Heute ist er da, der Totensonntag. Seinem Namen macht er wirklich alle Ehre. Noch kälter als Gestern, noch nebliger als Gestern und noch dunkler als gestern ist es. Ein Tag zum Erschauern und Gruseln, zum Zurückziehen und ausruhen.
Und genau so läuft der Tag im Großen und Ganzen bei uns auch ab.
Zuerst kommt aber noch Besuch, der unser Essen bei uns für alle selbst kocht. In Gartenangelegenheiten bin ich die Tage voll und ganz vertieft in den Samenkatalog von Bingenheim und meine Aufzeichnungen der Saison 2014.
Gemeinsames Kochen
Scheußlich kalt bei nur 3°C und üblem Niese-Nebel hat es heute morgen.
Normalerweise graust es mir da ja schon immer, mit dem Hund hinausgehen zu müssen, während Volker noch in der warmen Stube ist. Heute allerdings möchte ich nicht mit ihm tauschen. Seine Arbeit ist es, die Karpfen zu schlachten, die wir zu Mittag verspeisen wollen. Weil er das auch draußen macht, muß auch er sich heute wirklich warm anziehen.
Später dann kommt die Schwägerin und die Karpfen werden zubereitet. Eine Panade umgibt sie, bevor sie in das heiße Fett der Friteuse wandern. Die steht gottseidank vor dem Haus und nicht im Haus.
Für die Nicht-Karpfenesser werden Fischstäbchen gebraten, der Kartoffelsalat und grüne Salat stehen bereit. Rasch noch eine Nachspeise zaubern und schon können die mittlerweile im Hüttenzauber wartenden restlichen Familienmitglieder verköstigt werden.
Gemütlich warm ist es in unserem neuen Hüttenzauber. Dafür haben wir allerdings auch bereits zwei Stunden vor unserer Zusammenkunft anfangen müssen, den Ofen zu feuern. Jetzt liegt der Hund ausgestreckt auf dem Teppich und wartet auf die Dinge die da übrig bleiben könnten. Wir anderen schlemmen gemeinsam unsere Karpfen, die wir vergangenes Wochenende auch gemeinsam gefischt haben. So genießen wir nun die Früchte unserer Arbeit aus dem Projekt Hüttenzauber und der Karpfenaufzucht. Ein schönes Gefühl ist das.
Nachdem die Küche dann wieder auf Fordermann gebracht ist und ich meine gestern wirklich noch fertiggestellten Christstollen zum Lagern weggeräumt habe, beginnt der sehr entspannte Teil des Tages.
Gut vorbereitet in die Gemüsesaison 2015
Ich fahre fort in meiner Gemüsegartebetrachtung der Saison 2014. Meinen doch noch zu spärlichen Aufzeichnungen und Erinnerungen versuche ich zu entnehmen, welche Sorten und welches Gemüse gut gelungen waren und welches als Reinfall zu bezeichnen ist und nicht wieder angebaut wird.
Die Frühkartoffel "Orla" wird nächstes Jahr nicht mehr dabei sein. Auch wenn sie die höchste Resistenz gegen Krautfäule und Schorf hat. Sie schmeckt einfach zu neutral, oder eher nach garnichts. Dafür wird nur noch die "Galactica" angebaut, die mich wesentlich mehr überzeugte.
Zucchini glaube ich werde ich vielleicht auch nicht anbauen. Dafür nehme ich einmal wieder den noch aus frühen Kindheitstagen bekannten Ufo-Kürbis "Pattison Custard White" . Ich entsinne mich, daß der ganz gut geschmeckt hatte. Zudem ist die Form der Früchte einfach so schön.
Nicht mehr nehmen werde ich auch die Schlangengurke "Arola". Viel gerühmt und ein angeblich umwerfendes Gurkengeschmackserlebnis. Ich hatte sie im Gewächshaus und sie hat reichlich getragen. Allerdings waren die Früchte von klein auf nur ein Produkt aus riesigen Kernen und dicker Schale. Eigentlich kein Fruchtfleisch war an ihnen zu finden. Es ist doch eher unangenehm im Mund, wenn man statt Gurkensalat nur "Kerne in Gelee" zerbeißt. Da muß es noch andere Sorten geben, die mir besser zusagen.
Wieder ins Gewächshaus kommt auf alle Fälle die Tomate "Tica" die so schöne gleichmäßige und wohlschmeckende Früchte brachte. Auch die lila Kohlrabi "Azur Star" war rund ums Jahr ein großer Erfolg und steht wieder auf der Liste.
Neu wird sein der Neuseeländer-Spinat, den ich unbedingt als Blattlieferant nach dem Spinat und der Melde testen will. Und ich habe einen dunkel blaugrünen Grünkohl oder eben Federkohl gesehen, der auch in wärmern Regionen wächst und keinen Frost vor dem Verzehr benötigt. "Nero di Toscana" heißt er. Bei mir ist es normalem Kohl auch zu warm. Vielleicht wächst der toscanische Kohl in meinem Gemüsegarten besser. Einen Versuch ist es wert, da er auch optisch sehr ansprechend aussieht.
Ich gehe meine selbst erstellte Aussaatliste in alphabetischer Reihenfolge durch. Bis zum Buchstaben "K" bin ich schon gekommen. Bis hierhin weiß ich schon sicher, welche Sorten gesät werden. Die restlichen Buchstaben folgen jetzt so nach und nach.
Es ist toll immer mehr von den eigenen Erfahrungen im Gemüse-Garten profitieren zu können. Dabei helfen wirklich die Aufzeichnungen aus dem laufenden Jahr. Wann habe gesät und gepflanzt und geerntet. Was ist mir an der Sorte aufgefallen, wie hat das Ergebnis geschmeckt? Gab es Krankheiten oder ist es erst garnicht gewachsen. Genau das letztgenannte machen bei mir Rüben. Dabei ist es egal ob Mairüben oder Steckrüben. Das habe ich dieses Jahr zum letzten Mal versucht! So kristallisieren sich so nach und nach die persönlichen Lieblingssorten heraus und werden dann zu liebgewonnenen Begleitern durch die Jahre.
Nächstes Jahr werde ich noch gewissenhafter gerade die Säh-, Pikier- und Auspflanzzeiten oder das Erntefenster notieren. Das ist wichtig für den Ablauf im kommenden Jahr. Gerade wenn wie bei manchen Kohlsorten auf den Tüten und im Katalog nur steht, wann sie gepflanzt werden sollen. Das nützt mir nicht allzu viel, wenn ich mit den Samen in der Hand vor meinen Topfplatten stehe und überlege, wie lang wohl die Vorkultur ist, bis zum Pflanzen. Soll ich schon sähen oder nicht. Dass genau diese Zeiten von Bedeutung sind, habe ich auch im eigenen Garten erfahren. Zu früh im Sommer sähen oder zu spät im Herbst pflanzen kann die Ernte total vermiesen oder verhindern. Daher ernte ich diesen Winter keinen Rosenkohl, obwohl etliche Pflanzen, zu spät gepflanzt, im Beet stehen Viele Röschen haben sie angesetzt, die aber nicht mehr wachsen konnten. Also muß ich hier wirklich auch eigene Werte notieren. Ein Vorsatz für 2015.
Mittlerweile ist es längst dunkel. Das Wochenende geht zu Ende und ich freue mich jetzt auf einen gemütlichen Abend am Stammtisch. Lockere Unterhaltung über wichtige Dinge, die die Welt bewegen, gutes Essen und leckeres Bier. Uns geht es doch einfach gut. Und das ist ein sehr befriedigendes Resumee aus diesem Tag und dem neblig-schaurigen Totensonntags-Wochenende.
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nebliger Totensonntag |
Und genau so läuft der Tag im Großen und Ganzen bei uns auch ab.
Zuerst kommt aber noch Besuch, der unser Essen bei uns für alle selbst kocht. In Gartenangelegenheiten bin ich die Tage voll und ganz vertieft in den Samenkatalog von Bingenheim und meine Aufzeichnungen der Saison 2014.
Gemeinsames Kochen
Scheußlich kalt bei nur 3°C und üblem Niese-Nebel hat es heute morgen.
Normalerweise graust es mir da ja schon immer, mit dem Hund hinausgehen zu müssen, während Volker noch in der warmen Stube ist. Heute allerdings möchte ich nicht mit ihm tauschen. Seine Arbeit ist es, die Karpfen zu schlachten, die wir zu Mittag verspeisen wollen. Weil er das auch draußen macht, muß auch er sich heute wirklich warm anziehen.
Später dann kommt die Schwägerin und die Karpfen werden zubereitet. Eine Panade umgibt sie, bevor sie in das heiße Fett der Friteuse wandern. Die steht gottseidank vor dem Haus und nicht im Haus.
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Karpfen paniert und gebacken |
Für die Nicht-Karpfenesser werden Fischstäbchen gebraten, der Kartoffelsalat und grüne Salat stehen bereit. Rasch noch eine Nachspeise zaubern und schon können die mittlerweile im Hüttenzauber wartenden restlichen Familienmitglieder verköstigt werden.
Gemütlich warm ist es in unserem neuen Hüttenzauber. Dafür haben wir allerdings auch bereits zwei Stunden vor unserer Zusammenkunft anfangen müssen, den Ofen zu feuern. Jetzt liegt der Hund ausgestreckt auf dem Teppich und wartet auf die Dinge die da übrig bleiben könnten. Wir anderen schlemmen gemeinsam unsere Karpfen, die wir vergangenes Wochenende auch gemeinsam gefischt haben. So genießen wir nun die Früchte unserer Arbeit aus dem Projekt Hüttenzauber und der Karpfenaufzucht. Ein schönes Gefühl ist das.
Nachdem die Küche dann wieder auf Fordermann gebracht ist und ich meine gestern wirklich noch fertiggestellten Christstollen zum Lagern weggeräumt habe, beginnt der sehr entspannte Teil des Tages.
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Christstollen für Weihnachten 2014 |
Gut vorbereitet in die Gemüsesaison 2015
Ich fahre fort in meiner Gemüsegartebetrachtung der Saison 2014. Meinen doch noch zu spärlichen Aufzeichnungen und Erinnerungen versuche ich zu entnehmen, welche Sorten und welches Gemüse gut gelungen waren und welches als Reinfall zu bezeichnen ist und nicht wieder angebaut wird.
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Gartenbuch, Samenkatalog und eigene Aufzeichnungen Vorbereitung für die Saison 2015 |
Die Frühkartoffel "Orla" wird nächstes Jahr nicht mehr dabei sein. Auch wenn sie die höchste Resistenz gegen Krautfäule und Schorf hat. Sie schmeckt einfach zu neutral, oder eher nach garnichts. Dafür wird nur noch die "Galactica" angebaut, die mich wesentlich mehr überzeugte.
Zucchini glaube ich werde ich vielleicht auch nicht anbauen. Dafür nehme ich einmal wieder den noch aus frühen Kindheitstagen bekannten Ufo-Kürbis "Pattison Custard White" . Ich entsinne mich, daß der ganz gut geschmeckt hatte. Zudem ist die Form der Früchte einfach so schön.
Nicht mehr nehmen werde ich auch die Schlangengurke "Arola". Viel gerühmt und ein angeblich umwerfendes Gurkengeschmackserlebnis. Ich hatte sie im Gewächshaus und sie hat reichlich getragen. Allerdings waren die Früchte von klein auf nur ein Produkt aus riesigen Kernen und dicker Schale. Eigentlich kein Fruchtfleisch war an ihnen zu finden. Es ist doch eher unangenehm im Mund, wenn man statt Gurkensalat nur "Kerne in Gelee" zerbeißt. Da muß es noch andere Sorten geben, die mir besser zusagen.
Wieder ins Gewächshaus kommt auf alle Fälle die Tomate "Tica" die so schöne gleichmäßige und wohlschmeckende Früchte brachte. Auch die lila Kohlrabi "Azur Star" war rund ums Jahr ein großer Erfolg und steht wieder auf der Liste.
Neu wird sein der Neuseeländer-Spinat, den ich unbedingt als Blattlieferant nach dem Spinat und der Melde testen will. Und ich habe einen dunkel blaugrünen Grünkohl oder eben Federkohl gesehen, der auch in wärmern Regionen wächst und keinen Frost vor dem Verzehr benötigt. "Nero di Toscana" heißt er. Bei mir ist es normalem Kohl auch zu warm. Vielleicht wächst der toscanische Kohl in meinem Gemüsegarten besser. Einen Versuch ist es wert, da er auch optisch sehr ansprechend aussieht.
Ich gehe meine selbst erstellte Aussaatliste in alphabetischer Reihenfolge durch. Bis zum Buchstaben "K" bin ich schon gekommen. Bis hierhin weiß ich schon sicher, welche Sorten gesät werden. Die restlichen Buchstaben folgen jetzt so nach und nach.
Es ist toll immer mehr von den eigenen Erfahrungen im Gemüse-Garten profitieren zu können. Dabei helfen wirklich die Aufzeichnungen aus dem laufenden Jahr. Wann habe gesät und gepflanzt und geerntet. Was ist mir an der Sorte aufgefallen, wie hat das Ergebnis geschmeckt? Gab es Krankheiten oder ist es erst garnicht gewachsen. Genau das letztgenannte machen bei mir Rüben. Dabei ist es egal ob Mairüben oder Steckrüben. Das habe ich dieses Jahr zum letzten Mal versucht! So kristallisieren sich so nach und nach die persönlichen Lieblingssorten heraus und werden dann zu liebgewonnenen Begleitern durch die Jahre.
Nächstes Jahr werde ich noch gewissenhafter gerade die Säh-, Pikier- und Auspflanzzeiten oder das Erntefenster notieren. Das ist wichtig für den Ablauf im kommenden Jahr. Gerade wenn wie bei manchen Kohlsorten auf den Tüten und im Katalog nur steht, wann sie gepflanzt werden sollen. Das nützt mir nicht allzu viel, wenn ich mit den Samen in der Hand vor meinen Topfplatten stehe und überlege, wie lang wohl die Vorkultur ist, bis zum Pflanzen. Soll ich schon sähen oder nicht. Dass genau diese Zeiten von Bedeutung sind, habe ich auch im eigenen Garten erfahren. Zu früh im Sommer sähen oder zu spät im Herbst pflanzen kann die Ernte total vermiesen oder verhindern. Daher ernte ich diesen Winter keinen Rosenkohl, obwohl etliche Pflanzen, zu spät gepflanzt, im Beet stehen Viele Röschen haben sie angesetzt, die aber nicht mehr wachsen konnten. Also muß ich hier wirklich auch eigene Werte notieren. Ein Vorsatz für 2015.
Mittlerweile ist es längst dunkel. Das Wochenende geht zu Ende und ich freue mich jetzt auf einen gemütlichen Abend am Stammtisch. Lockere Unterhaltung über wichtige Dinge, die die Welt bewegen, gutes Essen und leckeres Bier. Uns geht es doch einfach gut. Und das ist ein sehr befriedigendes Resumee aus diesem Tag und dem neblig-schaurigen Totensonntags-Wochenende.