Dieses Jahr wird das vierte Jahr in meinem großen Garten am Land. Der Gemüsegarten ist dabei der Teil, der als erstes bewirtschaftet wurde. Dann fing ich an Staudenbeete anzulegen, auszubauen und zu bepflanzen. So langsam nimmt der Garten die Gestalt und das optische Erscheinen an, das ich mir vorstelle.
Dieses Jahr kann ich schon auf einige Erfahrungen zurück blicken. Erfahrungen, aus denen ich gelernt und die Konsequenzen gezogen habe. Es wird immer besser.
Dieses Jahr werden viele neue Stauden das erste mal blühen und gedeihen. Meine Ungeduld bringt mich schier um.
Dieses Jahr soll auch die Gemüseernte über einen noch längeren Zeitraum erfolgen. Das Gewächshaus steht, alles ist bereit zur Aussaat. Meine letztjährigen Erfahrungen lassen mich hoffen. Ein paar Wochen früher sollte die Aussaat stattfinden. Ich höre sie auch beinahe schon kratzen und rascheln, die Samen in ihren Tütchen . Sie wollen auch loslegen und ab in die Erde.
Nichts täte ich lieber als das. Nur ist das eben mit der Gärtnerei, will man sie natürlich betreiben , so eine Sache. Man ist abhängig vom gerade vorherrschenden Wetter und den Jahreszeiten. Genau die will ich auch immer leben und fühlen. Mich dem Rhythmus des steten Wechsels hingeben.
Warum nur ist es aber gerade jetzt so schwierig für mich, in diesen Rhythmus wieder einzuschwingen? Lang ist es schon Winter und ich freue mich so auf den Frühling. Aber die Natur hat eben ihre eigenen Vorstellungen, denen wir als Menschen ausgeliefert sind. Wir müssen uns nach ihr richten. Zumindest als Kleingärtner. Und sicher sollten wir als Menschheit insgesamt uns wieder mehr nach der Natur richten. Aber das ist wohl ein eigenes Thema.
Mich beschäftigt gerade noch immer das Wetter. Es bleibt - bis auf zwei Stunden am Sonntag Nachmittag - konsequent ruhig. Dummerweise heißt ruhig im Moment: zähester Hochnebel, absolut kein Sonnenlicht und Dauerfrost.
Zwei für die kleinen Frühjahrspflänzchen in den Saatschalen überlebensnotwendige Dinge sind damit von der Tagesordnung gestrichen. Sie hätten kein Licht und keine Wärme. Ich gebe mich geschlagen und nutze meine Erfahrungen. Die sagen mir, daß es absolut nichts bringt, jetzt seinen Kopf durchzusetzen und mit Heizung und künstlicher Beleuchtung als Hobbygärtner loszulegen. Die Qualität der so entstandenen Pflanzen wäre keine Gute und der Aufwand unverhältnismäßig hoch.
Ich will als Biogärtner und Selbstversorger mit der Natur gärtnern. Und so horche ich auf sie und meine innere Stimme. Die Arbeiten im Garten liegen auf Eis. Und das ist wörtlich zu nehmen!
Beim Blick aus dem Fenster oder - beim Gassigehen - in die Landschaft gefriert in mir auch die Lebenskraft. Ich laufe auf Sparflamme. Ein Schnupfen tut das Restliche. Tristesse wohin ich sehe und woran ich denke.
Aber dann blicke ich, weil heute eben mein freier Tag ist, in den Kalender, studiere meine Aussaattabelle und stelle etwas fest. Ich muß mich nicht sorgen! Noch ist nichts verloren. Auch die frühen Aussaaten von Lauch oder Salat, Radieschen oder Blumenkohl und Sellerie können noch die nächsten Wochen stattfinden. Noch ist Zeit für die zum Teil langsam wachsenden Gemüse.
Immerhin geht es denen wie mir. Jetzt würden sie nur noch langsamer wachsen. Sie würden nicht leben sondern kränkeln. Warte ich, bis die Sonne dauerhafter hervorkommt und das Thermometer wieder lebensfreundlichere Werte anzeigt, so werden auch sie mit der enormen Kraft des Frühlings dann kräftiger und schneller wachsen.
Ich nutze die freie Zeit, um mir noch einmal Gedanken über den Gemüsegarten zu machen. Ein Plan, was ich wohin pflanzen werde, liegt vor bereits vor. Der muß aber nochmals überdacht werden.
Aufgegeben habe ich das Vorhaben, genau für jede Reihe zu planen, wann dort was wachsen soll. Also zum Beispiel nach dem ersten Salat dann vielleicht Brokkolie oder Möhren? Das ist ein enormer Aufwand, der dann im Laufe des Jahres ständig über den Haufen geworfen wird. Mal wächst etwas langsamer als geplant, mal wächst wieder ein anderes Gemüse garnicht und die Reihe bleibt frei. Dann habe ich wieder mehr Pflänzchen vorgezogen als Platz bereit steht. Die wandern dann dorthin, wo eben noch ein Fleckchen Erde frei ist. Es kommt hier immer anders als ich geplant habe. Darum plane ich ich nur noch in größeren Zusammenhängen.
Der Gemüsegarten besteht aus vier dreieckigen Beeten und dem Schneckenzaunbeet. In letzterem werden die ganz stark von den Schnecken bedrohten Kulturen gezogen. Salate, Kohlrabi, Radieschen, Rettich oder Möhren gehören dazu.
In einem Dreieck stehen immer Kartoffeln im anderen Tomaten. Dann habe ich noch Wurzelgemüse wie Meerrettich oder Pastinaken. Auch Erbsen, Bohnen oder Kürbisse müssen ihren Platz bekommen. So plane ich einfach nur noch, in welchem Dreieck was steht, damit ein wenig Fruchtfolge eingehalten wird. Schwierig ist auch die Tatsache, daß so viele Kulturpflanzen Kreuzblüter sind. Alle Kohlsorten, Radieschen, Rukola, Rettich alles die selbe Familie. Kartofffeln dürfen natürlich auch nicht mehrere Jahre auf dem selben Platz gebaut werden.
Im Laufe des Jahres füllen sich dann die Reihen mit dem Gemüse, das gerade dran ist. Nur für manche Gewächse wie Tomaten, Erbsen und Bohnen die ja ein Stützgerüst brauchen, oder der Meerrettich, der das komplette Gartenjahr die Reihen belegt, lege ich gleich fest, wo sie stehen werden.
Das ist nun auch geschehen. Ich bin beruhigt, wieder etwas gemacht zu haben und warte einfach ungeduldig aber verständnisvoll weiter. Irgendwann ist noch immer Frühling geworden.
Eine witzige Pflanze in meinem Garten beobachte ich nun allerdings schon seit einigen Jahren. Es ist ein Rose. Die kann es im Frühjahr nie erwarten, bis es losgeht. Auch heuer wieder, egal wie kalt und trist es ist, fängt sie bereits an zu treiben. Sie hat eine unbeschreiblich unbändige Lebenskraft und Triebfreude in sich. 5-6 Meter Längenwachstum im Jahr müssen ja auch irgendwie bewältigt werden. Und wenn ihr nun besorgt seid, daß die zarten jungen Knospen doch sicher erfrieren, kann ich euch beruhigen. Bisher sind sie noch nie erfroren. Nicht an dieser Rose.
Es ist eine Ramblerrose, Pauls Himalayan Musk heißt sie. Die Triebe hängen mittlerweile schon sehr romantisch aus den Zweigen des Walnußbaumes. Im Juni ist dann alles weiß. So wie jetzt auch in der Landschaft. Nur dann kommt das Weiß von den unzähligen Blütenblättern dieser wunderbaren Rose.
Dieses Jahr kann ich schon auf einige Erfahrungen zurück blicken. Erfahrungen, aus denen ich gelernt und die Konsequenzen gezogen habe. Es wird immer besser.
Dieses Jahr werden viele neue Stauden das erste mal blühen und gedeihen. Meine Ungeduld bringt mich schier um.
Dieses Jahr soll auch die Gemüseernte über einen noch längeren Zeitraum erfolgen. Das Gewächshaus steht, alles ist bereit zur Aussaat. Meine letztjährigen Erfahrungen lassen mich hoffen. Ein paar Wochen früher sollte die Aussaat stattfinden. Ich höre sie auch beinahe schon kratzen und rascheln, die Samen in ihren Tütchen . Sie wollen auch loslegen und ab in die Erde.
Nichts täte ich lieber als das. Nur ist das eben mit der Gärtnerei, will man sie natürlich betreiben , so eine Sache. Man ist abhängig vom gerade vorherrschenden Wetter und den Jahreszeiten. Genau die will ich auch immer leben und fühlen. Mich dem Rhythmus des steten Wechsels hingeben.
Warum nur ist es aber gerade jetzt so schwierig für mich, in diesen Rhythmus wieder einzuschwingen? Lang ist es schon Winter und ich freue mich so auf den Frühling. Aber die Natur hat eben ihre eigenen Vorstellungen, denen wir als Menschen ausgeliefert sind. Wir müssen uns nach ihr richten. Zumindest als Kleingärtner. Und sicher sollten wir als Menschheit insgesamt uns wieder mehr nach der Natur richten. Aber das ist wohl ein eigenes Thema.
Mich beschäftigt gerade noch immer das Wetter. Es bleibt - bis auf zwei Stunden am Sonntag Nachmittag - konsequent ruhig. Dummerweise heißt ruhig im Moment: zähester Hochnebel, absolut kein Sonnenlicht und Dauerfrost.
Zwei für die kleinen Frühjahrspflänzchen in den Saatschalen überlebensnotwendige Dinge sind damit von der Tagesordnung gestrichen. Sie hätten kein Licht und keine Wärme. Ich gebe mich geschlagen und nutze meine Erfahrungen. Die sagen mir, daß es absolut nichts bringt, jetzt seinen Kopf durchzusetzen und mit Heizung und künstlicher Beleuchtung als Hobbygärtner loszulegen. Die Qualität der so entstandenen Pflanzen wäre keine Gute und der Aufwand unverhältnismäßig hoch.
Ich will als Biogärtner und Selbstversorger mit der Natur gärtnern. Und so horche ich auf sie und meine innere Stimme. Die Arbeiten im Garten liegen auf Eis. Und das ist wörtlich zu nehmen!
Beim Blick aus dem Fenster oder - beim Gassigehen - in die Landschaft gefriert in mir auch die Lebenskraft. Ich laufe auf Sparflamme. Ein Schnupfen tut das Restliche. Tristesse wohin ich sehe und woran ich denke.
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Februar-Tristesse |
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Februar-Tristesse |
Aber dann blicke ich, weil heute eben mein freier Tag ist, in den Kalender, studiere meine Aussaattabelle und stelle etwas fest. Ich muß mich nicht sorgen! Noch ist nichts verloren. Auch die frühen Aussaaten von Lauch oder Salat, Radieschen oder Blumenkohl und Sellerie können noch die nächsten Wochen stattfinden. Noch ist Zeit für die zum Teil langsam wachsenden Gemüse.
Immerhin geht es denen wie mir. Jetzt würden sie nur noch langsamer wachsen. Sie würden nicht leben sondern kränkeln. Warte ich, bis die Sonne dauerhafter hervorkommt und das Thermometer wieder lebensfreundlichere Werte anzeigt, so werden auch sie mit der enormen Kraft des Frühlings dann kräftiger und schneller wachsen.
Ich nutze die freie Zeit, um mir noch einmal Gedanken über den Gemüsegarten zu machen. Ein Plan, was ich wohin pflanzen werde, liegt vor bereits vor. Der muß aber nochmals überdacht werden.
Aufgegeben habe ich das Vorhaben, genau für jede Reihe zu planen, wann dort was wachsen soll. Also zum Beispiel nach dem ersten Salat dann vielleicht Brokkolie oder Möhren? Das ist ein enormer Aufwand, der dann im Laufe des Jahres ständig über den Haufen geworfen wird. Mal wächst etwas langsamer als geplant, mal wächst wieder ein anderes Gemüse garnicht und die Reihe bleibt frei. Dann habe ich wieder mehr Pflänzchen vorgezogen als Platz bereit steht. Die wandern dann dorthin, wo eben noch ein Fleckchen Erde frei ist. Es kommt hier immer anders als ich geplant habe. Darum plane ich ich nur noch in größeren Zusammenhängen.
Der Gemüsegarten besteht aus vier dreieckigen Beeten und dem Schneckenzaunbeet. In letzterem werden die ganz stark von den Schnecken bedrohten Kulturen gezogen. Salate, Kohlrabi, Radieschen, Rettich oder Möhren gehören dazu.
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Plan Gemüsegarten - so oder so ähnlich wir es werden |
In einem Dreieck stehen immer Kartoffeln im anderen Tomaten. Dann habe ich noch Wurzelgemüse wie Meerrettich oder Pastinaken. Auch Erbsen, Bohnen oder Kürbisse müssen ihren Platz bekommen. So plane ich einfach nur noch, in welchem Dreieck was steht, damit ein wenig Fruchtfolge eingehalten wird. Schwierig ist auch die Tatsache, daß so viele Kulturpflanzen Kreuzblüter sind. Alle Kohlsorten, Radieschen, Rukola, Rettich alles die selbe Familie. Kartofffeln dürfen natürlich auch nicht mehrere Jahre auf dem selben Platz gebaut werden.
Im Laufe des Jahres füllen sich dann die Reihen mit dem Gemüse, das gerade dran ist. Nur für manche Gewächse wie Tomaten, Erbsen und Bohnen die ja ein Stützgerüst brauchen, oder der Meerrettich, der das komplette Gartenjahr die Reihen belegt, lege ich gleich fest, wo sie stehen werden.
Das ist nun auch geschehen. Ich bin beruhigt, wieder etwas gemacht zu haben und warte einfach ungeduldig aber verständnisvoll weiter. Irgendwann ist noch immer Frühling geworden.
Eine witzige Pflanze in meinem Garten beobachte ich nun allerdings schon seit einigen Jahren. Es ist ein Rose. Die kann es im Frühjahr nie erwarten, bis es losgeht. Auch heuer wieder, egal wie kalt und trist es ist, fängt sie bereits an zu treiben. Sie hat eine unbeschreiblich unbändige Lebenskraft und Triebfreude in sich. 5-6 Meter Längenwachstum im Jahr müssen ja auch irgendwie bewältigt werden. Und wenn ihr nun besorgt seid, daß die zarten jungen Knospen doch sicher erfrieren, kann ich euch beruhigen. Bisher sind sie noch nie erfroren. Nicht an dieser Rose.
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Paul's Himalayan Musk - die Ramblerrose treibt bereits |
Es ist eine Ramblerrose, Pauls Himalayan Musk heißt sie. Die Triebe hängen mittlerweile schon sehr romantisch aus den Zweigen des Walnußbaumes. Im Juni ist dann alles weiß. So wie jetzt auch in der Landschaft. Nur dann kommt das Weiß von den unzähligen Blütenblättern dieser wunderbaren Rose.