Wir sind im Früh-Herbst und der Garten erholt sich
Willkommen im Frühherbst. Leider gab es noch immer keinen Regen (einmal 4l , das war's). Aber die Nächte bringen Feuchtigkeit und manchmal Nebel. Mit dem Gießen komme ich nun besser herum. Nicht mehr so oft und nicht mehr so lange ist es nötig. Zudem von noch einem Computer unterstützt läuft es immer automatischer ab.
Dadurch bleibt ein wenig mehr Zeit, nötige Arbeiten zu erledigen. Mein Gemüsegarten gefällt mir langsam wieder richtig gut. Im Ziergarten ist auch Ruhe eingekehrt. Nicht nur die Stauden wachsen kaum mehr, sondern auch das Unkraut stagniert. Irgendwann werde ich mich darum kümmern.
Ihr habt es gewusst - es ist ein Blasenstrauch
Ein herzliches Dankeschön möchte ich sagen, an die Leserinnen mit den hilfreichen Tipps zu meiner Frage im letzten Beitrag.
Der von mir nicht gekannte Strauch ist also ein Blasenstrauch.
So sehen meine Sämlinge von ihm mittlerweile aus.
Und hier noch einmal ein schöneres Tageslicht-Foto vom damals gesuchten Strauch, dem Vorfahr meiner kleinen Sträuchlein.
Ja, der Blasenstrauch soll sehr trockenheitstolerant sein und ich freue mich, wieder etwas passendes für meinen Garten gefunden zu haben.
Andere Sträucher sind nicht so gut zu sprechen auf die Trockenheit. Hier ist meine überreich behangene Aronia, deren Früchte ich wieder ernten wollte. Sie sind am Strauch getrocknet. Die brauche ich nicht zu ernten. Auch die Blätter färben sich wunderschön herbstlich. Aber mal ehrlich, muss das bereits Anfang September der Fall sein?
Die Trockenheit dauert an - aber Manche stört das nicht
So wie hier der Hang, vom Garten runter zur Dorstraße, sieht die komplette Landschaft aus. Heu und blanker Boden, wo man hinguckt. Nichts ist grün und nichts blüht. Wie finden da Insekten und Säugetiere oder Vögel etwas zu fressen?
Am Hang stehen meine beiden jungen Quitten. Die bekommen ein- bis zweimal am Tag jeweils eine halbe Gießkanne Wasser in die am Stamm eingegrabenen Eimer. Sie kommen ganz gut zurecht. Und! Sie haben dieses Jahr zum ersten Mal Früchte. Ich bin so gespannt auf deren Geschmack und Haltbarkeit. Einmal ist es eine Baumwollquitte und daneben eine fränkische Hausquitte.
Und weiter geht es im Garten. Dieses Fotos ist ein Ausschnitt unseres Rasens im oberen Garten. Ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich die Gewächse mit Hitze und Dürre zurecht kommen. Alle Gräser sind hoffnungslos verdörrt, getrocknet und abgestorben.
Stauden dagegen, hier Unkräuter oder besser Wildstauden, haben da wohl tiefer greifende und effektivere Wurzelsysteme als Gräser und sind grün, wachsen und blühen. Zumindest die für diesen Standort mit Trockenheit angepassten Arten.
Mit Gräsern im Garten kann ich ja eh nichts anfangen. Einzig im Rasen, da brauche ich sie, wegen der normalerweise ruhigen, grünen Optik. Im Staudenbeet wären sie mir wegen ihrer "ruhigen" und immer gleichen Optik zu langweilig. Mit Stauden habe ich da mehr Abwechslung in Form und Farbe und Blüte. Auch die Insekten sind dieser Meinung.
Herbstzeit ist Erntezeit - auch diese Jahr wieder hervorragende Kartoffeln
Im Gemüsegarten geht die herbstliche Ernte munter weiter. Unten am Dorfweiher habe ich die mittelfrühen Galactica Kartoffeln geerntet. Sie waren oberirdisch schon abgestorben. Mein regelmäßiges Gießen mit der Benzinpumpe direkt aus dem Weiher (dessen Wasser ja fast schon wie Dünger ist) hat sich scheinbar gelohnt. Fast 20 kg herrliche, gesunde und große Kartoffeln.
Wie wohl all die anderen Sorten dieses Jahr ausfallen? Ein wenig muss ich mich da noch gedulden, mit der Ernte.
Kartoffelernte - ganz leicht mit der Hand und ohne Gabel, Haue oder Spaten
Meine Kartoffeln habe ich nie angehäufelt. Nur in eine Rille mit Kompost und Hornmehl gelegt, zugerecht und ganz dick mit Stroh bedeckt. HIER habe ich davon berichtet. Das war alle Arbeit seit dem Frühjahr. Außer dem Gießen und NeemÖl-Spritzen gegen die vielen vielen Kartoffelkäfer.
Beim Ernten muss ich auch nur das übrige Stroh und Kartoffelkraut beiseite schieben. Schon liegen sie da. Mit den Händen kann man ernten. Zu Hilfe nehme ich nur eine kleinen Handschaufel um an Stellen, deren Boden hart ist, zu graben. Und um die vereinzelt tiefer wachsenden Knollen zu heben.
Kartoffeln mit grünen Stellen habe ich keine! Als ich früher noch anhäufelte, waren immer sehr viele mit grünen Stellen dabei.
Nach der Ernte kümmere ich mich weiter um den Boden...
Erinnert ihr euch noch an den vergangenen Beitrag mit der Möhren und Zwiebelernte? Die abgeerntete Fläche habe ich mit dem ausgerissenen Unkraut und Gemüselaub gemulcht. Auf den Mulch habe ich einfach Senfsamen gesät. Mit der Brause einmal bewässert, daß die Samen etwas runter rutschen und das war's. Jetzt keimt ein schöner Senfteppich, den ich dann wieder abhacken und als Mulchschicht für den Winter verwenden kann.
... und ein lebendiger, gesunder und natürlicher Boden kann selbst todgeweihte Pflanzen retten
Und noch eine Erinnerungsfrage. Vor einen paar Beiträgen zeigte ich Fotos von den absolut kaputten und von Erdflöhen durchlöcherten Blaukrautpflanzen. Die hätten damals eigentlich schon geerntet werden müssen. Aber sie hatten ja nicht einmal ein geschlossenes Zentrum und schon gleich keinen Kopf.
Mulchen (gesunder und lebender Boden!), Neemöl-Spritzen und Bewässerung wieder in Gang bringen (damals im August) sowie kühlere Temperaturen haben ihn wieder belebt. Die kaputten Blätter sind abgefallen und neue haben sich gebildet. Ein oder zwei Pflanzen bilden nun Köpfe und ich kann doch noch etwas ernten. Ist das nicht sagenhaft? Man muss der Natur nur geben, was sie braucht und schon läuft es.
Auch der Butterkohl, der schon hätte im Frühsommer geerntet werden sollen, kommt jetzt in die "Pötte".
Sie reifen jetzt langsamer, aber sie reifen und reifen. Morgen wird wieder verarbeitet.
Ins Gewächshaus komme ich schon gar nicht mehr hinein, so zugewuchert ist es. Bald ist aber Schluß und es wird aufgeräumt.
... schließlich stehen die nächsten Gewächshausbewohner schon in den Startlöchern.
Die ersten Winterkopfsalate sind am Wachsen. Sie werden nach den Tomaten die nächsten Monate dort verbringen. Wie das dann im Frühjahr (Anfang März) aussieht, könnt ihr euch HIER noch mal ansehen.
Und doch habe ich EINEN Mineraldünger (Kunstdünger) im Einsatz
Ein unspektakuläres Foto ist das Folgende. Ein Zitronenbusch im Kübel. Nichts besonderes? Oh doch, das könnt ihr euch ja denken, wenn ich hier davon berichte.
Seit dem Winter gieße ich die Zitruspflanzen mit flüssigem Calciumdünger (wie er auch bei Blütenendfäule für Tomaten verwendet wird). Ich verwende ansonsten keine Mineraldünger und lehne das ab. Ausnahme ist so ein Mangelfall, wie ihn die Zitrusgewächse hier im Garten von Anfang an haben und mir eines nach dem anderen kaputt ging. Egal welche Erde, welcher Dünger. Speziell für Zitrusgewächse oder aus dem Garten. Nach kürzester Zeit werden die Blätter hellgrün, dann noch heller und noch heller. Die Pflanzen gehen ein.
Ich las, dass Zitruspflanzen entgegen aller gängigen Ratschläge, unbedingt das Calcium (Kalk im Wasser) brauchen. Scheinbar ist das in unserem Brunnenwasser nicht enthalten. Damals, vor meinem Umzug hier her hatte ich keinen Probleme mit der Zitrone. Seit wir hier sind, kränkelt sie und ich hätte sie schon beinahe verloren.
Und jetzt? Sattgrüne Neuaustriebe. Ältere Blätter sind wieder grün geworden. Ganz alte und hellgelbe hat der Baum abgestoßen. So schön grün sah ich ihn nun seit Jahren nicht mehr.
Calciumdünger und Brennesseljauche. Diese Beiden, vor allem glaube ich, das Calcium, haben ihn gerettet. Wer also auch derartige Probleme mit seinen blassen Zitrusgewächsen hat, sollte sich so einen Calcium (nicht Kalium!!!!) Spezialdünger besorgen. Zwei weitere Zitruspflanzen erholen sich in der gleiche Art und Weise. Dieser Busch hier ist also kein Einzelfall oder eine Ausnahme!
Herbstimpressionen mit Frosch
Bevor ich mich für dieses Mal wieder verabschiede, noch ein Blick ins Staudenbeet vor dem Gemüsegarten.
Meine Lieblingsdahlie hier mit den letzten Blüten der Clematis und der gelben Schafgarbe.
Und ganz zum Schluß, weil es mit dem Blasenstrauch letztes Mal so wundervoll geklappt hat, wieder eine Frage an die Fachleute unter uns. Im Garten wimmelt (ja wimmelt) es nur so von Laubfröschen. Dieser Geselle hier allerdings ist kein Laubfrosch. Dafür aber ein treuer und unaufgeregter Bewohner des Gemüsegartens. Jeden Tag hüpft er mir über den Weg. Kann mir jemand sagen mit wem ich es hier zu tun habe? Der ist ein ganz schöner Brocken, was man im Foto (Handy und auch noch Zoom nicht so richtig sieht). Wenn ich so auf meinen Schreibtisch schaue, fällt mir auf, dass er mindestens die Größe meiner Computer-Maus hat, wenn diese Info weiter hilft.