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Herbstaufräumarbeiten nötig oder unnötig? Jedenfalls angefangen hab ich sie...

Aufräumarbeiten im Herbst. Ein sehr leidiges Thema in meinem Garten dieses Jahr. Und bis ich so sinniere, ist sogar die Überschrift schon fehl am Platz. Phänologisch müsste ich wohl eher von Aufräumarbeiten im Winter berichten. Der Herbst ist Vergangenheit. So weit ist das Jahr voran geschritten. 

Und das Wetter wird auch immer winterlicher. Zumindest die Temperaturen sacken immer weiter nach unten. Ich schaue Fotos vom letzten Jahr an. Ein wenig angenehmer war der Herbst 2016 und so konnte ich bis zu diesen Tagen im November bereits mehrere Arbeiten erledigen. Wenn ich aber bis Mitte November weiter recherchiere und ein paar Tagebuchaufzeichnungen heran nehmen, stelle ich fest, letztes Jahr war es just zu dieser Zeit auch eklig draußen und es wurde kalt und frostig. Also ist 2017 doch nicht so scheußlich. Ich empfinde es nur so. 


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Herbstgarten- Wintergarten
Herbstgarten- Wintergarten

Über die Notwendigkeit von Aufräumarbeiten im Herbst wird viel geschrieben und unterschiedliches gesagt. Fakt ist wohl, je mehr aufgeräumt wird, desto unwirtlicher und unbewohnbarer ist der Garten für die hilfreichen Insekten, Amphibien, Kleinsäuger und Vögel. Je weniger von diesen fleißigen Helfern aber im Garten heimisch sind und dauerhaft dort Unterschlupf finden, desto eher bekommen die krankmachenden Ursachen die Überhand. Desto weniger gesund können unser Kulturpflanzen gedeihen und es muß mehr Pflanzenschutz betrieben werden. 

Das sehe ich alles ein und beinahe ungewollt und automatisch bleibt ja auch immer noch genügend Wohnraum in meinem eben doch recht großen und damit nicht immer sauber geschleckten Garten übrig. Dass ich nun die Aufräumarbeiten auf das Frühjahr verschieben könnte oder sollte, sehe ich nicht ein. Ich denke da muß ein Kompromiss geschaffen werden. Lasse ich alle Stauden und abegstorbenen Pflanzen im Gemüsegarten oder Ziergarten stehen, haben viele Tiere Unterschlupf. Dafür habe ich über Monate einen äußerst unansehnlichen Garten. Im Frühjahr, wenn ich dann aufräumen dürfte, ist aber schon wieder so viel Frühjahrsarbeit, vor allem die Gemüseausssaat, zu erledigen, daß ich nicht alles in der Kürze der Zeit schaffen kann. Dazu kommt die Eigenart der Pflanzenreste, im Winter sehr weich zu werden. Wenn ich die jetzt stehen lassen, kann ich sie im Frühjahr nicht mehr häckseln. Alles verklebt und ich komme nicht voran. Was also dann im Frühjahr mit dem organischen Material anfangen? Entsorgen ist  das einzig Mögliche. Aber das sehe ich nicht ein. Alles soll in einem Kreislauf immer wieder verwertet werden. 

Also  habe ich mich jetzt bei gemütlich diesigem Wetter, leichtem Nieselregen zwischendurch und saukalten Temperaturen, einmal an die Aufräumarbeiten gemacht. Wenigstens die ganz großen Stauden wollte ich abschneiden und zerkleinern. Ich habe mitgezählt. Der große Asternbusch am Zaun hatte 150 Stängel, die einzeln abgeschnitten werden mussten. Und das war nur einer von etlichen großen Astern und Staudenbüschen. 

Im Häcksler müssen diese dann abermals fast einzeln - mehr als 3 oder 4 auf einmal gingen nicht hinein, ohne den Einfüllstutzen zu verstopfen - eingeführt werden. Eine sehr monotone und langweilige Arbeit. Bei solchen Arbeiten verstehe ich dann immer Menschen, die Gartenarbeit für scheußlich halten....


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Staudenbeet im Winter- Großstauden sind bereits abgeschnitten
Staudenbeet im Winter- Großstauden sind bereits abgeschnitten


Der Berg an Staudenschnitt mußte am selben Tag verarbeitet werden. Wieder aus dem Grund, daß alles in naßem, aufgeweichten Zustand nicht mehr häckselbar ist. Jedenfalls bei meiner Maschine. 

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Staudenschnitt, der gleich gehäckselt wird
Staudenschnitt, der gleich gehäckselt wird


Mit den Stunden im Regen stieg meine Vorfreude auf den Holzofen, duftenden Kaffee und Kekse am Sofa. So eine Vorfreude ist Motivation pur. Und irgendwann ist alles geschafft. Im Gemüsegarten habe ich gerade noch eine 2 m hohe Mauretanische Malve abgeschnitten und ein paar Tagetes. Da fängt der Motor an zu stottern. Die letzten Halme gingen noch durch, da war es aus. Nach etlichen Stunden ohrenbetäubenden Lärms ist wieder Ruhe im Garten. Das Benzin war alle und ich war froh drum. Nachfüllen kam nicht mehr in Frage.  Zu groß war die Sehnsucht nach dem lange erwarteten Kaffee. 

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gehäckselter Staudenschnitt
gehäckselter Staudenschnitt


Das Häckselmaterial habe ich rasch auf die Komposthaufen verteilt und unterm Walnußbaum ausgebreitet. 

Die restlichen Stauden und abgestorbenen Pflanzen dürfen jetzt noch eine ganze Weile als Winterquartier dienen. Da  kann man immer wieder mal ein paar abschneiden und ungehäckselt auf den Kompost legen. Die sind dann aber  auch im Frühjahr leichter weggeräumt, als die großen harten Staudenstängel. 

Ich denke , daß auch ohne diese Staudenreste, die Tiere in meinem Garten viele Möglichkeiten zum Unterschlupf haben. Sträucher und Bäume, Laubhaufen, Steinhaufen, Brennholzhaufen. Carport-Balken, unisolierte Dachstühle der Nebengebäude, Hecken und und und. Darum sehe ich das ganze Getier ja auch immer wieder und überall herumhuschen. Ganz können sie sich vor mir einfach nicht verstecken. 

Für heute mag ich aber kein Getier mehr sehen. Da gibt es nur noch eines: 

Schaufeln, Rechen und Häcksler verstauen und ab nach drinnen. Das ist wohl das Schönste am Gärtnern im Herbst. Die Rückkehr ins Haus an das warme, knisternde Feuer im Ofen. 

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Kompostplatz nach der Häckselaktion wieder aufgeräumt
Kompostplatz nach der Häckselaktion wieder aufgeräumt


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gehäckselter Staudensschnitt ist auf den Kompostbehältern aufgeteilt
gehäckselter Staudensschnitt ist auf den Kompostbehältern aufgeteilt (zwei weitere sind nicht im Bild zu sehen)









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