"Schreibst du gar nichts mehr in deinem Blog? Dein letzter Beitrag ist ja schon so lange her!"
Oh weh, solche Fragen kommen schon? Und tatsächlich ist da ja auch noch das Winterbild mit Schnee. Ich habe tatsächlich schon, für mich, sehr lange nichts mehr von mir gegeben. Schuld ist aber auch dieser Winter. Da kam er noch einmal ganz heftig zurück. Extreme Kälte und Eiswind für zwei Wochen. Da hatte mich meine Gartenlust, die noch immer im Winterschlaf war, so gar nicht gepackt. Wozu auch, man hätte sowieso nichts im Garten machen können. Sogar das Sähen von Gemüse musste noch bleiben. Im Haus ist es zu warm und viel zu dunkel. Im Gewächshaus dagegen viel zu kalt.
Nicht zu kalt war es meinem Winterkopfsalat. Waren draußen -15°C blieb es innen, unter drei Lagen Vlies und den Solarschläuchen die meiste Zeit des Tages frostfrei. Nur der Salat an der Außenwand hatte ein paar Frostflecken. Jetzt ist es wärmer und ich habe die Vliesauflagen entfernt. Der Salat braucht Licht zum Wachsen. Durch die Stegdoppelplatten mit ihren Algen und Winterdreck kommt das schon gedämpft ins Gewächshaus. Die Vliesauflagen filtern weiteres Licht. Das ist nicht gut für den Salat.
Ich glaube, wir können bald den ersten ernten. Schaut doch mal, wie der Salat noch im Oktober ausgesehen hat: HIER sieht man ihn.
Weiter gibt es im Gewächshaus eben noch nichts. Kübelpflanzen ausräumen ist auch noch nicht drin. Letztes Jahr um diese Zeit waren schon alle draußen, was aber ja eigentlich zu früh ist. Die Quittung bekamen wir dann im April mit den Spätfrösten.
Meinen Granatapfel und einen Oleander habe ich schon mal ins Gewächshaus geräumt. Die können Frost vertragen, haben also so geschützt nichts zu Befürchten. Vielleicht sollte ich langsam noch ein paar Kübel mit zum Beispiel Rosmarin, den großen Oleander oder den Mammutbaum ins Gewächshaus räumen. Das beruhigt das Gewissen, endlich im Garten etwas zu machen und tut diesen robusten Pflanzen auch gut.
Schon seit dem Pflanzen im Herbst steht die Schale im Gewächshaus. Darin wachsen Elfenkrokus und Wildtulpen. Beides habe ich in die Blumenwiese gepflanzt und ein paar in die Schale, mit der Hoffnung, sie hier im Gewächshaus früher wachsen und natürlich eher blühen zu lassen.
In der Wiese kommen die Wildtulpen gerade aus der Erde. Die hier dürften bald blühen.
Als Vorbereitung für den Sommer im Gewächshaus wachsen im Heizungskeller bereits unter Kunstlicht die Paprika-Jungpflanzen. Heute habe ich noch Tomaten gesät.
Vor einiger Zeit habe ich diese Süßkartoffel ins Wasser gesteckt. Hoffentlich treibt sie, dachte ich mir. Vergangenes Jahr konnte ich keine pflanzen, weil nicht eine Knolle, die ich kaufte zu treiben begann. Diesmal holte ich eine aus dem Bioladen. Die Hoffnung, daß diese nicht irgendwie triebhemmend chemisch behandelt wurde, veranlasste mich dazu. Schließlich werden unsere normalen Kartoffeln ja auch mit Chemie behandelt, daß sie NICHT treiben. Vielleicht wird das bei Süßkartoffeln auch gemacht? Immerhin, diese hier treibt. Jetzt müssen die Triebe schön wachsen, werden dann abgetrennt und wieder ins Wasser gestellt. So wird aus jedem Trieb ein Ableger mit Wurzeln und ich habe aus einer Knolle mehrere Pflanzen. Die kommen ins Gewächshaus als Bodendecker unter die Tomaten. So der Plan jedenfalls.
Und so verbringe ich meine Zeit. Eigentlich sollte ich in den Garten und was machen. Aber irgendwie fällt der Anfang im Frühjahr schwer. Heute am Samstag muss aber was geschehen. Die Zeit rennt mir davon.
Aber erst mal einkaufen. Ausreden, um nicht raus zu müssen in den Garten, finden sich immer. Also ab ins Nachbardorf zum dortigen Metzger. Auf dem Weg dahin komme ich an unseren Weihern vorbei. Also mache ich kurz Halt und sehe nach dem Rechten.
Die Weiher mit Wasser drin, sind noch zugefroren.
Der Weiher ohne Wasser sieht auch eher trostlos aus. Hier wartet noch Arbeit. Der Mönch und der Vorlauf vor dem Mönch müssen instand gesetzt werden.
Ein paar Arbeiten hat Volker im Winter schon erledigt. Erlen gerodet. Die Stämme sind Brennholz und die Äste wandern seit Jahren auf unsere Totholz-Hecke. Und es sind noch immer Erlen an den Bachufern zu roden. Die Arbeit reißt eben nie ab.
Ach und die sind auch wieder da! Als wir damals vor vielen vielen Jahren die Weiher übernahmen, steckte ich in einen Streifen Wiese am Bach ein paar Packungen Krokus und Narzissen. Seither begrüßen sie uns in jedem Frühling wieder.
Dann Stehe auf dem Damm und lasse das Auge noch ein wenig in die Weite der fränkischen Landschaft schweifen. Was muss noch alles gemacht werden, bevor es dann plötzlich wieder heiß und Sommer ist. Und bis hier alles saftig Grün und zugewachsen aussieht.
Aber ich sollte doch etwas im Garten machen und nicht hier in der Landschaft stehen und sinnieren.
Also ab in den Garten.
Immerhin stehen hier ja auch Krokusse in der Wiese. Sind diese hier nicht allzu süß. Gepflanzt habe ich das so nicht (bewußt). Aber was für eine fotogene Gesellschaft.
Ok, ich bin ehrlich. Das Foto war ein paar Tage vorher aufgenommen.
Heute sieht die Wiese und die Krokusse mit Schneeglöckchen so aus. Gewachsen ist alles schon wieder. Mit 10 Grad ist es heute auch sehr angenehm draußen. Aber, es gibt ein Aber. Die fehlende Sonne und beständiger leichter Nieselregen, verleiten eben nicht unbedingt zur Gartenarbeit.
Gleich neben der Blumenwiese habe ich dann tatsächlich meine heutigen Gartenstunden verbracht. Das Mäuerchenbeet muß, wie die anderen Staudenbeete auch, dringend aufgeräumt werden. Schließlich treiben überall schon die Zwiebelpflanzen.
So lange noch Schnee darüber lag, was ja auch die wenigste Zeit im Winter der Fall war, sah alles noch ruhig, friedlich und aufgeräumt aus. Wenn kein Schnee den Chaos verdeckte, waren die hellen Tagesstunden derart gering, daß einem die Trostlosigkeit gar nicht richtig auffiel. Jetzt aber im März, mit deutlich längeren Tagen, neuem Wachstum und - außer heute - viel Sonne, kann ich den Anblick nicht mehr ertragen. So sieht der ganze Garten aus. Vom Gemüsegarten ganz zu schweigen.
Und dann ist es geschafft. Nach kurzweiligen viereinhalb Stunden im Nieselregen ist es vollbracht. Das Staudenbeet ist aufgeräumt, die Weigelie auf den Stock gesetzt und der Sommerflieder gestutzt. Die Weigelie war total überaltert. Wahrscheinlich blüht sie dann dieses Jahr nicht, die kommenden Jahre dafür umso mehr. Und die Optik wird auch wieder besser. Ab und an muss man die mal abschneiden, wenn man nicht jedes Jahr die alten Äste Stück für Stück auslichtet.
Die Rosen schneide ich noch nicht. Es heißt immer wieder, dass man das macht, wenn die Forsythie blüht. Dann ist die Gefahr des erneuten Zurückfrierens am Geringsten. Jetzt kann noch mal richtig Frost kommen. Also warte ich noch. Früher schnitt ich auch zeitiger und es passierte nichts. Im vergangen Jahr hingegen froren einige gefährlich zurück, nach dem Schnitt. Daher wende ich jetzt einfach die Forsythienregel, die so gesehen ja auch eine phänologische Gartenregel ist. Und die sind von mir in jedem Fall bevorzugt.
Die Staudenreste sind auf den Kompost gewandert. Das schon ersichtliche Unkraut (Brennessel,Löwenzahn, Schöllkraut, Spitzwegerich und andere) landete in der Biotonne. Die Äste der Sträucher sind gehäckselt und gleich wieder auf dem Staudenbeet verteilt, wo sie langsam verrotten können.
Also ein Anfang ist gemacht und ein Beet so weit startklar. Das Staudenbeet im oben Garten hatte ich ja schon vor dem Winterrückfall in Angriff genommen.
Mal sehen, was dann morgen anliegt. Auf jeden Fall wird ein wenig Gemüse gesät. Und wenn ich dann weiß, was das Wetter macht, weiß ich auch, was ich mache.