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Channel: Achimsgarten - der Selbstversorger- und Garten-Blog
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Bei dem Wetter bleibt der Selbstversorger lieber in der Küche, aber nicht den ganzen Tag...

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Juhu, der erste Schnee in diesem Monat. Oder? Ach ne, gejubelt wird dafür ja nur im Dezember. Trotzdem wehen heute den ganzen Vormittag kleine Schneeflöckchen durch die Luft. Klar, sie bleiben nicht liegen. Wie aber das Wetter allgemein dabei ist, seht ihr ja dann auf den Fotos. 3°C und alles grau in grau.

Eigentlich wäre heute, am Samstag, wieder einmal ein langer Gartentag angebracht. Bei der ganzen Trostlosigkeit draußen, bleibe ich aber lieber erst einmal in der Wohnung und lasse den Tag ruhig angehen. Ich backe mein Brot in aller Ruhe. Wahrscheinlich deswegen ist es auch ganz herrlich gelungen. Und ich probiere einen neuen Kuchen. Es ist nichts aufregendes. Ein Rührkuchen mit Kirschen aus der Gefriertruhe. Ich freue mich jedes Mal, von unseren wunderbaren Vorräten im Keller, die wir letzten Sommer und Herbst angesammelt haben, etwas zu verwenden.

Für mich als Hobby-Selbstversorger mit Leib und Seele ist es noch immer ein Vergnügen mein Repertoir an Koch- und auch Backrezepten aufzubauen. Klar probiere ich - zum Leidwesen meines Mannes - immer wieder neue Rezepte aus.  Doch mit der Zeit kristallisieren sich auch mehr und mehr bestimmte Basisrezepte heraus. Das sind einfache Alltagsrezepte. Gerne schmökere ich dazu in den Büchern zur Reste-Verwertung in der Küche oder "Standard-Kochbüchern" wie dem "Bayrischen Kochbuch". Hier findet und erlernt man durch das Nachkochen all die ganz normalen Möglichkeiten, aus Grundnahrungsmitteln köstliche und gesunde Speisen zu bereiten. So, wie es eben früher noch Gang und Gäbe war. Durch die vielen Convenience-Produkte, Konserven und Fertiggerichte wird das fast  vollkommen verlernt. Noch dazu kommt die traurige  Tatsache, daß wir in Deutschland kaum Wert auf unser Essen legen und auf das, woraus es besteht.

Spaßeshalber studiere ich immer wieder die Zutatenlisten auf solchen Nahrungsmitteln. Ich amüsiere mich über die mittlerweile kaum mehr überblickbare Vielfalt der Tütchen mit dem Aufdruck ".....fix für .....". Ich sehe Mütter, die sich ganze Sortimente davon in den Einkaufswagen legen. Und ich wundere mich, wo sie das Geld dafür her nehmen. Im Ernst. Habt ihr schon einmal auf die Zutatenangaben geblickt? Zuallererst bei diesen Tütchen ist Stärke drin. Zum einen, daß überhaupt eine nennbare Masse enthalten ist, und zum  anderen, daß eben die Speisen etwas abgebunden werden. Etliche künstliche Zutaten sind enthalten. Schließlich auch noch Gewürze und wie ich feststellen mußte nicht einmal mehr Salz. Nein, sogar hier gibt es künstlichen Ersatz. Irgendein Natrium oder ein Chlorid war drin. Kein Natriumchlorid, was eben Kochsalz ist. Igitt, wenn nun auch schon ganz normales Salz nicht mehr da rein kommt. Jedenfalls ist keine  geheimnisvolle Zutat drinnen, die einen zum Kauf verleiten könnte und ohne die man eben dieses Gericht daheim nicht hinbekäme. Im Gegenteil, die enthaltenen wesentlichen Zutaten (Stärke, Gewürze und Salz) sollte man doch eigentlich in jedem Haushalt finden. Zu günstigeren Preisen eingekauft!

Aber, da bin ich wieder bei meinem für einen Selbstversorger interessanten Thema, das einfache normale Kochen. Das wurde verlernt oder nie gelernt. Pfannkuchenteig in der Kunststoffflasche, Milchreis in der Tüte, Kaiserschmarren in der Tüte, Pizzabrötchen (ein klassisches Resteessen) vorgefertigt und tiefgefroren. Das sind doch alles so einfache Sachen! Sie kosten halt auf diese Art und Weise mehr, produzieren mehr Müll und enthalten mehr nicht ganz so gesunde Zutaten. Die Hersteller verdienen dabei auch mehr, das wollen wir nicht vergessen. Aber warum gönnen wir diesen Herstellern, die uns ungesundes und künstliches Essen liefern, das Mehr an Einnahmen? Den Landwirten und Gärtnern, die uns mit guten und wertvollen Lebensmitteln wie Milch, Fleisch, Gemüse und Obst versorgen sollten, gönnen wir es nicht. Da ist immer alles zu teuer.

Klar bin auch ich kein Heiliger beim Lebensmittelkauf. Durch mein Hobby zu kochen und möglichst viel  dafür selbst anzubauen und zu verwerten, hoffe ich natürlich meine Bilanz zu verbessern. Auch muß ich sagen, daß wir bei dem was zugekauft wird doch immer mehr die vielen Berichte und Artikel zu dem Thema berücksichtigen.

Nun bin ich aber ein wenig von dem abgekommen, was ich zu dem Kuchen, der übrigens sehr lecker wurde, schreiben möchte.

Ein wenig grinsen muß ich gerade doch. Warum schreibe ich über den Kuchen? Weil ich endlich einmal eine Backmischung ausprobiert habe. Nein! Ich weiß sehr wohl, worüber ich mich gerade etwas schnippisch ausgelassen habe. Über Fertigmischungen. Wer mich aber kennt,  weiß bestimmt, daß ich natürlich keine Mischung fertig gekauft habe. Ich habe sie mir selbst gemischt. Mehl, Zucker, Vanille, Stärke und Backpulver. Alles gut vermischt und in einem großen Behälter aufbewahrt.

Will man gerade backen, nimmt man von dieser Mischung einen Teil, gibt Butter, Eier und Milch frisch dazu. Kurz verrühren und schon kann der Teig in die Form. Immer wieder lese ich von solchen Vorratsmischungen. Heute, da das Wetter mich eher im Haus hält, habe ich es probiert. Auf den Kuchen in der Springform kommen die erwähnten angetauten Herz-Kirschen vom letzten Sommer. Ein Traum von einem sehr schnellen Kuchen. Und ich weiß, was drin ist. Ich brauche keine Zauberzutaten in einer gekauften Mischung, die dann natürlich auch umgerechnet deutlich teurer wäre. Ganz abgesehen von ganz fertig gekauftem Kuchen für eine Kaffeetafel.

Und: genauso wie mein Selbstversorgerhobby genieße ich unser Leben am Land. Hier ist es gottseidank noch üblich, zu den ganzen Festen vom Geburtstag bis zum Dorf- oder Vereinsfest Kuchen richtig selbst zu backen. Und was da alles aufgetischt wird. So brauche auch ich immer wieder einmal rasch einen Kuchen. Für spontanen Kaffeebesuch daheim, ist das mein künftiges  Rezept. Und so variabel. Ich freue mich schon darauf im Sommer frische Himbeeren zu verwenden, Johannisbeeren oder Äpfel. Ich bin gewappnet für  kurzfristigen  Besuch. Und weil ich gerade im Sommer lieber im Garten bin, als am Herd zu stehen, ist das eine ideale Angelegenheit.


Der Kuchen ist also fertig. Mittlerweile duftet auch das ganze Haus nach frisch gebackenem Brot und das Schneegestöber ist zu Ende.

Ich ziehe mich also warm an, schnappe mir den verständnislos blinzelnden Hund und gehe in den Garten.

Die Vogelhäuschen müssen noch ausgeräumt werden. Bald fangen die Meisen wieder an mit dem Nestbau.

Meisennistkasten im Walnußbaum (c) by Joachim Wenk
Meisenwohnung - im Sommer umrankt von herrlichen Rosentrieben
mit lila Blütenbüscheln


Ganz überrascht bin ich, daß der Flieder schon dicke grüne Knospen hat. Der wird bald grün, wenn  es in den kommenden Tagen wieder frühlingshafter wird.

Die Korkenzieherhasel ist in voller Blüte. Gerade bei so trostlosem Wetter kommt ihr gelb der Blütenschwänzchen auch nicht richtig zur Geltung. Bald ist doch Ostern. So sorge ich eben selbst für Farbe im Garten. Wenn ich die Ostereier jetzt nicht aufhänge, kann ich es auch gleich lassen. Farbe wirkt, muß ich feststellen. So sieht es gleich freundlicher aus.

blühende Korkenzieherhaselnuß (c) by Joachim Wenk
viel blüht noch nicht im Garten - die Korkenzieherhasel dagegen schon
bunte Ostereier am Strauch im Garten (c) by Joachim Wenk
trostlos das Wetter, aufmunternd die Ostereier


Die neuen Weinstöcke müssen jetzt auch wirklich in die Erde. Vielleicht kann ich das unter der Woche erledigen. Dafür ist es  mir heute zu ungemütlich und auch schon zu spät. Immerhin habe ich endlich einmal die beiden Reihen abgesteckt und markiert, wo die Pflanzen hinkommen sollen.

(c) by Joachim Wenk
warum wir unseren Weinberg "Bucher Weiherblick" nennen ist nun wohl klar

(c) by Joachim Wenk
da kommt schon einer zum Kontrollieren, was da so gemacht wird


So können wir Ort, Ausrichtung und Ausmaße in den nächsten Tage einmal auf uns wirken lassen. Wenn der Weinberg erst einmal fertig ist, kann man ihn schließlich nicht einfach wieder umpflanzen.

Die Pfosten mit den Drahtseilen werden wir dann im Laufe des Sommers setzen. Jetzt ist es wichtig, daß die Reben in die Erde kommen.

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