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Channel: Achimsgarten - der Selbstversorger- und Garten-Blog
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Die Ernte konservieren für den Winter und dann ein herbstlicher Grillabend

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Schon morgens beim Aufwachen freue ich mich auf den Tag. Wie oft schon hat man einen freien Tag. Und ich meine nicht nur frei von der Arbeit im Berufsleben, sondern auch frei von irgendwelchen Terminen und seien es nur Erledigungen die gemacht werden müssen und Zeit kosten.

Ich habe auch viel vor heute. Also frei von Arbeit ist der Tag nicht, allerdings sind es alles Arbeiten die mir großen Spaß machen und fast schon wie Meditation und Wellness für mich sind. Wenn ich sie denn in Ruhe und mit der nötigen freien Zeit zelebrieren kann.

Nach einem sehr entspannten Frühstück kam die Gassirunde dran. Hier zeigte sich bereits das Wetter  von seiner allerfreundlichsten September-Seite.

Zurück daheim erntete ich noch Tomaten. Erst im Gewächshaus und dann im Freien. Wichtig, damit ich nicht die Keime der Braunfäule ins Häusle schleppe.

Eine Reihe mit nicht fäuletoleranten Tomaten sieht schlimm aus und wird heute noch entfernt. Ein paar einzelne Früchte habe ich noch abgemacht. Ansonsten aber haben auch die grünen schon die Anzeichen und werden dann mit entsorgt.

Die fäuletoleranten Tomaten reifen so langsam Stück für Stück auch und es kommt doch wieder eine  Schüssel voll zusammen. In der Küche wartet ja noch der Schwung Tomaten von der Sonntagsernte.

Die heruntergefallenen Äpfel entferne ich auch aus dem Gemüse und sammle die noch verwertbaren extra. Auch da steht im Haus schon ein Eimer mit den am Sonntag gesammelten Fall-Äpfeln. Sie verströmen einen starken Apfelgeruch im ganzen Raum.

Dann mache ich mich an die Arbeit. Im Keller liegt noch eine Riesenzucchini. Bevor ich die vom Mehltau dahingerafften Pflanzen entsorgte erntete ich noch zwei sehr große armdick Zucchini. Ob die noch verwertbar sind? Sicherheitshalber habe ich sie nicht weggeworfen, sondern erst einmal zwischengelagert. Heute schaue ich mir wenigstens eine einmal genauer an. Vielleicht kann ich eine Zucchinisuppe daraus machen.

Und ich bin sehr überrascht. Sie hat innen nicht mehr zu entfernendes Kerngehäuse als eine normal große Zucchini. Das verwertbare Fruchtfleisch ist knackig und aromatisch. Gut, daß ich sie nicht auf den Kompost warf damals! Also mache ich einen großen Topf Zucchinisuppe für morgen und zum Eingefrieren als schnelles Mittagessen.
Zucchini für Zucchinisuppe (c) by Joachim Wenk
Zucchini für Zucchinisuppe

Im nächsten großen Topf werden die Äpfel gedämpft. Fast reife mit sehr grünen gemischt. Das gibt dann einen besseren Geschmack. Aus dem Dämpfwasser unten im Topf mache ich noch ein paar Gläschen Apfelgelee. Da habe ich noch fast nichts im  Keller und wir essen es sehr gern. Die gedämpften Äpfel werden zu Apfelmus und wandern  noch heiß in Schaubläser. So muß man den Apfelmus nicht extra einkochen.

Während also zwei Töpfe schon auf dem Herd vor sich hin zischeln fülle ich den Dritten mit den reifen Tomaten. Einfach halbieren und ab in den Topf. Jetzt kochen. Sie zerfallen rasch und werden so eine ganze Weile gekocht. Am  Besten im offenen Topf. Dann kann Flüssigkeit verdampfen und die Tomatenpulpe wird nicht so flüssig. Ich lege immer so ein Spritzschutzsieb für die Pfanne darauf. Somit blubbert mir nicht beim Kochen die rote Brühe auf Herd und Fußboden.

Tomatensauce für den Wintervorrat (c) by Joachim Wenk
Tomaten einkochen
mit Spritzschutz

Da ich heute wieder größere Mengen verarbeite hole ich mir den sehr praktischen Fruchtpresse-Aufsatz zur Küchenmaschine hervor. Oben fülle ich die gekochte Tomatenpampe hinein und unten kommt feine  Tomatenpulpe ohne Kerne und Haut oder mitgekochte Kräuter rund Gewürze heraus. Der Trester wird vorne ausgestoßen und ist sehr trocken. Da geht nichts verloren.

Fruchtpresse oder Beerenpresse für Tomatensauce (c) by Joachim Wenk
Fruchtpresse im Einsatz


Trester von Tomatensauce (c) by Joachim Wenk
Trester von der Tomatensauce


Die fertige Suppe wird wieder in den Topf gegossen, vielleicht noch einmal etwas eingekocht und dann auch wieder kochend heiß in Schraubverschlußgläser gefüllt. So hält sich die Tomatenmasse bis zur nächsten Ernte. Wenn sie nicht vorher verbraucht wurde für Braten, Nudel-Lasagne-Saucen, Suppe, Pizza und  und und.

fertige Tomatenpulpe


So hier seht ihr die abgeschlossene Arbeit des Vormittags. Die Speisekammer und Gefriertruhe füllt sich immer mehr und mehr.

Konservierte Ernte aus dem Garten für den Winter (c) by Joachim Wenk
Konservierte Ernte aus dem Garten für den Winter


So schön der Herbst ist, weil im Garten die Arbeiten langsam langsamer und entstreßter werden, so arg nimmt die Arbeit in der Küche zu. Aber dazu mache ich mir ja die ganze Mühe mit dem Gemüse und Obst. Zum gleich genießen und konservieren für die vielen mageren Monate im Jahr ohne eigenes Frisches aus dem Garten.



Etwas von der Zucchinisuppe gibt es gleich zum Mittagsmahl. Jetzt aber raus in den Garten. Wahnsinn, was für ein schöner Tag. Das muß ich erst einmal in Ruhe genießen und betrachten.



Septembersonne im Landgarten (c) by Joachim Wenk
Septembersonne im Landgarten


Schrotteule über den Astern (c) by Joachim Wenk
Schrotteule über den Astern

erbstastern und Blutweiderich (c) by Joachim Wenk
Herbstastern und Blutweiderich - was für Farben

Astern, Flockenblume, Dahlie und Herbstanemone (c) by Joachim Wenk
Astern, Flockenblume, Dahlie und Herbstanemone

Herbstliches Staudenbeet (c) by Joachim Wenk
Herbstliches Staudenbeet


Meinen Block mit der Aufgabenliste habe ich dabei. Womit fange ich an?

Unbedingt gemacht werden müssen die Tomaten. Die mit der Fäule kommen raus. Da ist keine Ernte mehr zu erwarten. Sie verbreiten nur den Pilz unnötig weiter. Die Braune Tonne ist rasch voll. Jetzt kommt noch der riesige big-bag dran. Alle Blätter und Früchte werden zusammengerecht und fortgeschafft. Kaum zerren und ziehen kann ich den Monstersack, so schwer ist er. Traurig, darin ist viel Arbeit  und Hoffnung, die vergebens war. Das Kraut fahren wir heute Abend noch zu den Weihern, wo wir es verbrennen werden.

Auf der nun freien Fläche habe ich gleich nochmal Gründünger gesät. Auf der freien Kartoffelfläche vom Sonntag wird Spinat zum Überwintern gesät. Toll, was so ein Kartoffelbeet für lockere Erde nach der Ernte hinterlässt.

Geerntet wird heute auch wieder. Es ist höchste Zeit die restlichen Hopfenblüten für den Tee ab zu zupfen und zu trocknen.

Meine rote und gelbe Melde ist nun auch erntereif. Nein! Nicht die Blätter, das war Ende Juni glaube ich Schluss.  Ich habe je ein Exemplar blühen lassen um Samen fürs nächste Frühjahr zu ernten. Das ist heute so weit. Dann kommen die großen Pflanzen mit wirklich aberhunderten von Samen auch mit in die braune Tonne. Wenn ich die auf den Kompost tue, habe ich nächstes Jahr allüberall Melden. Das ist auch nicht das, was ich beabsichtige.

Nach einer Tasse Kaffee kommt noch die Kartoffelernte vom Sonntag in den Keller zu den bereits eingelagerten Frühkartoffeln. Da hatte ich extra von der Mutter die große Kartoffelkiste vergangenes Jahr geholt. Und dann beim Einlagern der Ernte festgestellt, wie wenig ich mir dabei gedacht habe. Dieses Jahr verwende ich hölzerne hohe Obstkisten. Sie sind perfekt. Unten ein Pappendeckel eingepasst, dass nicht so viel Erde durchrieselt. Dann kommt in jede Kiste genau eine Sorte. So kann ich mir zielgerichtet die einzelnen Sorten für das jeweils zu kochen oder zu backende Werk herbei holen. Ich weiß, wo mehlige und festkochende Sorten sind und ich kann besser herausfinden, wie die einzelnen Sorten sich lagern lassen und wie sie schmecken. Letztes Jahr hatte ich dann alles in die große Kiste und nichts mehr auseinander halten können.

Ein letztes Mal noch dünge ich die Kübelpflanzen. Dann ist der Dünger leer.

Es ist nun schon später Nachmittag und es wird frischer. Die Tage sind jetzt schon deutlich kürzer und die Sonne sehr viel tiefer als noch vor kurzem.

Baumhaselnuß (c) by Joachim Wenk
Hausbaum mit Blumen
im Abendlicht
Ich werde schon einmal das Feuer zum Grillen an schüren. Während das vor sich hin brennt und für schöne Glut sorgt kann ich noch hier und da kramen und machen und werkeln. Es ist ja immer etwas zu tun.


Grillschale mit Feuer (c) by Joachim Wenk
Vorbereitung zum Grillen,
alle sind in freudiger Erwartung

Von meinen großen Kartoffeln koche ich ein paar mit der Schale. Halbiert und mit der Schnittfläche  nach unten auf den heißen Grillrost gelegt gibt das die besten Grillkartoffeln.

Eigene Tomaten und Paprika werden klein geschnitten und mit etwas Öl in der eisernen Pfanne direkt in die Glut gestellt. Köstlich so ein Gemüse als Beilage.

Von der Zucchini heute morgen habe ich etwas aufgehoben. In Stücke geschnitten und in Öl gewendet kommen sie auf den Grillrost zu dem selbst gemachten Hack-Burgern.

Grillen über der Feuerschale (c) by Joachim Wenk
Grillen über Feuerschale
Eisenpfanne zum Grillen (c) by Joachim Wenk
Eiserne Pfanne zu Grillen


Im Hüttenzauber decken wir den Tisch und lassen diesen wunderbaren Tag bei einem Festmal mit etwas gut gekühlten "Hopfenblüten-Tee" ausklingen.

Rasch ist die Dunkelheit über uns gekommen und außerhalb des Hüttenzaubers ist es sehr frisch. Jetzt geht's rein in die gute Stube und aufs Sofa. Gut, erst natürlich noch die Küche aufräumen. Aber dann ist Feierabend. Viel Arbeit, die ich aber genossen habe. Ich lasse das schöne Gefühl eines wertvollen Tages noch weiter in mir klingen.








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