Es ist, als hätte ich einen neuen Hund.
Mein Hund ist jetzt bald 12 Jahre alt. Das Herz macht nicht mehr mit und seit längerem muß ich ihn beim Gassigehen ziehen. Er läuft einfach nicht mehr. Umso weniger gehen wir auch. Sein in Falten gelegtes Gesicht bei meinem Blick nach Hinten zu ihm, läßt mir da auch keine andere Wahl.
Aber jetzt, läuft er wieder! Vorne weg und freudig mit dem Schwanz wedelnd. Ich bin mit ihm so unsagbar glücklich darüber. Was so eine winzige Menge Schmerzmittel doch ausmacht und welchen Gewinn an Lebensfreude mit dieser kleinen Tablette zusammen hängt. Laut Tierarzt muß er auch trotz seiner Arthrose laufen, damit die Gelenke nicht versteifen und die Muskeln nicht noch mehr abbauen. Jetzt mit dem Schmerzmittel klappt das auch wieder. Toll!
So haben wir heute morgen nach dem Füttern der Karpfen gleich noch eine Runde gedreht. Ist das nicht der Hammer, wie reich der Weißdorn trägt? Leider ist es nicht meiner, den haben wir beim Gassigehen gesehen.
Die Fische sind also gefüttert und, angesichts des weit vorangeschrittenen Jahres, kommen auch hier demnächst wieder ein oder zwei Tage Arbeit auf uns zu. Schließlich brauchen wir ja noch eine Beilage zu dem vielen Endiviensalat, der bei mir im Garten wächst. Und was gibt es für einen Franken da besseres als gebackene Karpfen mit Kartoffelsalat und Endiviensalat? Ja ein oder zwei Weiher müssen also demnächst gefischt und die Fische umgesetzt oder entnommen werden.
Und dann geht es auch schon los. Ich habe es bereits angedeutet: dieses Wochenende ist ein Erntemaraton angesagt.
Angefangen habe ich bei den Tomaten. Die restlichen Roten habe ich abgenommen. Was jetzt mit den fast roten Früchten noch geschieht werden wir sehen.
Dann waren Rotkraut und Weißkraut an der Reihe. Aus dem Weißkraut mache ich Sauerkraut in Weckgläsern. Weißkraut pur habe ich schon vom Frühkraut genügend eingefroren. Dieses hier der Sorte "Donator" habe ich extra für die Sauerkrautproduktion angebaut, da es im Katalog explizit dafür empfohlen wurde.
Das Blaukraut ("Granat") wird als fertige Beilage zum Sonntagsbraten eingekocht.
Schlimm sieht es jetzt aus im Krautbeet. Fast alles ist geerntet. Nur ein paar sehr winzige Köpfe lasse ich einfach noch stehen. Die Kohlblätter, die beim Säubern der Köpfe anfallen, lasse ich gleich an Ort und stelle liegen, damit der Boden ein wenig bedeckt ist.
Den frühen Lauch konnte ich jetzt auch ernten. Lange wuchs er nicht, weil es zu trocken war. Nach der Bewässerungsinstallation konnte er noch zulegen. Er wird eingefroren.
Bei der Menge Lauch fällt wieder viel Grün an, das eigentlich auf den Kompost könnte. Ich verwende es aber für die getrocknete Gemüsebrühe. Davon mache ich heute wieder etwas. Ich benötige dafür auch noch ein paar Möhren, die Kohlrabi und natürlich etwas Sellerie samt Grün. Die Sellerie (Sorte "Ibis") sind wieder sehr schön geworden. Sie bleiben noch ein wenig stehen, nur die beiden hier habe ich für die Brühe geerntet.
Wenn es demnächst regnet (eigentlich war für heute zu 100% Regen gemeldet, der aber komplett ausblieb) wird die Erde klebrig. Da ernte ich lieber heute noch die übrigen Kartoffeln. Der Boden ist ganz trocken und man macht sich nicht komplett dreckig beim Buddeln nach den Knollen.
Wirklich riesige Knollen und eine große Menge brachte die Sorte "Cara". Sie ist laut Sortenbeschreibung sehr widerstandsfähig gegen die Krautfäule und kommt sehr gut mit Trockenheit aus. Letzteres stimmt wohl! 10 kg habe ich von weniger als 1 kg Saatkartoffeln geerntet.
Von der Sorte "Sarpo Mira" war ich wohl so enttäuscht, daß ich nicht einmal ein Foto gemacht habe. Ebenfalls etwas unter 1 kg Saatkartoffeln brachten hier nur 4,2 kg sehr kleine Speisekartoffeln. Ich weiß nicht, ob ich sie wieder anbauen soll. Ich habe die Sorte ja schon länger und baue sie an, weil sie beim Biogartenversand der "Krautfäule-Testsieger" ist. Und sonst hatte ich immer Probleme mit Krautfäule. Seit ich die Sorten anbaue, die dagegen eine sehr hohe Wiederstandsfähigkeit haben, macht mir die Fäule bei den Kartoffeln keine Problem mehr. In diesem und letzten Sommer ist sie ja wegen kompletten Regenausfalls ohnehin kein Problem.
Gut, dann mache ich mich also gespannt an die dritte Reihe der zu erntenden Kartoffeln. Die ebenfalls gegen die Fäule "äußerst widerstandsfähige" Sorte "Setanta" steht hier. Oberirdisch ist nichts mehr zu sehen. Aber unterirdisch traue ich meinen Augen nicht. Noch größere Knollen als von der "Cara". Wieder von weniger als 1 kg im Mai gesteckter Knöllchen erntete ich heute 13 Kilogramm Speisekartoffeln. Wenn man das nicht als Erfolg bezeichnen kann, dann weiß ich nicht, was noch geschehen müsste, um von Erfolg zu sprechen.
Nachdem nun alle Kartoffeln geerntet sind und bei zwei Sorten (Professor Wohltmann und Sarpo Mira) die Ernte wirklich miserabel ausfiel, werde ich mich noch ans Verkosten machen. Danach entscheide ich mich, welche Sorte im nächsten Jahr wirklich noch einmal angebaut wird und welche nicht. Aber der Professor ist nicht ausdrücklich fäuleresistent und die Sarpo Mira kommt wohl mit meinem Boden oder der Trockenheit nicht klar. Ich glaube die können gar nicht so gigantisch gut schmecken, daß ich sie wieder anbaue. Es reut mich wirklich um den vergeudeten Platz, den sie dieses Jahr eingenommen haben. Hätte ich dort die Setanta oder Cara gebaut, könnte ich glücklich sein.
Vielleicht wundert ihr euch, warum ich ständig von "weniger als einem Kilogramm Saatkartoffeln" rede. Es stimmt, man kann nur 1 kg oder ein Vielfaches davon kaufen. Ich habe auch überall eines gekauft und dann noch an zwei weitere liebe Menschen ein paar Knollen abgeben. Damit hatte ich nirgends wirklich das volle Kilogramm Saatkartoffeln. Die besten Sorte brachte daraus 13 kg Speisekartoffeln (Sorte Setanta). Die mieseste Ausbeute (ich lach und hüstel bei dem Ausdruck vornehm vor mich hin) brachte die Professor Wohltmann mit 800 Gramm! Ein Hohn ist das für all die Arbeit. Dann waren da noch etwa 4 kg oder bis zu 10 kg pro Sorte drin. Eine Sorte, die "duke of york" hatte auch nur 1400g , allerdings im halbierten Olivenfass und nicht im Beet. Insgesamt habe ich 7 kg Saatkartoffeln gekauft und gesteckt. Ernten konnte ich 48 kg. Dazu kommen 2,6 kg der rosa Tannenzapfen, die ich nicht kaufte sonder geschenkt bekam. Damit ist der Zentner voll!
Im Garten ist es auf einmal doch bewölkt und frisch geworden. Der übliche starke Wind bläst und vertreibt nach wie vor jeden Ansatz einer Regenwolke. Es ist schon nach 13 Uhr und ich gehe jetzt ins Haus und beschäftige mich in der Küche mit meiner Ernte. Davon dann morgen mehr.
Aus dem Küchenfenster sehe ich noch einmal auf den schönen Garten, dessen Pracht nun bald beendet ist. Immerhin haben wir heute bereits den 1. Oktober.
Mein Hund ist jetzt bald 12 Jahre alt. Das Herz macht nicht mehr mit und seit längerem muß ich ihn beim Gassigehen ziehen. Er läuft einfach nicht mehr. Umso weniger gehen wir auch. Sein in Falten gelegtes Gesicht bei meinem Blick nach Hinten zu ihm, läßt mir da auch keine andere Wahl.
Aber jetzt, läuft er wieder! Vorne weg und freudig mit dem Schwanz wedelnd. Ich bin mit ihm so unsagbar glücklich darüber. Was so eine winzige Menge Schmerzmittel doch ausmacht und welchen Gewinn an Lebensfreude mit dieser kleinen Tablette zusammen hängt. Laut Tierarzt muß er auch trotz seiner Arthrose laufen, damit die Gelenke nicht versteifen und die Muskeln nicht noch mehr abbauen. Jetzt mit dem Schmerzmittel klappt das auch wieder. Toll!
So haben wir heute morgen nach dem Füttern der Karpfen gleich noch eine Runde gedreht. Ist das nicht der Hammer, wie reich der Weißdorn trägt? Leider ist es nicht meiner, den haben wir beim Gassigehen gesehen.
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Weißdorn (c) by Joachim Wenk |
Die Fische sind also gefüttert und, angesichts des weit vorangeschrittenen Jahres, kommen auch hier demnächst wieder ein oder zwei Tage Arbeit auf uns zu. Schließlich brauchen wir ja noch eine Beilage zu dem vielen Endiviensalat, der bei mir im Garten wächst. Und was gibt es für einen Franken da besseres als gebackene Karpfen mit Kartoffelsalat und Endiviensalat? Ja ein oder zwei Weiher müssen also demnächst gefischt und die Fische umgesetzt oder entnommen werden.
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Karpfenweiher (c) by Joachim Wenk |
Zu viele Gedanken an bevorstehende Arbeiten sind ja nicht gut. Also fahre ich heim und bewundere wieder und wieder die schönen Stauden, fülle die Vogeltränke und das Amselbad auf. Beides wird sehr rege benutzt und das Wasser verschwenderisch verspritzt und verplempert.
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Staudenbeet (c) by Joachim Wenk |
Und dann geht es auch schon los. Ich habe es bereits angedeutet: dieses Wochenende ist ein Erntemaraton angesagt.
Angefangen habe ich bei den Tomaten. Die restlichen Roten habe ich abgenommen. Was jetzt mit den fast roten Früchten noch geschieht werden wir sehen.
Dann waren Rotkraut und Weißkraut an der Reihe. Aus dem Weißkraut mache ich Sauerkraut in Weckgläsern. Weißkraut pur habe ich schon vom Frühkraut genügend eingefroren. Dieses hier der Sorte "Donator" habe ich extra für die Sauerkrautproduktion angebaut, da es im Katalog explizit dafür empfohlen wurde.
Das Blaukraut ("Granat") wird als fertige Beilage zum Sonntagsbraten eingekocht.
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Tomaten, Weißkraut und Blaukraut (c) by Joachim Wenk |
Schlimm sieht es jetzt aus im Krautbeet. Fast alles ist geerntet. Nur ein paar sehr winzige Köpfe lasse ich einfach noch stehen. Die Kohlblätter, die beim Säubern der Köpfe anfallen, lasse ich gleich an Ort und stelle liegen, damit der Boden ein wenig bedeckt ist.
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abgeerntetes Krautbeet (c) by Joachim Wenk |
Den frühen Lauch konnte ich jetzt auch ernten. Lange wuchs er nicht, weil es zu trocken war. Nach der Bewässerungsinstallation konnte er noch zulegen. Er wird eingefroren.
Bei der Menge Lauch fällt wieder viel Grün an, das eigentlich auf den Kompost könnte. Ich verwende es aber für die getrocknete Gemüsebrühe. Davon mache ich heute wieder etwas. Ich benötige dafür auch noch ein paar Möhren, die Kohlrabi und natürlich etwas Sellerie samt Grün. Die Sellerie (Sorte "Ibis") sind wieder sehr schön geworden. Sie bleiben noch ein wenig stehen, nur die beiden hier habe ich für die Brühe geerntet.
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Zutaten für die getrocknete Gemüsebrühe (c) by Joachim Wenk |
Wenn es demnächst regnet (eigentlich war für heute zu 100% Regen gemeldet, der aber komplett ausblieb) wird die Erde klebrig. Da ernte ich lieber heute noch die übrigen Kartoffeln. Der Boden ist ganz trocken und man macht sich nicht komplett dreckig beim Buddeln nach den Knollen.
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auf geht's die Kartoffeln müssen raus (c) by Joachim Wenk |
Wirklich riesige Knollen und eine große Menge brachte die Sorte "Cara". Sie ist laut Sortenbeschreibung sehr widerstandsfähig gegen die Krautfäule und kommt sehr gut mit Trockenheit aus. Letzteres stimmt wohl! 10 kg habe ich von weniger als 1 kg Saatkartoffeln geerntet.
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Kartoffel Cara (c) by Joachim Wenk |
Von der Sorte "Sarpo Mira" war ich wohl so enttäuscht, daß ich nicht einmal ein Foto gemacht habe. Ebenfalls etwas unter 1 kg Saatkartoffeln brachten hier nur 4,2 kg sehr kleine Speisekartoffeln. Ich weiß nicht, ob ich sie wieder anbauen soll. Ich habe die Sorte ja schon länger und baue sie an, weil sie beim Biogartenversand der "Krautfäule-Testsieger" ist. Und sonst hatte ich immer Probleme mit Krautfäule. Seit ich die Sorten anbaue, die dagegen eine sehr hohe Wiederstandsfähigkeit haben, macht mir die Fäule bei den Kartoffeln keine Problem mehr. In diesem und letzten Sommer ist sie ja wegen kompletten Regenausfalls ohnehin kein Problem.
Gut, dann mache ich mich also gespannt an die dritte Reihe der zu erntenden Kartoffeln. Die ebenfalls gegen die Fäule "äußerst widerstandsfähige" Sorte "Setanta" steht hier. Oberirdisch ist nichts mehr zu sehen. Aber unterirdisch traue ich meinen Augen nicht. Noch größere Knollen als von der "Cara". Wieder von weniger als 1 kg im Mai gesteckter Knöllchen erntete ich heute 13 Kilogramm Speisekartoffeln. Wenn man das nicht als Erfolg bezeichnen kann, dann weiß ich nicht, was noch geschehen müsste, um von Erfolg zu sprechen.
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Kartoffel Setanta (c) by Joachim Wenk |
Nachdem nun alle Kartoffeln geerntet sind und bei zwei Sorten (Professor Wohltmann und Sarpo Mira) die Ernte wirklich miserabel ausfiel, werde ich mich noch ans Verkosten machen. Danach entscheide ich mich, welche Sorte im nächsten Jahr wirklich noch einmal angebaut wird und welche nicht. Aber der Professor ist nicht ausdrücklich fäuleresistent und die Sarpo Mira kommt wohl mit meinem Boden oder der Trockenheit nicht klar. Ich glaube die können gar nicht so gigantisch gut schmecken, daß ich sie wieder anbaue. Es reut mich wirklich um den vergeudeten Platz, den sie dieses Jahr eingenommen haben. Hätte ich dort die Setanta oder Cara gebaut, könnte ich glücklich sein.
Vielleicht wundert ihr euch, warum ich ständig von "weniger als einem Kilogramm Saatkartoffeln" rede. Es stimmt, man kann nur 1 kg oder ein Vielfaches davon kaufen. Ich habe auch überall eines gekauft und dann noch an zwei weitere liebe Menschen ein paar Knollen abgeben. Damit hatte ich nirgends wirklich das volle Kilogramm Saatkartoffeln. Die besten Sorte brachte daraus 13 kg Speisekartoffeln (Sorte Setanta). Die mieseste Ausbeute (ich lach und hüstel bei dem Ausdruck vornehm vor mich hin) brachte die Professor Wohltmann mit 800 Gramm! Ein Hohn ist das für all die Arbeit. Dann waren da noch etwa 4 kg oder bis zu 10 kg pro Sorte drin. Eine Sorte, die "duke of york" hatte auch nur 1400g , allerdings im halbierten Olivenfass und nicht im Beet. Insgesamt habe ich 7 kg Saatkartoffeln gekauft und gesteckt. Ernten konnte ich 48 kg. Dazu kommen 2,6 kg der rosa Tannenzapfen, die ich nicht kaufte sonder geschenkt bekam. Damit ist der Zentner voll!
Im Garten ist es auf einmal doch bewölkt und frisch geworden. Der übliche starke Wind bläst und vertreibt nach wie vor jeden Ansatz einer Regenwolke. Es ist schon nach 13 Uhr und ich gehe jetzt ins Haus und beschäftige mich in der Küche mit meiner Ernte. Davon dann morgen mehr.
Aus dem Küchenfenster sehe ich noch einmal auf den schönen Garten, dessen Pracht nun bald beendet ist. Immerhin haben wir heute bereits den 1. Oktober.
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der Vorgarten (c) by Joachim Wenk |