz. Klar Pfeffer gehört dazu, vielleicht Chili, Piment oder Bockshornklee. Olivenöl oder Leinöl oder Kürbiskernöle wären lecker. Ich liebe auch Kümmel. Gerade im Frühjahr sind eigener Bärlauch oder Schnittlauch lecker oder Zwiebelgrün oder Brennnessel oder oder oder. Ein Rest Paprika liegt herum oder ein Radieschen, Meerrettich oder Frühlingszwiebel. Klein gehackt darunter gemischt ergibt immer einen sehr leckeren  Brotaufstrich und jedes mal in einer anderen Geschmacksnote.

    Dieser Brotaufstrich hält im Kühlschrank ein paar Tage. Achtung, die Gärung geht auch hier weiter und es kommt vor, daß im Kühlschrank der Deckel vom Schüsselchen geploppt wird.

    Ohne weitere Zusätze nehme ich den Kefir-Quark auch zum Kochen oder unter Marmelade und Honig am Frühstückstisch. 
Der Kefir ist für mich auch so praktisch, weil er nicht nur zum Trinken da ist, sonder sonst auch in der Küche verwendet wird. In jedem Rezept, in dem Joghurt verwendet wird nehme ich seit Jahren Kefir. Den habe ich ja zu Hause. Salatsaucen auf Kefirbasis liebe ich besonders (mit Zitronensaft, Öl, Holundersirup, Pfeffer und Salz, oder mit Kefir-Ketchup-Öl-Pfeffer und Salz). 

Der selbst gemachte Kefir, für mich ein typisches Selbstversorger Erzeugnis. Schade, daß wir keine eigenen Milchproduzentinnen haben....


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Übrigens: 

Ihr seht rechts im Bildschirm, folgenden Ausschnitt. 


Labels sind Stichworte unter denen ich immer wieder Texte schreibe. Möchtet Ihr einmal alles sehen oder lesen, was ich unter dem Stichwort "der Selbstversorger" geschrieben habe, so klickt das Stichwort an und schon bekommt ihr die Bloginhalte gefiltert zum jeweiligen Thema. 

Neben der Kefirherstellung eben alles was bereits zum Thema Selbstversorger von mir geschrieben wurde. 

Mein neuer Zwetschgenbaum ist heute gekommen.

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Also das ist doch  echt zum Mäusemelken. Jetzt habe  ich mir dieses Jahr schon so viele Pflanzen  per Post zustellen lassen. Und immer wieder klappt es genau so, daß es gerade ungünstig ist.

Seit Oktober warte ich auf meinen neuen Obstbaum, einen Halbstamm. Und heute kommt er endlich in einem riesigen Karton. Große Freude mit einem kleinen Aber. Ich komme doch erst am Wochenende dazu, ihn  zu pflanzen. Und mir war nicht klar, daß sie wurzelnackt geliefert wird! 

Ein wirklich wunderbarer kleiner Baum ist meine fränkische Hauszwetschge,  mit keinem  Furz Erde unten dran. Was machen? Ich habe sie jetzt in einen Topf gestellt und mit Blumenerde aufgefüllt und gut gegossen. Jetzt steht sie im schattigen Carport und ich hoffe, das geht gut. Ich freue mich doch schon so auf Zwetschgendatschi, Zwetschgenmuß, Rotweinzwetschgen und rohe süße Zwetschgen direkt vom Baum. 

Naja, jetzt gilt es erst einmal Daumen-drücken, daß ihm die 3 weiteren Tage nichts ausmachen.


fränkische Hauszwetschge (c) by Joachim Wenk
fränkische Hauszwetschge

Du, die Wanne ist voll, juhuhu....

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Kennt ihr das Liedchen von Dieter Hallervorden und Helga Feddersen? 

Wir haben es am vergangenen Samstag mehrmals angestimmt. Wanne für Wanne füllte sich bis zum Überschwappen. Nach dem niederschmetternden Erlebnis vor ein paar Wochen war das ein voller Erfolg. Wir freuen uns darüber. 



Karpfenfischen (c) by Joachim Wenk
noch sind sie leer die Wannen


Aber jetzt erst einmal der Reihe nach. Sicher habt ihr anhand der location bereits erkannt, um was es sich handelt. Weiherfischen stand auf dem Programm. Ende November haben wir mit unseren Mitarbeitern die Weihnachtsfeier bei uns. Es gibt typisch Fränkisches. Klar, daß dabei die Karpfen aus eigener Aufzucht dazu gehören. Weil nur noch zwei Wochen bis zur Feier sind, drängte jetzt wirklich die Zeit. Immerhin müssen die Fische noch ein paar Tage in klarem Wasser verbringen. Sonst schmecken sie, als hätte man sie gleich nach dem Fischen genüsslich abgelutscht: nach  Modder und Schlamm.

Vergangenes Wochenende war schon alles geplant und organisiert. Doch dann verknackste sich Volker seinen Fuß derart, daß an Fischen nicht zu denken war.

So hatten wir also diesen Samstag einen schönen aber sehr kalten und vor allem sturmgepeitschten Tag an den Weihern.

Gegen 9 Uhr wurde der Mönch - so nennt sich der Stöpsel im Weiher - gezogen und das Wasser begann abzulaufen .

Karpfenfischen (c) by Joachim Wenk
da fließt es fort, das so wertvolle Wasser

Nun ist genug Zeit, die Wannen heraus zu holen und mit  Wasser zu füllen. Ein Stromaggregat und eine Elektrowasserpumpe helfen dabei.


Karpfenfischen (c) by Joachim Wenk
Vorbereitungen zum Karpfenfischen

Das sind klassischer Weise Volkers Aufgaben. Ich stehe derweil daheim und koche Kaffee und heißen Früchtetee mit Honig. Im Tiefkühler fand ich noch eine Portion gekochter Nudeln und etwas Mitternachtssuppe. Beides waren Reste der Helferverköstigung beim Pflastern im Garten. Ich liebe das wirklich, wenn immer etwas in der Speisekammer zur Verfügung steht.

Alles Heiße wird in die entsprechenden Thermobehälter sicher für die Reise verpackt. Plastikgeschirr kommt dazu und ein bisschen Kuchen und Kekse. Auf dem Weg zu den Weihern halte ich noch schnell am Lebensmittelladen im Dorf und besorge mir noch Lebkuchen. Meine ersten diese Saison! Das Wetter ist jetzt passend dazu!

Draußen bei den Weihern packe ich aus und mache erst einmal einen Kontrollrundgang. Vielleicht klingt aber Informationsrunde angenehmer? Sinn und Zweck bleiben ja erhalten, ich mache gern auch mal zum Gassigehen hier draußen meine Runde. Sind die Dämme noch dicht? Ist mit dem Wasser alles in Ordnung? Welche Wildpflanzen wachsen gerade? Oder einfach nur um einen Blick in die herrliche Natur und Landschaft zu werfen. Im Herbst komme ich sogar zum Ernten her. Da sind dann die Hagebutten reif. Auch Schlehen könnte ich ernten, überlasse sie dann aber doch jedes Jahr auf Neue den Vögeln. Ich finde einfach keinen sinnigen Verwendungszweck für sie. Und Schlehenlikör trinkt  wieder keiner. Genau wie den Walnuß-Schnaps oder Haselnußlikör, den ich im Keller habe. Wir sind einfach keine Schnapstrinker. 


Karpfenfischen (c) by Joachim Wenk
Karpfenweiher mit Fischerhütte


Jetzt im Herbst sieht man auch langsam wieder unsere Benjes-Hecke. Beim Aufschichten türmen sich die Erlenbäumchen immer  hoch. Dann geht eine Jahreszeit darüber und weg sind sie. Verschwunden unter hohem Gras, in sich zusammengesackt. Da können wir noch oft neuen Wildwuchs von Erlen, die ja überall an den Weihern wachsen, darauf schmeißen.


Totholz Benjeshecke (c) by Joachim Wenk
Totholz - Benjeshecke

So ein Rundgang macht hungrig. Oder ist einfach die Tatsache, daß es mittlerweile 12 Uhr ist .

In der  Fischerhütte machen wir es uns gemütlich. Draußen tobt der kalte Sturm und innen heizen wir das Gasöfelchen an. Das tut gut. 

in der Fischerhütte (c) by Joachim Wenk
heißer Eintopf an einem stürmisch kalten Tag im November


in der Fischerhütte (c) by Joachim Wenk
der Wärmespender


So wohlig warm es drinnen wäre, müssen wir doch wieder hinaus an die Arbeit. Das Mittagessen war lecker aber eine richtig dumme Idee. Jetzt soll ich mit vollem Ranzen ein Loch ausheben, um meinen Zwetschgenbaum einzugraben. 

Der Boden ist hart und staubtrocken. Er rieselt zwischen den Fingern hindurch. Ich grabe ein hinreichend großes Loch und dann kommt der Baum hinein. Die lockere Erde hat jetzt wieder den Vorteil, sich leicht um die Wurzeln verteilen zu lassen. Der Baum wurde ja wie erwähnt wurzelnackt, also ohne Erdballen, geliefert. 

Gut, daß wir ein paar Tage zuvor in einer Gartensendung folgenden Tipp bekamen. Da ging es zwar um Rosen, was aber für so einen Baum auch gilt: 

Man soll beim Einpflanzen die Erde ja gut naß machen und festdrücken. Wichtig ist aber die Reihenfolge! Erst die Erde wieder ins Loch füllen. Schicht für Schicht festdrücken, daß sie guten Kontakt zu den Wurzeln hat. Erst wenn das Loch mit Erde gefüllt ist, soll ausgiebig gegossen werden. Wenn man beim Einfüllen schon gießt oder einschlämmt und dann wieder Erde auffüllt, um sie anzudrücken, so verfestigt man den geschlämmten Boden zu einer steinharten und undurchdringlichen Schicht. Die jungen Wurzeln können darin nicht wachsen. 


junger Zwetschgenbaum in der Landschaft (c) by Joachim Wenk
mein Zwetschgenbaum

So steht mein Bäumchen jetzt allein in der großen und gerade sehr unwirtlichen Landschaft.

Der Stamm und untere Kronenteil ist mit Hasendraht geschützt. Hier draußen sagen sich nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht, sondern der Hase nimmt auch sein Nachtmahl ein. Rinde Junger Bäume wäre da lecker. Dumm finde ich nur, daß mir kein Schutz für die Äste eingefallen ist. Rehe hat es auch hier draußen und die reichen da locker hin.

junger Zwetschgenbaum in der Landschaft (c) by Joachim Wenk
junger Zwetschgenbaum in der Landschaft 

Und wenn wir schon dabei sind. Es gibt noch ein Lebewesen im und unterm Wasser hier draußen. Nachts verlässt es das Wasser und macht solche Sachen hier.

gefällte Eiche (c) by Joachim Wenk
gefällte Eiche

Biberspuren (c) by Joachim Wenk
Biberspuren


Bei uns war es nur ein Eichensämling, der ohnehin bald hätte abgesägt werden müssen. Wenn das aber meinem teuer gekauften Zwtschgenbaum passiert, fände ich es fürchterlich. Bei den Nachbarn war ein ausgewachsener Baum dran, der müsste jeden Moment umfallen, so stark wie er schon angenagt ist.

Persönlich gesehen habe das Getier noch nicht, aber seine Burg haben wir entdeckt. Sicher ist er jetzt stinkig, dass er sie nicht mehr verwenden kann und mäht daher alle Bäume ab, die im in den Weg kommen.
Biberbau (c) by Joachim Wenk
Biberbau

Wir sind auch stinkig! Ich habe ja eingangs bereits ein unschönes Weiher-Erlebnis vor ein paar Wochen angesprochen. Jetzt sind wir beim Thema. Erstens ist dieser Weiher bei der  Trockenheit und Gluthitze des Sommers umgekippt. Tote Karpfen schwammen auf der Oberfläche. Die Wasserlinsen taten den Rest und beim Fischen haben wir nicht einen einzigen Karpfen "ernten" können. Der Weiher war tot. Dafür haben wir die Biber-Burg entdeckt. Jetzt ist klar, warum der Weiher immer wieder Wasser verlor und nicht richtig voll wurde. Der Eingang liegt unter Wasser und  dahinter ist ein nur wenige Meter dicker Weiherdamm. Den hat der Biber unterhöhlt und dort ist dann auch das Wasser versickert.

Jetzt müssen wir mit großem Gerät anrücken und den Damm aufgraben und wieder neu zuschütten lassen. Sonst läuft immer mehr Wasser davon oder wir sacken mit dem Rasentraktor ein und beschädigen ihn.



Mein Baum ist jetzt jedenfalls gepflanzt und mit etlichen Gießkannen Wasser versorgt. Der Schwager zum Helfen müsste auch bald eintreffen. Das ist genau die richtige Zeit, sich wieder in die Hütte zu verziehen. Schließlich gibt es da ja noch die ersten Lebkuchen und heißen Kaffee.

Pause in der Fischerhütte (c) by Joachim Wenk
Pause in der Fischerhütte

Das Wasser ist jetzt fast vollständig heraußen. Wenn dann alles fertig ist, alle helfenden Hände anwesend, kann der Mönch weiter geöffnet werden. Jetzt geht es schnell, denn viel  Wasser ist nicht mehr im Teich.

Karpfen fischen (c) by Joachim Wenk
jetzt ist es bald so weit

Es sollte auch nur so viel rausgelassen werden, daß die Fische noch im Wasser sind. Das muß aber wiederum so flach sein, daß man sie leicht fangen kann .

Bei eisigem Sturm und nichtmal 10°C nicht unbedingt die schönste Arbeit als Teichwirt.

Schon jetzt wird ersichtlich, daß diesmal nicht umsonst gefischt wird. Jetzt müssen immer wieder Bretter und Siebe vor dem Abfluß vorsichtig gewechselt und entfernt werden. Es sollen schließlich keine Fische mit hinausgespült werden.

Karpfen fischen (c) by Joachim Wenk
das letzte Wasser muß noch raus aus dem Weiher

Bevor aber die schönen großen Fische heraus geholt werden können, müssen wir uns um das andere Kümmern. Dabei meine ich jetzt aber nicht das mit der blauen Mütze und gelben Handschuhen, sondern die vielen kleinen weißen Flecken, die im Foto zu erkennen sind.

Durch die hohen Temperaturen im Sommer waren die alten Karpfen  in bester Laune und vermehrten sich prächtig. Allüberall sahen wir weiße Fischlein blitzen.

Karpfen fischen (c) by Joachim Wenk
überall Fischbrut, die es einzusammeln gilt

Endlich sind alle Zwerg-Karpfen eingeklaubt. Jetzt wird es spannend und wir holen die eigentlichen Karpfen raus.

Karpfen fischen (c) by Joachim Wenk
ein herrlicher Anblick für einen Teichwirt

Ach nein, doch nicht. Zuerst noch die Muscheln.

Teichmuscheln (c) by Joachim Wenk
Teichmuscheln




Schon die ganze Zeit habe ich sie beobachtet. Drei wunderbare und sehr große Exemplare an Graskarpfen haben wir also doch noch im Weiher gehabt. Die werden nicht gegessen. Die kümmern sich um das Unkraut. Sie fressen das aufkommende Schilf ab, damit der Weiher nicht zu wächst.

Graskarpfen (c) by Joachim Wenk
Graskarpfen


Hier ein schöner Vergleich. Das ist der umgekippte Weiher mit dem Biberloch. Hier wucherte das Schilf munter vor sich hin.

Schilf im Karpfenweiher (c) by Joachim Wenk
Wenn kein Fisch im Weiher ist, wächst er zu

Das ist der Weiher, den wir gerade fischen. Seht ihr die Stummel vom Schilf  vor allem Rechts in der Bildmitte, stehen? Da haben Karpfen und vor allem die Graskarpfen ganze Arbeit geleistet. Sie haben alles ab gefressen. Über Wasser war nicht ein Schilfstängel zu sehen. 

Karpfenweiher (c) by Joachim Wenk
Weiher mit Graskarpfen und Karpfen, da wird das Schilf kurz gehalten


Und schließlich, endlich, die  Karpfen für die Küche. Was für ein Prachtexemplar hier im Bild. So ein Karpfen ist auf alle Fälle kein "fast-food". In der Zeit, die so ein Exemplar bis zur Genußreife benötigt, könnte man bestimmt 30 oder 40 Masthähnchengenerationen großziehen. Der Karpfen hier dürfte 4 Sommer hinter sich haben. 


Speisekarpfen (c) by Joachim Wenk
Speisekarpfen


Angefangen hat er wie die vielen, vielen kleinen Kärpfchen, die wir ebenfalls aus dem Weiher geholt haben. Sie  haben nun den ersten Sommer hinter sich. 


Karpfenbrut von diesem Sommer (c) by Joachim Wenk
Karpfen-Brut von diesem Sommer


Wie viele davon den Winter überleben weiß man nicht. Und wie viele dann das dritte oder vierte Jahr erleben, ist mehr als ungewiss.

Karpfenbrut von diesem Sommer (c) by Joachim Wenk
Karpfenbrut von diesem Sommer 

Um die Größe richtig einzuschätzen, hier einmal das entsprechende Foto. Ja, wir haben sie alle einzeln gezählt. Dazu stehen eben die Wannen am Teichrand bereit. Wenn im Teich das Wasser dann weg ist, muß es schnell gehen und die Karpfen müssen raus. Sie werden dann nur rasch in die Wannen gesetzt. Heute hieß es auf Grund der überaus schönen Ausbeute eben einmal nach dem anderen "die Wanne ist voll, juhuhu".

Karpfenbrut von diesem Sommer (c) by Joachim Wenk
soooo kleine Karpfen

Sind alle Fische aus dem Weiher heraus, werden sie sortiert. Diejenigen, die jetzt demnächst gegessen werden, kommen in Transportbehälter und dann mit Heim in den Garten. Hinter dem Haus ist ein Becken mit klarem Wasser, wo sie ihren Modergeschmack nach Schlick und Teichwasser verlieren.

Übrigens, das Becken wollte ich am Morgen mit Wasser befüllen und mußte feststellen, daß unser Brunnen trocken ist. Nachdem es ja seit Juni nicht wirklich geregnet hat und noch immer jeder Regen nichteinmal in Sichtweite ist, gab der 8m tiefe Brunnen kein Wasser mehr. Ich mußte Fernwasser verwenden. Was soll das nur noch werden! Bekommen wir jetzt wohl nie mehr Regen? Wie soll da im Frühjahr etwas wachsen? Wie sollen die Weiher sich wieder befüllen? Sie waren dieses Jahr auch nie ganz voll. Da hat jeweils mehr als ein Meter bis zum Überlauf gefehlt.

Aber heute geht es ja nicht um den Garten, sondern um die Fische. Neben den Karpfen zum  Verzehr gibt es noch die alten riesigen Fische. Die kommen wieder in einen Weiher, sie sorgen für Nachkommen. Und alle Fische, die noch nicht die Verzehr-Größe erreicht haben oder die, die wir jetzt nicht verzehren werden, kommen ebenfalls wieder in den Weiher. Dabei zählen wir jede Größe und notieren das. Sonst weiß man bald nicht mehr,  was  und wie viel in welchem Weiher drinnen ist. Das ist eben anders als bei den Schafen auf der Weide, die sieht man und kann sie jede Nacht zum Einschlafen aufs neue zählen....

Am Ende eines langen und kalten Tages stehen auf der Liste 3 Graskarpfen, 15 Karpfen für den Verzehr, 11 Karpfen zur Weiterzucht, 24 junge Karpfen und dann noch die Kleinen. Die Brut dieses Sommers. Wir haben etwa 3000 Stück gezählt. So viel gab ein Weiher noch nie her. Die sind jetzt alle im einzigen Weiher, der im Moment noch Wasser hat. Im Frühjahr muß der wieder abgelassen und die Fische auf die beiden Weiher verteilt werden. Eigentlich wäre der Dritte mit dem Biberbau auch noch nötig. Wann wir aber wir  den Bagger anrücken lassen können, steht noch nicht fest.

Die Fische müssen verteilt werden, damit der Besatz nicht zu dicht ist. Es würde sonst an Nahrung und Sauerstoff fehlen. Krankheiten entständen und Fische würden sterben. Das wollen wir natürlich nicht.

Für den Moment sind wir erst einmal froh, daß das Fischen für diesen Herbst erledigt ist. Im Frühjahr geht es dann weiter.








Erinnert ihr euch noch?

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Zu gern  würde ich hier wieder etwas schreiben und berichten. Nur, die Jahreszeit ist einfach nicht die optimalste für einen Garten-Blogger. Es geschieht zu wenig im Moment.

Turbulent war es allerdings dennoch. Also turbulent, abgeleitet von Turbulenzen. Du meine Güte, was für ein Dauer-Sturm. Vorletzte Nacht hat es mich mehrmals aus dem Schlaf gerissen, so schaurig-gruselig hat es am Haus gerüttelt und gepoltert. Ich hatte wirklich Angst, das Dach wird abgedeckt.

Das Dach ist noch da und ich auch, zusammen mit ein paar Bildern.

Erinnert ihr euch? Am Samstag haben wir gefischt und den Weiher abgelassen. Weil es ja so entsetzlich trocken ist, daß mancher Hobby-Fischwirt gar nicht fischen kann, haben wir sofort den "Stöpsel" wieder rein gemacht, daß jeder Tropfen Wasser gesammelt wird. So sah es dann vier Tage danach schon wieder aus. Der Weiher hat keinen Zulauf, das ist nur Grundwasser. Jetzt sieht man auch, warum die Teiche dort sind, wo sie sind. Bei mir im Garten der 8m tiefe Brunnen, ist so gut wie trocken und ich kann immer nur ein wenig Wasser heraus lassen. Hier der Teich  ist vielleicht 3m tief und hat schon wieder Wasser.

Ach so, warum kann manch einer  nicht fischen? Wenn jemand nur einen Teich hat, muß er die Fische nach dem Ablassen ja irgendwo hin tun. Wir haben sie dann in den noch gefüllten Teich entlassen. Hätten wir nur einen Teich müsste der nach dem Fischen schnell wieder voll laufen, daß die Fische, die irgendwo "zwischengelagert" werden, wieder in einen Teich kommen. Da aber im Moment kein Teich voll laufen kann, auch mit Zulauf aus einem Graben nicht (die Gräben sind alle trocken), kann manch einer seinenTeich nicht abfischen.


Karpfenteich (c) by Joachim Wenk
der Karpfenteich läuft wieder voll




Erinnert ihr euch noch? Der mediterrane Platz, im Sommer mit Kübelpflanzen dicht bestellt, sieht jetzt verlassen aus. Ganz einsam hält nur sie hier die Stellung. Das elektrische Heizkabel habe ich schon seit längerem montiert, jetzt ist neben dem Topf auch der Stamm isoliert. Fehlt nur noch die Mütze. Die  besteht aus einem 2x3m großen Vlies-Sack. Und es war mir bei dem Sturm nicht möglich, das Ding über die Palmen zu ziehen. Übrigens, das Wohnmobil gehört nicht uns, es ist nur immer über Winter hier untergestellt. Wir hätten ja auch nicht das Geld für so ein Gefährt und ich vor allem auch nicht die Zeit, meinen Garten länger allein zu lassen.....

Palme isolieren (c) by Joachim Wenk
fast fertig isolierte Palme


Erinnert ihr euch noch? Jetzt wird es schwierig. Wer hatte es damals gelesen? Es ist etwa 11 Monate her, daß ich im düstersten Winter endlich etwas sähen wollte. Und ich hatte mir scheinbar eines der schwierigsten Dinge ausgesucht. Ausgerechnet einen Kapernstrauch  wollte ich mal wieder haben.

Im Januar begann alles. (Kapern im Januar.) Lange Zeit, eine ewig lange Zeit, geschah nichts. Im Juni konnte ich wieder berichten. ( Kapern im Juni.) Und jetzt erkennt man doch tatsächlich ein richtiges Pflänzlein. Hoffentlich bekomme ich es gut durch den Winter und die dunkle Jahreszeit.

Kapern Jungpflanze (c) by Joachim Wenk
Kapern-Jungpflanze



Und erinnert ihr euch noch? Vor gar nicht all zu langer Zeit berichtete ich als Selbstversorger, der den Wert der Lebensmittel sieht und nichts wegwerfen möchte. Es gab damals Semmel(n)Knödel(n) von alten Semmeln. Ein paar sind schon verspeist und immer wieder so lecker. Nur immer zu Semmelknödel geht ja auch nicht, vor allem nicht zum Nachmittagskaffee. Der aber ist bei diesem Sturm-Wetter und dem Wenigen, was im Garten geschehen muß, doch erst recht notwendig. Also backe ich eben einen Kuchen aus den alten Semmeln, oder besser gesagt aus ihren Bröseln. Und wie lecker der ist. Mit Lebkuchengewürz und Gelee aus den Johannisbeeren vom Sommer. Wunderbar.

Kuchen aus Bröseln von alten Semmeln (c) by Joachim Wenk
Kuchen aus Bröseln von alten Semmeln


Das "Wunderbar" wird nur noch von einem getoppt. Klar, dass bei solch einem unwirtlichem Klima unbedingt der Ofen geschürt wird. Ich denke, ich setze mich jetzt einfach ins Sofa vor ihm und erinnere mich, was alles so geschah in diesem Jahr.

Kaminofen (c) by Joachim Wenk
tut gut bei dem stürmischen Wetter draußen

Wie viel Jahre Gartenarfahrung braucht man wohl?

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Wie viel Gartenerfahrung ist eigentlich notwendig, bis man dem Lauf der Dinge vertraut? 

Eine gute Frage. Für mich ist das jetzt der fünfte Winter in diesem Garten. Und jeden Herbst aufs Neue überkommt mich diese Ungewissheit und innere Unruhe. Schaffe ich es, die Ernte vor den Frösten einzuholen und doch all  das lange genug draußen zu lassen, was erst spät im Jahr geerntet wird? Bringe ich die Kübelpflanzen rechtzeitig ins Haus? Und jetzt: brrr ist das kalt, meine armen Pflanzen, die erfrieren ja ..... 

Dabei hatte ich in all den  Fragen und Sorgen doch noch nie ein Problem. Es hat immer geklappt und sollte auch dieses Jahr klappen. Wann geht das endlich in mein Bauchgefühl hinein? 

Den letzten Wirsing habe ich vergangene Woche geerntet und eingefroren. Es ist keine Überwinterungssorte und er wird bis Dezember geerntet. Der toskanische Grünkohl ist konserviert. Das waren die letzten Ernten. Winterlauch und Rosenkohl bleiben ohnehin im Beet stehen über den Winter. Der prächtige Endivien verträgt auch leichten Frost. Dennoch habe ich ihn am Samstag ausgegraben und ins Gewächshaus gepflanzt. Ein Vlies darüber sollte zusätzlichen Schutz geben. So bleibt er jetzt bis zur Ernte. Das ist im Moment regelmäßig. Ein Kopf langt für zweimal Mittagsbeilage und am Samstag haben wir viel Besuch. Also dem Endivien wird die Salatschüssel eher zum Verhängnis, als der Frost, der ihn schädigen könnte. 



Endivien im Beet (c) by Joachim Wenk
Endivien im Beet


Endivien im Gwächshaus (c) by Joachim Wenk
Endivien im Gewächshaus


Ebenfalls am Samstag bekam die Palme noch ihre Mütze aus einem dicken Vlies. Somit ist sie auch für den Winter verpackt. Alle anderen Kübelpflanzen stehen im Palmenhaus bei 10°C. Nur die beiden Seerosen sind noch draußen. Je nachdem wie kalt und wie lange frostig der Winter wird, besteht ja jetzt die Möglichkeit, die große Seerose im neuen Seerosenbecken auch den ganzen Winter draußen zu lassen. Die Schmucklilie, Agapanthus muß im Winter mehrere Wochen unter 10°C haben. Daher steht deren Kübel in der unbeheizten Werkstatt, bis Dauerfrost kommt. Durch diese Kälteanwendung habe ich jetzt jedes Jahr schöne Blüten im Gegensatz zu den Jahren davor.

Palme mit Winterschutz (c) by Joachim Wenk
fertig verpackte Palme

Vergangene Woche hat es ja nun auch endlich einmal bei uns geregnet. Es kam an zwei Tagen mehr Flüssigkeit vom Himmel, als in den etwa sechs Monaten zuvor und insgesamt. Herrlich. Der erste Regen, den ich auch Regen nennen kann.

Seht den Teich, hier steigt der Wasserspiegel auch schon deutlich. Und das ausschließlich durch Grundwasser und den Regen von Oben.

Karpfenteich (c) by Joachim Wenk
der Karpfenteich füllt sich nach dem Regen langsam wieder



Trotz all meiner inneren Sorgen und Befürchtungen habe ich es also wieder genau rechtzeitig geschafft. Alles Nötige zur Wintervorbereitung, dem Pflanzen-Schutz und zur Sicherung der Ernte ist erledigt. Alle Ängste waren unbegründet. Die Antwort auf meine bangen Fragen lautete wie jedes Jahr: "du schaffst das (rechtzeitig)".

Ebenso unbegründet sollten die Ängste um die "frierenden Pflanzen" sein. Ich habe bis auf drei Pflanzen (die auch schon etliche Winter im Freien überlebt haben) nur winterharte und robuste Sorten und Arten. Die sind geschaffen für unser Klima, also sind Bedenken hier doch Fehl am Platze. Lediglich bei zwei Geranium-Sorten, die ich vor ein paar Wochen pflanzte, stand am Etikett, daß sie im ersten Winter geschützt werden sollten. Dann macht ihnen Kälte im Winter nichts mehr aus. Die beiden habe ich mit Laub bedeckt und das mit Hasendraht gesichert. Schlechte Erfahrungen mit Herbstanemonen, die eher im Frühjahr als im Herbst gepflanzt werden sollten, ließen mich diesmal auf den Rat der Gärtnerei hören. Die Anemonen sind in beiden Jahren nicht über den Winter gekommen. Dann schütze ich die Storchschnäbel lieber mit einer warmen Laubdecke und freu mich auf sie im Frühjahr.

Staudenbeet im November (c) by Joachim Wenk
Staudenbeet im November (gleiches Beet wie im Blog-Titelbild!)


Der Rosenkohl ist hart genug, auch ohne Schutz über den Winter zu kommen. Jedenfalls wenn es nicht ganz extrem lange extrem kalt wird.

Rosenkohl im November (c) by Joachim Wenk
Rosenkohl mit Schneehaube




Gleiche Stelle, gleiche Besucher, anderer Grund. Vor vielen Wochen badete hier ausgelassen bei Temperaturen weit über 30°C die Spatzenbande mit deren Freunden, den Meisen.

Jetzt bei Temperaturen um die 0°C sind sie immer noch da, aber jetzt schlagen sie sich den Bauch voll mit leckerem Futter. Unzählige sind es die immer wieder aus der Hecke ins Häuschen und vom Häuschen in die Hecke fliegen.

Vogelfutterhäuschen (c) by Joachim Wenk
Vogelfutterhäuschen

Winterruhe und reich gedeckte Tische

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Ist das nicht schön? Draußen ist es kalt, schmuddelig und feucht. Mal nieselt es, dann kommt ein wenig Schnee. Ein Wetter zum Frösteln. Drinnen dagegen knacken immer wieder mal die Holzscheite im Ofen und mir genügt ein T-Shirt, ohne daß ich ans Frieren denke. 

Woran ich natürlich denke, sind  unter anderem die Vögelchen, die  draußen ausharren müssen. Als kleine Gewissensberuhigung, daß ich in der warmen Stube sitzen darf und sie nicht, gibt es natürlich auch wieder leckeres Futter. Das neue Vogelfutterhaus auf der Vogetränke wurde ganz selbstverständlich angenommen. 

Und jetzt fressen sie mir buchstäblich die Haare vom Kopf. Ich muß wirklich irgendein Maß an Futter finden, das ich ins Häuschen und den Schlot, der als Futtersilo dient, gebe. Wenn ich so viel auffülle, wie sie fressen, kann ich das nicht bezahlen. Je mehr ich rein schütte, desto mehr kommen. Und es ist so schön, sie alle so vergnügt zu sehen, am reich gedeckten Futtertisch. In der Hauptsache sind es Spatzen, viele Meisen und ein Kleiber war hinten im Gemüsegarten am Futterhäuschen. Ab und an hängt sich auch der Buntspecht an die Meisenknödel. 

Wer sich erinnert. Im August war der Rasen ja komplett verbrannt. Und wie man sieht, hat er sich bis heute nicht ganz erholt. 



Spatzen am Futterhaus (c) by Joachim Wenk
Vogel-Bande am Futterhaus

Ich finde, auf dem Video sieht man sie besser und ihr könnt euch in etwa vorstellen, wie das hier tagsüber zugeht.





Den Hüttenzauber fange ich auch schon am an herzurichten, sauber zu machen und einzudecken. Am Wochenende kommen über 25 Personen und sind dann unsere Gäste. Nach einem Weihnachtsmarktbesuch im romantischen Rothenburg ob der Tauber gibt es bei uns Kaffee und Kuchen und abends eigene Karpfen. Die Getränke stehen auch schon kühl. Gut dass es kalt ist, da muß ich sie nur in die Werkstatt nebenan stellen. Der Elektroofen soll nur den Raum etwas vortemperieren. Wir schüren am Samstag den Kaminofen und der macht dann richtig mollig warm.

der Hüttenzauber wird für die Feier hergerichtet (c) by Joachim Wenk
der Hüttenzauber wird für die Feier hergerichtet

der Hüttenzauber wird für die Feier hergerichtet (c) by Joachim Wenk
der Hüttenzauber wird für die Feier hergerichtet 

Auch zu den Weihern bin ich wieder gefahren. Der vor kurzem Abgefischte füllt sich erstaunlich schnell. Hier kommen sie her, die Karpfen für Samstag. 

Karpfenweiher  (c) by Joachim Wenk
Karpfenweiher



Wenn ich gerade so durch meinen Garten schlendere, finde ich ihn mittlerweile richtig unaufgeräumt. Oder besser ungepflegt? Naja überall liegt eben Laub, und Ästchen, das Unkraut wächst. Den ganzen trockenen Sommer kam keines, jetzt sprießt es quitschvergnügt, dicht an dicht bei den Beeren und im Kräuterbeet. So viele Stauden sind (absichtlich) nicht abgeschnitten. Mir graust fast ein wenig vor dem Frühjahr. Irgendjemand muß das ja alles irgendwann einmal wieder aufräumen, ordentlich machen und herausputzen. Und ich weiß, wer diese Person sein wird.......

Ne, jetzt bleibe ich lieber erstmal vor meinem Ofen und bereite das nächste Jahr vor. Gerade bin ich dabei die Gemüsesamen zu bestellen. Ich habe den neuen Katalog vom Bingenheimer Saatgut gesichtet und angekreuzt. Jetzt ist markiert,  was ich hatte und wieder will oder was ich Neues probiere, weil ich anderes rauslasse. Auch habe ich bereits meine Restsamenvorräte vom aktuellen Jahr mit dieser Wunschliste abgeglichen, so dass ich jetzt daran gehen kann, das Benötigte zu bestellen. Die Kartoffeln vom Biogartenversand sind dann als nächstes dran.

Und wer meint, daß ich einmal wieder alles überstürze, der sollte sich einmal die Aussaatzeiten in so einem Katalog ansehen. "Aussaat im Dezember für eine Pflanzung im März" steht da bei einem Gemüse, das dieses Jahr so gut gelang wie noch nie zuvor. Warum? Weil ich deutlich früher säte als die Jahre davor. Und jetzt, wo ich das so lese, werde ich wohl wirklich gleich im Januar einmal einen Saatversuch machen. Es handelt sich um Sommerlauch und der hat wirklich sehr sehr lange Vorlaufzeit gebraucht, bis ich ihn pflanzen konnte. Und danach dauerte es wieder lange, bis er gewachsen ist.

Ich will aber die Winterruhe bewusst genießen und so wird der Lauch im Januar und nicht im Dezember gesät und auch eher mal als ein Versuch, ob ich nochmals einen so deutlichen Unterschied in positiver Richtung feststellen kann wie in diesem Jahr mit früherer Aussaat als vergangenes Jahr.

Im März geht  es dann richtig los. Und ich erinnere mich, daß die Zeit nach Weihnachten und bis zur Tomatenaussat, wirklich die ruhigste im ganzen Gartenjahr war. Ich finde es im Moment jedoch auch gerade ruhig. Und das ist so schön. Ich genieße es.

So, jetzt muß ich aber Schluss machen, sonst geht das Feuer im Ofen aus. Nachlegen ist angesagt. Also macht es gut und kümmert euch um eure Vögelchen im Garten.

Das Malheur mit der Lichterkette, Mist im Garten und künftig neue Sorten im Beet

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Weihnachten nähert sich mit großen Schritten. Und dieses Jahr, es ist eben allüberall ein komisches Jahr, habe ich wirklich das Gefühl, daß mich alles überrumpelt. Es geht ja dann immer schnell vor Weihnachten und plötzlich ist alles vorüber. Aber so schnell wie dieses Jahr habe ich es noch nie erlebt.

Umso mehr freut es mich, daß ich doch bereits ein paar eigene Plätzchen gebacken habe und Stollen und Lebkuchen. Ich denke die Menge genügt jetzt. Man bekommt ja immer auch etwas geschenkt und wegwerfen möchte ich schließlich nichts Essbares.

Jetzt ist sie also da,  die Zeit, auf die ich mich jedes Jahr im Sommer, wenn es glühend heiß und hektisch ist im Garten, so freue. Man sitzt auf dem Sofa, hat seinen Nachmittagskaffee vor sich, der Ofen knistert und es gibt ein paar selbst gemachte Plätzchen. Dieses Jahr endlich auch einmal ein paar Plätzchen mit ganz vielen Nüssen darauf und die sind aus dem eigenen Garten. Sonst ist ja der Hobby-Selbstversorger nicht so gut ausgerüstet für die Weihnachtsbäckerei. Hier muß man einfach zukaufen.

Weihnachtlich dekoriert habe ich  auch schon. Für mich sind innen und außen immer ganz viele Lichter wichtig. Kerzen, Lichterketten in Form von Sternen aus Weinreben, kleinen orientalischen Metallkugeln die mit schönen Mustern durchlöchert sind, ein großes Glas voll mit bunten Christbaumkugeln und darin eine normale Mini-Lichterkette oder weiterer Lichterkram in jedem Zimmer und Raum oder im Garten. Das fasziniert mich einfach. Diese zeitige und  tiefe Dunkelheit für so viele Stunden am Tag und dann in der Dunkelheit die heimeligen Lichter.

Mit meiner Außenbeleuchtung, im Fliedergebüsch vor der Haustür, habe ich großes Glück gehabt. Als sich der Besuch für Samstag vor einer Woche ankündigte, wollte ich noch rasch die Beleuchtung installieren, damit es abends etwas heller vor dem Haus ist. Die Lichterkette war rasch angebracht und leuchtete dann   Abend für Abend. Leider nicht im Schnee, aber im strömenden Regen.

Und genau dieser Tatbestand lässt mich von Glück reden. Als ich am Wochenende darauf vom Dachboden die Weihnachtsdeko-Kartons holte, fand ich in einem Karton auch die Lichterkette für draußen!

Du meine Güte, fuhr es mir durch die Knochen. Was bitte hängt denn da im Flieder, wenn ich die Außenkette gerade in meinen Händen halte?

Ich eilte sofort vor das Haus und sah mir die leuchtende Kette genauer an. Da war sogar noch ein Zettel von der Verpackung beim Stecker. Man darf die Lichterkette nur innen verwenden und nicht außen! Na ich kann euch sagen, die war aber schnell wieder abgebaut. Was für ein Glück, daß nichts passiert ist. Jetzt hängt die Richtige in den Zweigen und erleuchtet den Platz vor dem Haus sehr schön.



(c) by Joachim Wenk
nächtlicher Lichterzauber, jetzt sogar mit der richtigen Lichterkette....

Weihnachtsbäckerei, Weihnachtsdekoration, Aufräumen nach der ersten Weihnachtsfeier, weitere Weihnachtsfeiern und Treffen. Wie gut, daß an Weihachten im Garten ohnehin nicht viel zu tun ist. Meine Gartenlust schläft zudem noch immer.

Dennoch entdeckte ich auf dem Heimweg vom Gassigehen, daß auf dem Misthaufen draußen auf der Wiese wieder schöner frischer Pferdemist lag. Im Aufgabenbuch steht schon länger, daß ich noch Mist holen will. Jetzt bei dem herrlichen Wetter machte ich das dann auch wahr und schipperte ein paar Schubkarren Pferdemist in meinen Garten.

Vergangen Herbst verteilte ich ihn, allerdings schon deutlich früher im Jahr, auf den Gemüsebeeten. Das war keine gute Idee. Weil alles auch im Winter so trocken war, verrotteten die Bollern nicht. Ja sie zerfielen nicht einmal und lagen noch bis weit in den Sommer auf den Beeten.

Jetzt werde ich sie gleich über den Kompost umwandeln in wertvollen Biodünger. Auf jede Miete habe ich eine Schicht Mist ausgebreitet und den restlichen als Vorrat neben die Behälter gelegt. So kann ich, nachdem wieder Grünmaterial aufgeschichtet wurde oder abgestorbene Stauden, danach wieder Mist aufbringen. Somit ist der Mist dann schon von Anfang an im Kompost etwas verteilt. Beim Umschichten mische ich den Kompost zwar auch automatisch noch etwas durch, was aber nicht sehr gründlich ist.




frischer Pferdemist am Kompost (c) by Joachim Wenk
frischer Pferdemist für den Kompost




frischer Pferdemist am Kompost (c) by Joachim Wenk
frischer Pferdemist am Kompost 

 Am Wochenende habe ich dann noch eine wichtige Aufgabe erledigt. Ich habe mich  gemütlich an meinen Laptop gesetzt und den Samenvorrat für die kommende Saison bestellt. Darüber hinaus die Steckwziebeln, Knoblauch und Saatkartoffeln. 

Welche Sorten sich als gut erwiesen und wieder genommen werden, von welcher Sorte noch Samen da sind und wo neu bestellt werden  muß, habe ich bereits vor einiger Zeit ermittelt. 

Ein paar Sorten begleiten mich nun schon etliche Jahre und ich bin sehr überzeugt von ihnen. Woanders wird neu probiert oder es gibt überhaupt neue Sorten im Sortiment. 

So zum Beispiel einen ganz frühen Wirsing. Er hat lockere Köpfe , ähnlich Butterkohl, und wird schon im Juni und Juli geerntet. Da der Wirsing bei mir besser wuchs als das Weißkraut, werde ich den gerne probieren. Geschmacklich ist mir Wirsing oft auch lieber als Weißkohl.

Neue Salatsorten, Batavia-Salate, werde ich probieren. Mit Salat war ich noch nie so recht zufrieden. Der Maikönig in diesem Jahr war gigantisch, aber ansonsten kam nichts recht hoch. Jetzt probiere ich einmal Batavia-Salate, weil die nicht so ein enges Anbaufenster haben wie etwa der Maikönig und das ganze Jahr gepflanzt werden können. Auch sollen sie reif länger stehen bleiben können. Das ist im Hausgarten immer sehr sinnig, wenn nicht sofort geerntet werden muß. Schließlich hat man oft  genau dann nicht den Bedarf dafür. 

Winterheckenzwiebeln will ich jetzt einmal probieren. Ob sich da wirklich ein paar Jahre immer wieder Grünes ernten lässt? Eine neue Kartoffelsorte wird probiert. Schließlich lasse ich eine andere Sorte, die dieses Jahr noch angebaut wurde, weg. Also kann ich neues Probieren. Oder? Gut, Platz habe ich wahrscheinlich wieder keinen, aber die Beschreibung klingt so passend zu meinen Vorstellungen und Gartenbedingungen. Die muß ich ich einfach testen. 

Ein paar Blumensamen sind auch wieder dabei. Die herrlichen reich verzweigten Sonnenblumen in gelb und braun kommen wieder in den Garten. Diesmal wird eine schrill-bunte Zinnien-Mischung im Garten blühen. Die begeisterten mich schon in Mutters Schrebergarten immer. Färberdistel hat mir gefallen und wird ausprobiert. Immerhin ist sie ja nicht nur Zierpflanze sondern eigentlich auch eine Nutzpflanze. 

Ja, ich liebe es eben bunt und darum werden auch einmal Sommerastern gesät. Vielleicht blühen sie ja so schön, wie auf dem Foto im Katalog. Die Farben würden mir schon sehr zusagen. 

Also ihr seht, erste Vorbereitungen sind getroffen. Jetzt aber werde ich mich  auf alle Fälle bis Weihnachten, erstmal weiter der Garten-Abstinenz hingeben. Und ich finde es tatsächlich noch immer schön, nichts im Garten tun zu müssen. Der Sommer war einfach zu heftig und anstrengend. 


ruhiges Genießen im Winter-Garten

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Heute Nacht war es recht frisch draußen und sehr nebelig. Der Nebel verschwand erst am Vormittag. So hatte ich genug Zeit noch ein paar Fotos zu machen.

Ich finde sie sehr schön. Zwar ein anderes Schön, als die Fotos, die ich im Mai oder Juni mache, aber doch schön. Und abermals begeistert mich die Tatsache, daß ich sie schön finde. Sehr bescheiden im Vergleich zu den Blütenexplosionen  und Farbbomben im Frühsommer. Aber in der aktuellen Jahreszeit sind wohl auch meine Hormone oder Gefühle oder Empfindungen anders.

Und je länger ich hier für meinen Blog fotografiere und berichte, desto feiner wird meine Wahrnehmung und mein Bewußtsein für Momente. Es ist herrlich, so mit den Jahreszeiten zu leben und jede in ihrer ganz eigenen Charakteristik wahr zu nehmen.

Vielleicht darum sehne ich mich jetzt auch wirklich noch nicht nach Frühjahr. Es bleibt ja noch eine Weile trist, grau und nass. Dann kommt die Kälte und vielleicht der weiße Schnee. Und wenn da dann alles von mir erlebt wurde, wahrgenommen ist, dann - und erst dann, so weiß ich, kommt die Sehnsucht nach dem neuen Wachstum, nach Licht und Sonne und neuen Blumen.

Bis dahin erfreue ich mich an den Blüten, die noch da sind. Irgenwie ja auch ein Lohn der gärtnerischen Arbeiten das Jahr über. Jetzt kann man sich daran freuen, ohne gleichzeitig schon wieder aktiv werden zu müssen. Ein passives Genießen. Einfach schön.

rote Rose mit Rauhreif (c) by Joachim Wenk
kleine rote Rose aus einem Geburtstagsgeschenk-Topf

Austinrose Golden Celebration (c) by Joachim Wenk
Austinrose  Golden Celebration

Austinrose Golden Celebration (c) by Joachim Wenk
Austinrose Golden Celebration 


Löwenmäulchen (c) by Joachim Wenk
Löwenmäulchen
Der Winter kann sogar interessante Formen ins Wasser zaubern.

bizarre Eismuster auf dem Seerosenbecken (c) by Joachim Wenk
bizarre Muster auf dem Seerosenbecken


Und darum lohnt es sich, im Herbst nicht alles Verblühte gleich bodeneben ab zu schneiden. Ich lasse es einfach stehen und habe damit auch gleich noch etwas Struktur und Höhe im Staudenbeet. Ansonsten wäre ja nur noch eine ebene Fläche im Garten.

Samenstände vom patagonischen Eisenkraut (c) by Joachim Wenk
Samenstände vom patagonischen Eisenkraut

Eibischzweige (c) by Joachim Wenk
Zweige vom Eibisch

Samenstände vom Brandkraut (c) by Joachim Wenk
Samenstände vom  Brandkraut


Samenstände der Bergwaldrebe (c) by Joachim Wenk
Samenstände der Bergwaldrebe

Schneebeeren (c) by Joachim Wenk
Schneebeeren
Besonders schön überziehen sich behaarte Blätter mit dem Rauhreif.

Blatt mit Rauhreif vom Muskatellersalbei (c) by Joachim Wenk
Blatt vom Muskatellersalbei

Blätter vom Brandkraut mit Rauhreif (c) by Joachim Wenk
Blätter vom Brandkraut
Oder eben hubbelig - gewölbte Blätter. Aalglatt ist eben auch hier weniger interessant.

Rosenkohl mit Rauhreif (c) by Joachim Wenk
Rosenkohl


 (c) by Joachim Wenk
der bunte Vogel bewacht meine Regenmesser

Leberblümchen, Erdrauch und ewiger Kohl

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Eigentlich bin ich ja zur Zeit im Winterschlaf. Zumindest, was den Garten angeht und das Bloggen. Aber genau, wie mein Igel, der auch nicht zur Ruhe kommt, treibt es mich doch immer wieder um. Peinlichst genau schaue ich hin, durchkämme den Garten nach Neuigkeiten oder einfach Begebenheiten, über die ich schreiben könnte.

Und ich bin fündig geworden. Mein Leberblümchen blüht. Das grenzt für mich fast an ein Wunder. Vergangenes Frühjahr bekam ich zwei Pflänzchen im Topf geschenkt. Sie standen gerade in voller Blüte und ich musste einen Platz für sie finden, der ihnen gefallen könnte und - bei so kleinen Blühern besonders wichtig - der leicht einsehbar ist. Ein Standort, an dem man die kleinen Pflänzchen und Blüten auch relativ leicht aus der Nähe beobachten könnte.

Unter der Moosrose, so dachte ich, wäre es gut. Sie stehen dort nicht in der Sonne, sondern  unter einem Laubstrauch. Zudem ist das Beet an der Stelle etwas erhöht und ich kann die Blüten leichter beobachten.

Es war sehr lange sehr kalt und nichts wuchs im Garten. Der Platz schien mir daher noch eine ganze Weile gut gewählt.

Dann fing es an. Das Wachsen und Wuchern. Die Moosrose quoll schier über, wie ein Hefeteig, der in der Sonne steht. Unbändiges Wachstum und jede Menge Triebe. Im Sommer erinnerte ich mich hin und wieder an die Leberblümchen. Sehen konnte ich sie ja nicht. Davor im Trog standen die Geranien  über 60 cm hoch. Die Rose hing,  niedergedrückt von der eigenen Blattmasse und trotz Stützen bis auf den Boden. "Das war wohl eher nichts mit dem Leberblümchen" waren meine resignierenden Gedanken.

Und jetzt, als ich wieder einmal an die Pflänzchen dachte und auf meinem Gartenrundgang dort vorbei kam, mußte ich vor Entzücken beinahe quietschen. Die haben sich ja prächtig entwickelt und blühen sogar schon. Ich hätte nie gedacht, daß die kleinen Leberblümchen unter all dem Grün den ganzen Sommer und lange in den Herbst hinein mit völliger Dunkelheit haben überleben können.

Was für ein schönes Signal, jetzt - ja gerade jetzt - in der dunkelsten Zeit des Jahres wenige Tage vor der allerlängsten Nacht im Jahreskreis, entdecke ich dieses zarte Zeichen neuen und fortbestehenden Lebens und Wachsens. Wie das Licht, das wir jetzt überall anzünden, als Zeichen der Geburt und Wiedergeburt des Lebens und des Lichtes.

Leberblümchen (c) by Joachim Wenk
blühendes Leberblümchen im Dezember


Leberblümchen (c) by Joachim Wenk
blühendes Leberblümchen im Dezember

Leberblümchen (c) by Joachim Wenk
blühende Leberblümchen im Dezember


Hier auf dem Foto sieht man die Moosrose. Jetzt haben sich die dünnen Zweige wieder etwas vom Boden abgehoben. Das schwere, dichte Laub ist schließlich fast gänzlich abgefallen. Und im Trog stehen ein paar niedrige Winterpflanzen anstelle der wuchernden Geranien. Wenn ihr genau hinseht erblickt ihr im Foto die zwei hellen Pünktchen unter der Rose, die Blüten des Leberblümchens.

Leberblümchen (c) by Joachim Wenk
Standort vom Leberblümchen

Eine andere Pflanze, ebenfalls unwahrscheinlich zart und gleichzeitig so zäh ist der Erdrauch. Er wächst bei mir immer wieder und lange wusste ich nicht was es ist. Die herrlichen lila Blüten über dem filigranen hellgrünen Laub gefielen mir jedoch vom ersten Augenblick. Ich rupfe die Pflanzen nicht aus, sondern lasse sie immer wachsen. Dieses Jahr im wüstenhaft ausgetrockneten Fliederbeet noch vor der Fertigstellung der Granitstelen-Umrandung erschien er wieder, dieser Erdrauch. Dann mussten wir im Beet einiges an Humus auffüllen und so verschwand er unter der Erde. Nicht lange dauerte es, da war er wieder da. Und jetzt wächst er immer noch und blüht. Ich liebe ihn.

Erdrauch (c) by Joachim Wenk
Erdrauch

Im Gemüsegarten selbst ist wenig los. Dafür habe ich Mittlerweile begonnen, meine Saat-, Pflanz- und Erntetabelle zu aktualisieren. 

Zwei Gemüsepflanzen beschäftigten mich gerade ein  und vielleicht hört ihr ja im Laufe des Jahres noch das eine oder andere Mal von ihnen. 

Das sind einmal der ewige Kohl. Meiner hier steht seit ein paar Jahren an dieser Stelle im Beet. Leider habe ich mit Kohl immer große Probleme wegen der weißen Fliege. Die habe ich aber diesen Sommer besiegen können. Spritzungen mit Niemöl haben sie wohl vertrieben. Wie schön wäre es, wenn man sie einmal ganz vertreiben könnte. Jedenfalls finde ich den ewigen Kohl, wenn keine weißen Fliegen daran sind, sehr praktisch. 

Er bildet keine Blüten und keine Köpfe oder Knollen. Er wächst einfach buschig vor sich hin. Triebe, die den Boden berühren bekommen selbst Wurzeln und so wird der Kohl immer größer. Ich habe ihn jetzt im Herbst einmal bodennah abgeschnitten um wieder Ordnung hinein zu bekommen.

Je mehr man von ihm an Triebspitzen oder Blättern erntet, desto mehr wächst er. Gerade kleine Haushalte können von dieser, wie ich finde, tollen Selbstversorgerpflanze profitieren. Man hat fast rund ums Jahr frisches Kohl-Grün. Für Smoothies, in Aufläufe oder Suppen und sonst überall, wo man Weißkraut verwendet, jedoch ein ganzer Kopf viel zu viel wäre. 

Auch für Balkongärtner ist er gut geeignet. 

Die zweite Pflanze, die eigentlich genau dazu passen müsste, habe ich jetzt als Samen und Pflanze bereits geordert. Mit ihr habe ich noch keine Erfahrung, werde es aber rasch nachholen. Es handelt sich um die Winterheckenzwiebel. Auch so ein Gewächs, was ständig beerntet werden und im großen Garten genau wie auf dem kleinen Balkon angebaut werden kann. Zudem, was passt besser zusammen als Kohl und Zwiebeln? 

Ich denke die beiden begleiten uns im  Jahr 2016 von Monat zu Monat. 



ewiger Kohl (c) by Joachim Wenk
ewiger Kohl



Mit diesem Blick in den Gemüsegarten im Dezember verabschiede ich mich schon mal für dieses Jahr von euch. Wer weiß, ob sich noch einmal etwas findet zum schreiben. Jedenfalls wünsche ich ein paar friedliche, ruhige und entspannte Weihnachtstage so wie ein freudiges Silvester. Kommt gut rüber ins neue Jahr, dann hören wir sicher wieder voneinander. 

Viele Grüße vom Achim


Gemüsegarten im Dezember (c) by Joachim Wenk
Gemüsegarten im Dezember



Im Küchen-Garten wächst es bereits prächtig

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Jetzt sind sie leider schon wieder vorüber diese schönen und ruhigen Tage am Ende eines Jahres. 

Ich freue mich wirklich auch unterm Jahr auf die  Feiertage. Ein paar Tage nicht in die Arbeit müssen, nur daheim oder bei der Familie herumsitzen. Daheim hemmungslos herumgruschteln können, hier was machen oder dort und wenn dazu die Lust fehlt einfach am Sofa vor dem Fernseher und Kaminofen liegen. Kaffee und Plätzchen stehen bereit und der Hund liegt umterm Sofatisch. Ab und zu wendet er sich einmal oder legt sich auf den Rücken, damit er vor lauter Ruhen und Entspannen nicht wund liegt.

Ich nehme mir für diese Tage dann nichts fest vor, sondern mache das, was sich eben gerade ergibt. Vor allem aber genieße ich sie, damit ich auch im folgenden Jahr wieder davon zehren kann, mich in Freude darin erinnern werde und mit ebensolcher Freude und innerer Zufriedenheit die nächsten solchen Tage erwarten darf. 

Was wohl das neue Jahr bringt? Noch ist es ein unbeschriebenes Stück Papier oder eine weiße Leinwand. Ja, noch ist es ebenso unschuldig und rein wie besagte Mal- und Schreibunterlage. Hoffen wir, daß es  zwar unschuldig und rein bleibt, aber nicht unbedingt unbeschrieben. Ich jedenfalls warte jetzt gespannt auf das, was kommen wird. 

So langsam wird es wohl auch wieder Zeit, hier aus dem Garten zu berichten. Und siehe da, im Küchen-Garten wächst es schon fleißig und die erste Ernte steht kurz bevor. 

Über die Feiertage wird ja immer auch hier und da einmal etwas gekocht. Ich denke, das geht euch auch so. Als Gärtner und Selbstversorger denke ich dabei natürlich auch gleich wieder ans Anbauen. 

Vom Staudensellerie habe ich das untere Ende ein paar Zentimeter dick komplett abgeschnitten und eingepflanzt. Daneben stehen ein paar Knoblauchzehen, die bereits im Vorratsbehälter anfingen, grüne  Spitzen durch die weiße Hülle zu schieben. Wurzelpetersilie kam ebenso in den Kochtopf, wie in den Blumentopf. Hier habe ich  von zwei Wurzeln die oberen Enden etwa fünf Zentimeter lang abgeschnitten und eingegraben. Schließlich war nur noch Platz für zwei Lauchzwiebeln. Genau am 24. Dezember habe ich diesen Küchen-Garten oder den Garten in der Küche angelegt. 



Gemüsereste wieder wachsen lassen (c) by Joachim Wenk
Küchen-Garten bepflanzt am 24.12. 


Heute, am 3. Januar ist alles bereits am Wachsen. Auch die Wurzelpetersilie treibt aus. Bei ihr gelingt das Treiben nicht immer. Diesmal habe ich wieder Glück.

Gemüsereste wieder wachsen lassen (c) by Joachim Wenk
Küchen- Garten am 3. 1. 





Die Gemüsesamen für den Garten  liegen alphabetisch sortiert bereit. Die Aussaattabelle mit über 100 verschiedenen Gemüsesamen oder Kartoffeln und Zwiebeln ist fertiggestellt. Jetzt könnte es losgehen. 

Ihr werdet verwundert den Kopf schütteln. Tatsächlich sind etliche Samen bereits jetzt zu sähen. So steht es zumindest im Saatgutkatalog, auf den Samentüten oder im Biogartenbuch. Ich jedenfalls habe noch nie so früh im Winter gesät und weiß auch nicht, ob es gut ist. Gilt das überall, daß ab Januar oder Februar im unbeheizten Gewächshaus zum Beispiel Salat gepflanzt werden kann? Ist mein Klima dafür auch geeignet? Wir wohnen auf 460 Hm. Immer wieder stelle ich fest, daß diese Höhenmeter einen nicht zu  unterschätzenden Einfluß auf das Klima vor Ort haben. 

Ich kann das wohl nur herausfinden, wenn ich es ausprobiere. Jedenfalls werde ich jetzt im Januar noch den entsprechenden Salat sähen. Auch Winterportulak oder Rucola im Gewächshaus. Lauch im Zimmer. Der Winter ist gerade  zwar wirklich scheußlich aber bislang doch eher mild. Bis die Pflanzen ins Gewächshaus kommen, vergehen auch wieder ein paar Wochen. Und ich werde nicht sehr viel sähen. Aber probieren muß ich das dieses Jahr einfach. 

Habt ihr dazu  Erfahrungen? Wenn ja, wo wohnt ihr und wie waren die Erfahrungen? Das würde mich wirklich interessieren. 

Jedenfalls ist das Gewächshaus vorbereitet. Weil der Boden hier aus welchen Gründen auch immer extrem sauer ist, musste ich mir etwas überlegen. Seit dem Sommer messe ich mit einem elektrischen Gerät hier und im Gemüsegarten den Boden. Überall ist der PH-Wert so  zwischen 6 und 7. Im Gewächshaus ist er immer und überall bei 5. Ich weiß nicht, wie das zustande kommt. Nun habe ich Algenkalk gestreut. Damit er auch in den Boden hinein kommt, wurde gestern umgegraben. Ansonsten bin ich eher kein Freund des Umgrabens. Hier jedoch sah ich keine andere Möglichkeit, das weiße Pulver in den Boden hinein zu bekommen. 

Ob sich der ph-Wert  nun erhöht? Jedenfalls ist diese Hälfte nun fertig für die nächste Aussaat. Auf der andere Seite steht im Herbst gesäter und nicht mehr sehr gewachsener Feldsalat. Trotz mildem Winter und rechtzeitiger Aussaat habe ich einmal wieder das Phänomen des nicht-wachsen-wollens. Das beobachte ich so oft im Gemüsegarten. 

Gewächshaus im Winter (c) by Joachim Wenk
Gewächshaus mit saatbereitem Beet



Bei uns herrschen seit  ein paar Tagen Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt. Schnee kommt keiner, dafür Dauerregen. Und ich freue mich über jeden Regentag. Es ist ja so unendlich viel Wasser wieder aufzufüllen nach dem Katastrophensommer 2015. 

Heute morgen gefror das Wasser überall wo es hinfiel. Viele Büsche und Stauden biegen sich gen Boden, niedergedrückt von der Last des Eises. 

gefrierender Regen an den Zweigen (c) by Joachim Wenk
gefrierender Regen an den Zweigen 

gefrierender Regen an den Zweigen (c) by Joachim Wenk
gefrierender Regen an den Zweigen

gefrierender Regen an den Zweigen (c) by Joachim Wenk
gefrierender Regen an den Zweigen 

gefrierender Regen an den Zweigen (c) by Joachim Wenk
gefrierender Regen an den Zweigen 

gefrierender Regen  (c) by Joachim Wenk
gefrierender Regen 

Und nun noch ein paar Worte zu den Projekten die ich mir für 2016 vorgenommen habe. Diesmal ist kein großes Projekt bislang dabei. 

Das lose Steinmäuerchen auf der einen Seite der Einfahrt muß abgetragen werden. Der Erdhügel drückt es immer mehr nach außen. Zudem spült das Gießen oder der Regen immer die Erde darüber. Es soll neu aufgebaut und diesmal mit Mörtel vermauert werden. Zudem kommt ein Treppchen hinein, daß ich leichter ins Beet zur Pflege komme. Steine liegen neben der Brunnenhaube schon länger zu diesem Zweck bereit. 


 (c) by Joachim Wenk
die Natursteinmauer muß erneuert werden


Dieses Jahr muß auch das Rankgerüst für meinen Weinberg installiert werden. Pfosten, Erdhaken und Draht liegen eigentlich schon länger bereit. Nur die Zeit fehlte immer.

 (c) by Joachim Wenk
der Weinberg  braucht endlich sein Rankgerüst


Allerhöchste  Zeit wird es auch für unseren Partyraum. Das war schon 2014 als er fertig renoviert war. Einen Anstrich hat er bis heute nicht. Schön sieht er so eigentlich nicht aus. Da muß Farbe darauf. Aber welche? Das wenn wir schon wüssten.


 (c) by Joachim Wenk
der Hüttenzauber soll angestrichen werden


Dann werde ich, wenn alles klappt noch als Verlängerung meiner Säulenobstreihe ein Apfelbaumspalier anlegen. Die Idee verfolgt mich auch schon länger. Seit unserem Besuch auf der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd genau genommen. Das war im Herbst 2014. 
Manche Ideen brauchen eben etwas länger, bis ihre Zeit gekommen ist. 
Manchmal ist es dann aber auch nicht nur die Zeit, die vorhanden sein muß, sondern auch das Geld.

 (c) by Joachim Wenk
hier wäre ein Erdkeller optimal

Hier an der Stelle im Garten plane ich ein wieder großes Projekt. Über die ruhigen Tage hatte ich ausgiebig Zeit, das entsprechende Buch dazu zu lesen. Die Idee gibt es auch schon länger und das Projektergebnis brauche ich als Selbstversorger wirklich. 

Leider wird das wieder etwas aufwändiger und kostet eine Stange Geld. Daher liegt die Realisation, wenn sich nicht ein wohlwollender Spender zu erkennen gibt, für dieses Jahr auf alle Fälle noch auf Eis. 

Die Rede ist von einem gemauerten Erdkeller für meine Kartoffeln, Äpfel, Möhren, Panstinaken, Kren, Winterrettich, Sellerie, Dahlienknollen, Kraut und sonst noch hier gut aufgehoben wäre.
Der Hang an der Nordseite des Hauses jedenfalls ist ein guter Standort. Wann man von hier aus wohl auf eine Kellertüre blicken wird? 


Neue Apfelbäume für's neue Gartenjahr

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Ein großes Paket stand gestern Abend vor der Haustüre, also wir heim kamen. Ich habe es schon mit großer Freude und Spannung erwartet. 

Ein super netter Mensch hat es mir zukommen lassen. Darin ist die Grundlage  künftiger Ernten. Ein weiterer Schritt in Richtung Selbstversorger. Es handelt sich um vier Apfelbäumchen. 

Meine Freude darüber ist sehr groß und hat eine längere Vorgeschichte. Schön, wie sich doch immer wieder im Leben so unerwartet schöne Dinge ergeben. 

Seit wir also unseren  Garten haben, fehlen mir eigene Obstbäume. Einen alten und kranken Apfelbaum haben wir wohl im Gemüsegarten stehen. Er trägt mal mehr und mal weniger. Wie lange überhaupt noch, kann man nicht sagen. Die Äpfel schmecken sehr gut, sind aber überhaupt nicht lagerfähig. 

Unser Grundstück hat zwar eine schöne Größe, dennoch ist genau genommen im Garten kein Platz für Obstbäume. Also haben wir 2014 ein paar Säulenobstbäume gekauft. Nach der guten Erfahrung mit so einem Baum entschieden wir uns für diese platzsparende Alternative. Entlang des Zaunes zu den Nachbarn, neben der Fuhr zur Scheune, ist ein Rasenstreifen, der dafür gut geeignet ist. 

Schließlich haben wir uns entschlossen, ein paar Bäume - denn ohne Obst ist man schließlich kein Selbstversorger - außerhalb des Gartens zu pflanzen. Die Quittenbäume stehen schließlich ebenfalls draußen hinterm Zaun, zwischen Straße und Garten. 

Im Herbst habe ich also einen Zwetschgenbaum bei den Karpfenweihern gepflanzt. Eigentlich wollte ich auch einen Apfelbaum kaufen. Eigentlich, denn im Gegensatz zur Zwetschge sind die Apfelbäume nicht selbstfruchtbar und brauchen einen Partner, damit es Äpfel gibt. Zudem wollte ich nicht irgendeine neue Züchtung aus dem Katalog oder Baumarkt. Da ich mich aber nicht auskenne mit all den Sorten, blieb es beim Zwetschgenbaum. Und ich hoffte weiter auf eine sich ergebende Gelegenheit, bei der ich dann die passenden Bäume beim passenden Lieferanten für uns finde. Auf diese Gelegenheit warte ich schon ein paar Jahre. Zuerst war ja noch genügend anderes zu tun.  Die Äpfelbäume mussten warten. 

Und plötzlich vor Weihnachten ergab sich diese  Gelegenheit. Innerhalb eines längeren E-Mail-Kontaktes bezüglich meiner alten Quittensorten vor dem Garten, die käuflich gerade nicht erhältlich sind, kamen wir auf Apfelbäume. Die veredelt mein Mail-Partner selbst, um alte und fast ausgestorbenen Sorten zu erhalten. 

Schnell einigten wir uns auf zwei Sorten, die glaube ich zu mir passen. Gesunde robuste Sorten, alte Sorten, Lageräpfel, keine Allerwelts-Äpfel. 

Eher zufällig kamen wir darauf, daß sie aber auf schwach wachsender Unterlage veredelt wurden und damit bei den Weihern eher unpraktisch sind. Dort brauche ich Halbstämme, damit die Rehe und Hasen nicht an die Zweige kommen und man unten hindurch fahren kann mit dem Aufsitzmäher. 

Ich erinnerte mich an den Besuch der Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd. Dort begeisterten mich im Gemüsegarten die Spalier-Obstbäume. Dann stelle ich die neuen Bäume eben doch in den Garten, verlängere die  Reihe mit den Säulenbäumen. So komme ich also doch noch zu meinem Apfelspalier. 

Schließlich fanden sich auch noch Pflanzen, auf stark wachsender Unterlage, die für Halbstämme geeignet sind. 

Jetzt schließt sich der Kreis. Die vier "Bäumchen" stehen nun bereits in meinem Garten. Fürs Erste habe ich sie in  Töpfe gepflanzt. Die endgültige Pflanzung an den Weihern genau wie für das Spalier im Garten muß erst noch vorbereitet werden. 

Die Sorten sind also zwei "Hendunger Schneeäpfel" (so wie ich es verstanden habe, ist die wahre Sorte nicht mehr zu ermitteln und so wurde der Name neu vergeben), ein Apfel der vom Veredler nach seinem Besitzer "Albert" getauft wurde, weil auch hier keine Sorte mehr ermittelbar ist. Schließlich noch ein "Mecklenburger Königsapfel" (diese Sorte ist im Handel erhältlich). 

Was für ein spannender Beginn des Gartenjahres 2016. Ich freue mich total auf die "Obstwiese" und das Spalier. 




Apfelbaum Jungpflanzen (c) by Joachim Wenk
meine neuen Apfelbäume



Apfelbaum Jungpflanzen (c) by Joachim Wenk
Apfelbaum Jungpflanzen - für's Erste in Töpfe gepflanzt

Apfelbaum Jungpflanzen (c) by Joachim Wenk
vor dem Hühnerhaus stehen sie ein wenig geschützt. Bei starkem Frost könnte ich sie rasch ins Haus stellen

(c) by Joachim Wenk
hier beim Zweitschgenbaum kommen die zwei stark wachsenden Bäumchen hin


Und hier kommt das Spalier hin. Hinten rechts vor der Scheune sind die vier Säulenbäme erkennbar. Die Paletten kommen natürlich noch weg und von denen bis zum rechten Bildrand kommen die zwei schwach wachsenden Bäumchen hin. Erzogen als ein Spalier mit dem Stamm in der Mitte und dann links und rechts waagerecht die Äste. Mal sehen wie hoch das ganze werden kann. In  Schwäbisch Gmünd war es sehr hoch. Ich werde es schätzungsweise so 180-200cm hoch machen. Hier seht ihr den Ideengeber für mein Spalier: Artikel über Landesgartenschau

Übrigens das Foto ist vom August 2015. Ich mag an die Hitze und Dürre garnicht denken, die in diesem Sommer herrschte....

(c) by Joachim Wenk


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