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Channel: Achimsgarten - der Selbstversorger- und Garten-Blog
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Zweimal Garten und immer an einem Weiher

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 In meinem Garten beim Haus bin ich mittlerweile so ziemlich hinterher mit den Arbeiten. Salat, Lauch oder Dill-Jungpflanzen müssen baldigst ausgepflanzt und noch einmal Radies oder Möhren gesät werden. Das herrliche Wetter der letzten Zeit brachte aber eben leider keinen Regen mit und der Boden ist sehr trocken.

Es ist also besser mit diesen Arbeiten noch etwas zu warten. Es gibt ja noch anderes zu erledigen. So haben wir uns endlich daran gemacht, die ersten Schritte im neu dazu gepachteten Grundstückchen unten am Dorfweiher zu unternehmen. 

Die ersten Bilder davon zeigte ich bereits vor unserer Kirchweih. Heute also seht ihr es noch einmal genauer. 

Witzig und ungemein praktisch finde ich ja die Lage. Direkt unter unserem Haus, am Rande des Dorfweihers. 

Ich muß nur unseren steilen Hang zur Dorfstraße und eben diese selbst überqueren und bin schon da. Am Hang stehen meine beiden Quittenbäume, die gerade in voller Blüte stehen. Vielleicht bekomme ich dieses Jahr die ersten Quitten zum Ernten.

Das rote Laub zwischen den Bäumchen ist der uralte Rosenstock, den wir im Frühjahr auf Stock gesetzt haben. Er bestand fast nur noch aus Totholz. Der heiße und trockene vergangene Sommer hat ihm arg zugesetzt. Jetzt treibt er kräftig und überall von unten neu aus. Manchmal ist so eine radikale Verjüngung einfach notwendig. 


links steht die Baumwollquitte und rechts die fränkische Hausquitte (c) by Joachim Wenk
links steht die Baumwollquitte und rechts die fränkische Hausquitte (c) by Joachim Wenk


Der Nachbar, dem die beiden Flächen am Weiher gehören, ist heute ebenfalls zu Gange. Wir haben also das rechte der beiden Stückchen Land von ihm zur Verfügung bekommen. Weil das Gras schon wieder sehr hoch steht, muß es vor dem Ackern mit der Motorsense abgemäht werden.

Aus dieser Wiese wird Gartenland (c) by Joachim Wenk
Aus dieser Wiese wird Gartenland (c) by Joachim Wenk

Den Grasschnitt rechen wir zu Seite. Dann kommt die Motorhacke zum Einsatz. Was ich mit der schon alles geackert habe. Und wie oft schon hatte ich so ein ein Stück Wiese vor mir und machte daraus mit Hilfe meiner Hacke ein Gemüsebeet.

Das Maschinchen war extra noch einmal zur Überholung in der Werkstatt und schnurrt nun wieder munter vor sich hin. Die Motorhacke wird von den sich, anstatt Rädern, drehenden Hacken vorangetrieben. Hinten ist ein Holm, der dabei durch die Erde gezogen wird. Er bremst das Gerät in seinem Vorwärtsdrang und sorgt dafür, daß die Hacken nicht blos über den Boden hinweg sausen. Vielmehr sollen sie sich in ihn eingraben.

Beim ersten Durchgang stellte ich die niedrigst mögliche Holmtiefe ein. Dabei wird vor allem die oberste Schicht aufgekratzt. In meinem Falle hier wird die Grasnarbe angerupft.

Ein oder zweimal wird über die ganze Fläche geackert. Dann kommt der Bremsholm tiefer in die Erde und schließlich noch tiefer. Man muß mit so einem kleinen Gerät, das eben eine Hacke und keine Fräse ist, schon etliche Male über die Flächer drüber fahren.

Aber wie wäre es, müsste ich das mit dem Spaten erledigen.  Nein, da  robbe ich liebe ein paar Mal mit meinem Maschinchen darüber.


die Motorhacke wartet schon ungeduldig auf ihren Einsatz (c) by Joachim Wenk
die Motorhacke wartet schon ungeduldig auf ihren Einsatz (c) by Joachim Wenk


Schließlich ist die Erde etwa spatentief umgraben. Das vorher abgemähte hohe Gras, ebenso wie das Gras des Nachbarn, wird wieder auf der Fläche verteilt.

Diese bedeckende Mulchschicht hätte um einiges dicker sein können. Je dicker sie ist, desto weniger kann gleich von Anfang an das Gras wieder durchwachsen. Ich hatte aber gerade nicht mehr an Material zu Verfügung.

Jetzt kann das untergeackerte Gras anfangen zu verrotten. Wahrscheinlich muß ich in Kürze noch einmal darüber ackern. Oder ich treibe noch Rasenschnitt auf, den ich verteilen und die  Schickt dicker machen kann. Wichtig ist die Abdeckung mit organischem Material. Darunter haben die Bodenlebewesen optimale  Bedingungen (geschützt, feucht, Nahrung vorhanden) und verarbeiten das Gras im Boden in Humus und damit Dünger. Der Boden wird optimal vorbereitet. Im ersten Jahr nach so einer Bearbeitung wird man noch einiges an Gras aufwachsen sehen können. Das muß man konsequent ausrupfen. Dann ist nur noch der übliche Unkraut-Druck vorhanden, den man immer im Gemüsebeet hat.

Nächstes Jahr nutze ich die Fläche für Kartoffeln und im Frühjahr werde ich grünen Spargel anbauen. Dieses Jahr denke ich noch Buschbohnen stecken  und meine bereits gekeimten Kürbisse und Gurken dort setzen zu können. Beides ist schnellwüchsig und kann dem aufkeimenden Unkraut und nachwachsenden Gras schnell entkommen. Undenkbar wären Gemüse wie Möhren oder Pastinaken. Die wachsen unheimlich langsam und benötigen manchmal über eine Woche, bis sie überhaupt keimen.
nach der Bodenbearbeitung decke ich alles mit dem Grasschnitt wieder ab (c) by Joachim Wenk
nach der Bodenbearbeitung decke ich alles mit dem Grasschnitt wieder ab (c) by Joachim Wenk


Um eines muß ich mir jedenfalls in dem Garten keine Gedanken machen. Genügend Gießwasser wird immer vorhanden sein. So schnell pumpen die Hobbygärtner den Dorfweiher sicher nicht leer. Jeder dieser Gärten hat so eine Schwengelpumpe mit der die Gießkannen ratz-fatz gefüllt sind.

Jeder Garten hat eine Pumpe, die das Wasser aus dem Dorfteich in die Gießkannen befördert (c) by Joachim Wenk
Jeder Garten hat eine Pumpe, die das Wasser aus dem Dorfteich in die Gießkannen befördert (c) by Joachim Wenk

Und hier sieht man das nun für's Erste fertig bearbeitete Gartenstück vom Weiher aus nach oben blickend. Das etwas zurück gesetzte Haus rechts ist unser Haus. Wir haben unser neues Stückchen Land also immer im Blick.

Blick vom Weihergarten hinauf zum Wohnhaus (c) by Joachim Wenk
Blick vom Weihergarten hinauf zum Wohnhaus (c) by Joachim Wenk


Wenige Kilometer mit dem Auto müssen wir zu unserem eigenen Grundstück an unseren Fischweihern fahren. Es liegt etwas ausserhalb des Dorfes. Dort gehen die Arbeiten auch bald los. Dieses Jahr muß nun endlich wieder die Brücke über den Bach für den Rasenmähertraktor gebaut werden. Am Wochendende waren wir nur einmal kurz zum Kontrollgang draußen.

Die neuen Obstbäume bekamen einen ordentlichen Schluck Weiherwasser auf die Füsse. Der letzte Regen ist schon viel zu lange her und neu gepflanzte Bäume sollen ja nicht austrocknen.

Alle drei Bäume stehen prächtig in der Wiese. Die beiden Apfelbäume, die ich erst auf die Höhe eines  Halbstammbaumes emporwachsen lassen muß, sind fast komplett mit Hasendraht eingewickelt. Das mag nicht sehr schön aussehen, ist aber unbedingt von Notwendigkeit. Hasen und Rehe fänden sie bestimmt lecker. Wild aufgewachsene Weißdorn und andere Büsche unmittelbar daneben haben sie komplett entrindet. Dieses Vergnügen kann ich ihnen mit meinen Obstbäumen nicht gönnen! Zu allem Überfluß ist auch immer wieder ein Biber in den Weihern, der gerne mal Eichen- oder Erlenbäumchen abbeißt, die in der Nähe der Weiher stehen. So ein Obstbäumchen wäre mit einem Biß umgelegt und vernichtet.
Hendunger Schneeapfel (c) by Joachim Wenk
Hendunger Schneeapfel (c) by Joachim Wenk

Fränkische Hauszwetschge (c) by Joachim Wenk
Fränkische Hauszwetschge (c) by Joachim Wenk

Albert (c) by Joachim Wenk
Albert (c) by Joachim Wenk


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